von Britta Pawlak
Alle Menschen auf der Welt sollten bestimmte Rechte haben - unabhängig davon, in welchen Land sie leben. Die Vereinten Nationen (UN) haben solche grundsätzlichen Rechte, die für alle Menschen gelten sollen, nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1948 festgehalten. Auch in der "Europäischen Menschenrechtskonvention" (EMRK) sind die grundlegenden Menschenrechte niedergeschrieben - sie wurde vom Europarat ausgearbeitet und trat 1953 in Kraft. Viele Staaten haben die allgemeinen Menschenrechte als "Grundrechte" in ihre eigene Verfassung aufgenommen - zum Beispiel sind sie in Deutschland im Grundgesetz festgehalten und können vor Gericht eingeklagt werden. Denn während die völkerrechtlichen "Menschenrechte" zunächst eine gemeinsame Empfehlung verschiedener Länder sind, gelten staatliche "Grundrechte" als verbindlich.
Die Grund- und Menschenrechte schreiben unter anderem vor, dass jeder Mensch das Recht auf Freiheit und "körperliche Unversehrtheit" hat und nicht geschlagen, misshandelt oder gefoltert werden darf. Die Würde eines jeden Einzelnen soll geachtet werden - so steht im deutschen Grundgesetz: "Die Würde des Menschen ist unantastbar". In demokratischen Ländern dürfen die Bürger wählen gehen und werden somit politisch beteiligt - sie entscheiden mit, wer in ihrem Land regieren darf. Das Wahlrecht gilt allerdings nur für Staatsbürger, es ist also ein "Bürgerrecht". Auch besteht ein Recht auf Meinungs- und Pressefreiheit - jeder soll also grundsätzlich öffentlich sagen dürfen, was er denkt und auch den Medien wie Zeitungen oder Redaktionen im Internet kann nicht vorgeschrieben werden, worüber sie schreiben dürfen und wie sie das Geschehene darstellen. Auch gewähren die Grundrechte allen Menschen, ihren Glauben frei ausüben zu dürfen - zunächst einmal unabhängig davon, welcher Religion sie angehören. Auch die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist ein Grundrecht. Weiterhin haben Kinder spezielle Rechte, die die Vereinten Nationen in der "UN-Kinderrechtskonvention" festgehalten haben.
In vielen Ländern - wie Nordkorea, China oder Iran - haben die Menschen viel weniger Rechte als bei uns. In Staaten ohne Demokratie werden Menschen verhaftet, misshandelt und gefangen gehalten, weil sie zum Beispiel kritisch über die Regierung denken, bestimmte Überzeugungen haben oder gegen kulturelle und religiöse Traditionen verstoßen. Einige Menschen werden deshalb sogar zum Tode verurteilt. Viele Menschen auf der Welt müssen leiden, weil sie von großer Armut und Hunger betroffen sind oder in ihrem Land Krieg herrscht. Im afrikanischen Sudan findet seit Jahren ein blutiger Bürgerkrieg statt: In der Region Darfur werden ganze Bevölkerungsgruppen durch arabische Reiterkrieger verfolgt und getötet. Auch in vielen anderen Krisenregionen wie den palästinensischen Gebieten, Israel oder Irak sterben bei blutigen Auseinandersetzungen immer wieder Unschuldige - darunter viele Kinder. Die Menschen kommen bei Terroranschlägen und Militärhandlungen ums Leben. In den "Genfer Konventionen" sind speziell die Rechte von Menschen im Krieg niedergeschrieben.
Verstöße gegen Menschenrechte geschehen auch in demokratischen Ländern. So wurde den USA insbesondere unter der Regierung des ehemaligen Präsidenten George W. Bush vorgeworfen, im "Kampf gegen den Terrorismus" immer wieder Menschenrechte zu missachten. Viele Kriegsgefangene wurden auf Verdacht festgenommen und ihre üblichen Rechte verwehrt. Es sind sogar brutale Folterungen an Häftlingen durch US-Soldaten bekannt geworden. Russland wird vorgeworfen, das demokratische Grundrecht der freien Meinungsäußerung und Pressefreiheit zu beschneiden. Viele Gegner der russischen Regierung werden sogar verfolgt und bestraft.
Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern gibt es Debatten um die Einschränkung der Grundrechte. Zum Beispiel sorgte der so genannte "Lauschangriff" in Deutschland für Proteste: 1998 wurde das Recht auf Privatsphäre der Menschen durch Ergänzungen im Grundgesetz eingeschränkt. Die Behörden haben demnach schneller und einfacher die Möglichkeit, Wohnungen von verdächtigen Personen abzuhören. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Debatten um die Einschränkung von persönlichen Freiheiten durch den Staat - vor allem im Zuge des Kampfes gegen den Terrorismus. Auch in Sicherheitsmaßnahmen der Europäischen Union wie dem "Nacktscanner", mit dem Menschen am Flughafen vor einem Flug durchleuchtet werden, oder dem neuen "Biometrischen Reisepass", der einen Chip enthält, auf dem die persönlichen Daten gespeichert werden, sehen viele Menschen als starken Eingriff in die persönliche Freiheit und Beschneidung ihrer Grundrechte.
Menschenrechtsorganisationen wie "Amnesty International" setzen sich weltweit für die grundlegenden Rechte wie Freiheit, körperliche Unversehrtheit, Gleichbehandlung, Respekt und Sicherheit ein und unterstützen Menschen, deren Rechte missachtet wurden.
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