von Britta Pawlak
Das Wort "Religion" leitet sich von dem lateinischen Begriff "religio" her, der etwa "Ehrfurcht" bedeutet. Eine Definition, also genaue Erklärung, ist schwierig. Allgemein handelt es sich bei Religionen um Weltanschauungen und Systeme von Sinngebung, die mit dem Glauben an etwas "Übernatürliches" wie eine höhere Macht verbunden sind. Diese stellt man sich in Form von Göttern oder Geistern beziehungsweise - losgelöst von Personen und Gegenständen - einfach als wirkende Kraft vor, die das Schicksal "von oben" lenkt.
Religiöse Menschen sehen in ihrem Glauben etwas, das ihrem Leben Sinn verleiht, ihnen in der Welt Orientierung bietet und sie die Zusammenhänge des Daseins besser verstehen lässt. In vielen Fällen liefern Religionen Antworten auf die Frage, woher wir kommen und wohin wir gehen - zum Beispiel durch den Glauben an eine "unsterbliche Seele" und das "ewige Leben". Jedenfalls bettet Religion das Schicksal des Einzelnen in einen höheren Sinn ein.
Anhänger einer Religion leben meist nach bestimmten Regeln, die ihr Glaube zum Beispiel in Form von Geboten vorgibt. Oft gibt es auch wichtige religiöse Schriften, in denen die Inhalte der Religion niedergeschrieben sind - so gilt für die Christen die Bibel als "Heilige Schrift", für die Muslime der Koran und für die Juden der Tanach. Außerdem spielen in den meisten Religionen Rituale und Zeremonien eine entscheidende Rolle - wie Gottesdienste, feste Gebete, bestimmte Feiertage und Feste, Meditation, Tanz und Gesang.
Es gab und gibt unzählige verschiedene Religionen auf der Welt. Viele blicken auf eine lange Tradition zurück und haben sich über die Jahrhunderte oder gar Jahrtausende entwickelt. Anhänger verschiedener Glaubensrichtungen haben sich zu Gemeinschaften zusammengeschlossen und aus einigen von ihnen sind mit der Zeit richtige "Institutionen" - also feste Einrichtungen mit eigenen Regeln - geworden. Die Durchsetzung verschiedener Religionen ging dabei nicht immer friedlich vonstatten, sondern war in einigen Fällen mit Gewalt, Unterdrückung und grausamen Kriegen verbunden - man denke etwa an die Kreuzzüge im Mittelalter.
Als "Weltreligionen" bezeichnet man heute die fünf weltweit größten Glaubensrichtungen: das Christentum (etwa 2,1 Milliarden Anhänger), der Islam (etwa 1,3 Milliarden Anhänger), den Hinduismus (etwa 850 Millionen Anhänger), den Buddhismus (etwa 450 Millionen Anhänger) und das Judentum (etwa 15 Millionen Anhänger). Das Judentum, das Christentum und der Islam sind so genannte "monotheistische" Religionen. Der Begriff kommt aus dem Griechischen: "mónos" bedeutet allein und "theós" Gott. Das heißt, sie erkennen nur einen einzigen "allmächtigen" Gott an. Der Hinduismus verehrt verschiedene Gottheiten und wird oft zu den "polytheistischen" Religionen gezählt (das griechische Wort "polys" bedeutet viel) - allerdings gibt es verschiedene hinduistische Glaubensrichtungen. Der Buddhismus nimmt eine Sonderstellung ein, denn er glaubt weder an einen allmächtigen Gott noch an das ewige Leben.
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