Jahresrückblick 2006 - Teil 3

WM endete - Italien wurde Weltmeister

Am 9. Juli fand das Endspiel der WM 2006 statt: Frankreich und Italien kämpften um den Weltmeister-Titel. Zum zweiten Mal in der Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften wurde eine WM im Elfmeterschießen entschieden. Der glückliche Sieger hieß Italien. Auch die Deutschen waren mit ihrem dritten Platz mehr als zufrieden. Obwohl insgesamt am zweitwenigsten Tore bei einer WM fielen, hatten viele Millionen Menschen das Spektakel ausgelassen gefeiert. Hier findest du unseren kompletten WM-Rückblick.

400. Geburtstag Rembrandts

Am 15. Juli 1606 wurde Rembrandt Harmenszoon van Rijn geboren. Ganz Holland feierte monatelang seinen berühmtesten Maler. Rembrandt war das achte von neun Kindern seiner Eltern und wurde in der niederländischen Stadt Leiden geboren. Er hatte genialer als jeder Künstler vor ihm mit Licht und Schatten in seinen Bildern gespielt. Auch als Zeichner ist er unübertroffen.

Spiel des Jahres 2006: "Thurn und Taxis"

Stell' dir mal vor, du reist über 500 Jahre zurück in die Vergangenheit. Damals war es unmöglich, eine Postkarte in eine entfernte Stadt zu schicken. Es gab keine Briefmarken, keine Briefkästen und schon gar keine Briefträger. Im Spiel des Jahres, "Thurn und Taxis", musst du ein flächendeckendes Postnetz aufbauen. Nun gilt es für die Spieler, eine möglichst lange Poststrecke von Stadt zu Stadt bauen und Poststationen zu eröffnen. "Thurn und Taxis" schaffte es zum Spiel des Jahres 2006.

Im Kinderspiel des Jahres 2006 dreht sich alles um Schiffe, Schätze und Seeräuber. Für "Der schwarze Pirat" schlüpfen die Spieler in die Rolle von Seefahrern, die ihre mit Schätzen beladenen Schiffe von Insel zu Insel steuern müssen. Der schwarze Pirat hat es natürlich auf das Gold abgesehen. Die Schiffe werden mit Hilfe kleiner Blasebälge gesteuert. Nur wer sein Schiff geschickt lenkt, kann dem Seeräuber entkommen und seine Goldmünzen in Sicherheit bringen.

Wenn wir uns arme Kinder vorstellen, haben wir meistens Bilder von ausgehungerten Jungen und Mädchen in Afrika vor Augen. Doch auch bei uns in Europa gibt es viele Kinder und Jugendliche, die in Armut aufwachsen. Der Kinderschutzbund hat errechnet, dass allein in Deutschland rund 2,5 Millionen Minderjährige an der Armutsgrenze leben - oder sogar darunter. Betroffen sind vor allem Kinder, die mit nur einem Elternteil aufwachsen oder aus einer Einwanderer-Familie stammen.

Zwei Männer standen in Verdacht, am 31. Juli einen Anschlag auf zwei Regionalzüge geplant zu haben. Damals wurden zwei "herrenlose" Koffer entdeckt, die keinem der Reisegäste gehörten. Die Polizei stellte später fest, dass sie Bomben enthielten, die offenbar in den Zügen explodieren sollten. Zum Glück hat vermutlich ein Defekt verhindert, dass der Sprengstoff gezündet werden konnte. Sonst hätte es zu einer Katastrophe kommen können, bei der viele Menschen ums Leben gekommen wären. Nachdem die Polizei drei Wochen lang Überwachungsvideos von zahlreichen Bahnhöfen ausgewertet hat, stieß sie schließlich auf zwei Männer, die die Kofferbomben in Köln in die beiden Züge gestellt hatten.

Neue Rechtschreibung

Der Streit um die deutsche Rechtschreibung tobte viele Jahre. In einigen deutschen Bundesländern galten andere Regeln als in anderen. Einige Zeitungen hatten die 1996 eingeführte neue Rechtschreibung abgelehnt und schrieben immer noch "daß" statt "dass". Anfang des Jahres 2006 wurde die Rechtschreibung noch einmal geändert, und endlich waren fast alle zufrieden. Seit dem 1. August gelten die neuen Regeln.

Radsport: Tour-Sieger Landis war gedopt

Es stellte sich heraus, dass Floyd Landis, der Gewinner der Tour de France 2006, während der Frankreich-Rundfahrt gedopt war. Die zweite Blutprobe bestätigte das Ergebnis des ersten Tests. In seinem Blut wurden zu hohe Mengen des männlichen Sexual-Hormons Testosteron gefunden, das den Muskelaufbau fördert und den Durchhalte-Willen steigert. Sein Rad-Rennstall, das Schweizer Phonak-Team, feuerte Landis daraufhin. Obwohl alle Beweise gegen ihn sprachen, behauptete der US-Sportler, unschuldig zu sein.

Giftspinnen im Anmarsch

Kleine Giftspinnen mit roten Köpfen sorgten im Sommer für Chaos in Österreichs Krankenhäusern und Arztpraxen. Hunderte Patienten befürchten, von einem "Dornfinger" gebissen worden zu sein, die aus dem Mittelmeer-Raum eingewandert sind. Auch in Deutschland warnte eine Berliner Boulevard-Zeitung bereits vor der "Invasion der Todes-Spinnen". In den Bundesländern Brandenburg und Bayern sind ebenfalls Exemplare der nur 15 Millimeter großen giftigen Tiere gesichtet worden.

Versuchter Massenmord im Namen Gottes - Festnahme der Verdächtigen

In ganz Europa und auch in den USA brach Chaos auf den Flughäfen aus, nachdem es hieß, dass Verbrecher in der englischen Hauptstadt London Bombenanschläge auf bis zu zehn Flugzeuge geplant hätten. Dabei wären mit Sicherheit mehrere hundert Menschen ums Leben gekommen. Die Polizei konnte dies nach eigenen Angaben gerade noch verhindern. Die Sicherheitskontrollen an allen Flughäfen wurden daraufhin extrem verschärft.

Welt-Aids-Konferenz

Die Zahl der Aids-Infektionen steigt sogar in Europa. In Afrika hat die tödliche Krankheit schon zwölf Millionen Kinder zu Waisen gemacht. Auf der Welt-Aids-Konferenz in Toronto (Kanada) haben im August 20.000 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nach Lösungen gesucht, wie man die Seuche stoppen und den kranken Menschen helfen kann. Auch Helga Kuhn von dem Kinderhilfswerk Unicef hat an dem Treffen teilgenommen. Helles Köpfchen sprach sie über das Leid der Aids-Waisen und die Gefahr, dass sich Kinder anstecken.

Der jahrelang vermissten Natascha Kampusch gelang die Flucht

Natascha Kampusch stellte sich zum ersten Mal seit ihrer Flucht den Fragen der Journalisten. Ruhig und gefasst berichtete sie im österreichischen Fernsehen ORF von dem Tag, an dem sie als 10-jähriges Mädchen entführt worden war. Während die österreichische Polizei sie für tot hielt, wurde sie acht Jahre lang von einem Mann im Keller gefangen gehalten. Als eigentlich niemand mehr glaubte, dass sie noch am Leben sein könnte, gelang Natascha am 23. August die Flucht aus ihrem Gefängnis.

Eigentlich hatte man erwartet, dass unser Sonnensystem um drei auf insgesamt zwölf Planeten wachsen wird. Am 24. August legte der Weltverband der Sternenforscher fest, welche Eigenschaften ein Himmelskörper erfüllen muss, um ein Planet zu sein. Es gab eine überraschende "Definition" (Begriffs-Bestimmung) - und unser Sonnensystem bestand plötzlich nur noch aus acht Planeten.

Games Convention

Mit der "Games Convention" fand Europas größte Messe für Computer- und Konsolenspiele statt. Über 400 Aussteller stellten ihre neuesten Entwicklungen vor und versuchten, sich in einem möglichst "guten Licht" darzustellen. Der Fernsehsender Giga Digital hatte bereits einen Tag vor der offiziellen Eröffnung den ersten gewaltfreien Ego-Shooter der Welt vorgestellt: Super Soaker Championship. Die "Games Convention" ist nach der "Tokio Gameshow" die weltweit größte Messe für Computer- und Video-Spiele. In diesem Jahr besuchten über 180.000 Menschen - so viele wie niemals zuvor - die "GC".

Riesige Mengen an "Gammelfleisch" entdeckt - Hauptverdächtiger beging Selbstmord

In einer Münchner Schlachterei waren über 60 Tonnen Fleisch entdeckt worden, dessen Haltbarkeitsdatum zum Teil schon seit vier Jahren abgelaufen war. Eine Woche später nahm sich der Hauptverdächtige das Leben. Unterdessen gerieten sich die Politiker in die Haare. Es stellte sich die Frage, ob man das verdorbene Fleisch nicht schon viel früher aus dem Verkehr hätte ziehen können. Bereits im Dezember 2005 soll es deutliche Hinweise darauf gegeben haben, dass eine Münchner Firma alte Ware mit neuen Etiketten auslieferte. Die zuständigen Behörden hatten jedoch nicht darauf reagiert.

Umstrittenes Urteil: Hohe Geldstrafe für Verkauf von Anti-Nazi-Symbolen

In Deutschland und Österreich ist das Tragen von Nazi-Symbolen in der Öffentlichkeit verboten. In Deutschland war nun eine heftige Diskussion darüber entbrannt, ob Anti-Nazi-Zeichen wie das durchgestrichene Hakenkreuz ebenfalls strafbar sind. Das Urteil des Landgerichtes Stuttgart erregte großes Aufsehen: Ein Händler wurde zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, weil er Anti-Nazi-Symbole auf T-Shirts und Buttons verkauft hat. Ihre Entscheidung begründeten die Richter damit, dass der Verkäufer Kennzeichen von verfassungswidrigen Organisationen verwendet habe.

Smart-1 zerschellte auf dem Mond

Nach fast drei Jahren im All schlug eine kleine Sonde der europäischen Weltraum-Behörde Esa planmäßig auf dem Mond auf. Bevor "Smart-1" völlig zerstört wurde, begeisterte sie die Weltraum-Forscher mit ihren genauen Fotos von der Mond-Oberfläche. Der Name Smart ist die Abkürzung für "Small Mission for Advanced Research in Technology", was übersetzt soviel wie "kleine Mission für technologische Spitzenforschung" bedeutet. Die bei der Mission gewonnenen Daten könnten das Rätsel lösen, wie der Mond entstanden ist.

Im letzten Teil des Jahresrückblicks erinnern wir an die Themen und Ereignisse von Oktober bis Dezember 2006.

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