Games Convention 2006: Neues von der Computer-Spiele-Welt

von Christian Kohlstruk - 19.08.2006

Mit der "Games Convention" ist Europas größte Messe für Computer- und Konsolenspiele am Sonntag zu Ende gegangen. Über 400 Aussteller haben ihre neuesten Entwicklungen vorgestellt und versucht, sich in einem möglichst guten Licht darzustellen. Der Fernsehsender Giga Digital hatte bereits einen Tag vor der offiziellen Eröffnung den ersten gewaltfreien Ego-Shooter der Welt vorgestellt: Super Soaker Championship.

"Herr Wolf" ist jetzt Fernseh-Star. Seine Premiere gab er bei "Giga Digital". (Quelle: Helles Köpfchen)

Die "Games Convention" (GC), die von Donnerstag, 24. August, bis zum darauf folgenden Sonntag stattfand, ist nach der "Tokio Gameshow" die weltweit größte Messe für Computer- und Video-Spiele. In diesem Jahr haben über 180.000 Menschen - so viele wie niemals zuvor - die "GC" besucht. Nicht nur Journalisten und Fachbesuchen hatten Zutritt, sondern jeder, der sich für Computer-Spiele interessiert. Man musste nur dazu bereit sein, für eine Tageskarte zwischen 3,50 Euro (für Kinder unter zwölf Jahren) und höchstens zehn Euro (Erwachsene ohne Ermäßigung) auf den Tisch zu legen.

Den Besuchern sollte ein richtiges Spektakel geboten werden. Die über 400 Aussteller taten alles, um auf ihre neuen Produkte aufmerksam zu machen. Sie bezahlten zum Beispiel bekannte Schauspieler, Moderatoren und Musiker dafür, dass sie auf der Messe für die neuen Spiele und Spielkonsolen werben. Auch Supermodel Eva Padberg hat im vergangenen Jahr mit Sicherheit eine ganze Stange Geld dafür eingestrichen, dass sie sich dabei ablichten ließ, wie sie mit sichtlicher Begeisterung den neuen "Nintendo DS" bediente. In diesem Jahr hatten sich keine bekannten Stars angekündigt. Dafür wollte die "Biene Maja" Autogramme verteilen - was immer man sich darunter vorstellen mag.

Mittelalter-Markt für Gothic-Fans

Verrückte und spektakuläre Bühnen sind auf Spielemessen normal. (Quelle: Games Convention)

Auch bei der Gestaltung ihrer Stände wollten sich die Aussteller gegenseitig übertreffen. Statt langweiliger, viereckiger Trennwände gab es bunte Konstruktionen zu sehen, die die Neugier der Besucher wecken sollten.

Die deutsche Firma Piranha Bytes, die auf der Games Convention zum ersten Mal eine spielbare Version des lange erwarteten dritten Teils ihrer Kultserie "Gothic" präsentiert hat, hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen. Passend zu der Spielwelt von "Gothic" haben sie gleich einen ganzen Mittelalter-Markt aufgefahren - mit Ritterspielen, mittelalterlicher Musik und einem Spanferkel. Außerdem gab es noch eine Autogrammstunde mit den Entwicklern von Piranha Bytes. Das war ein Muss für echte Gothic-Fans.

Anfassen, drücken, ausprobieren

Natürlich wird auf einer Spiele-Messe auch kräftig "gezockt". (Quelle: Games Convention)

Natürlich durften Besucher nicht nur zusehen, sondern konnten auch selber Hand anlegen. In vielen Ständen standen riesige Fernseher und Monitore bereit, die mit Computern und Konsolen verbunden waren. Mit ihnen konnte man einige der angepriesenen Spiele selber ausprobieren, noch bevor sie offiziell veröffentlicht worden sind.

Bei einigen Spielen griffen die Entwickler und Designer auf einer Bühne sogar selber zum Joypad, um ihr Werk den Schaulustigen zu präsentieren. Witzige Kommentare und interessante Geschichten machten solche Vorführungen zu Höhepunkten der Messe.

Computerspiele im Unterricht

Die Games Convention lockt sehr viele junge Besucher an. (Quelle: Games Convention)

Dass Lernen nicht unbedingt langweilig sein muss, hat die Veranstaltung "GC Family" bewiesen, die schon seit 2003 ein fester Bestandteil der Games Convention ist. Neben Spiel-Shows und Diskussionsrunden zum Thema PC- und Videospiele wurde unter anderem "Crazy Machines" vorgestellt. Das hat WDR-Moderator Joachim Hecker, der in seiner Radiosendung "Heckers Hexenküche" spielerisch physikalische Phänomene untersucht und erklärt, persönlich übernommen.

"Crazy Machines" ist - wie der Name schon sagt - ein Spiel rund um verrückte Maschinen zum selber bauen. Das Besondere daran ist, dass alle Bestandteile physikalisch korrekt aufeinander reagieren. Außerdem stellte die deutsche Meisterin des Strategie-Spiels Sodoku ein neues Denkspiel vor und erklärte Lehrern, wie sie Spiele im Unterricht einsetzen können. Wegen solcher Aktionen konnten sich Lehrer aus bestimmten Bundesländern die "GC Family" sogar als Fortbildungsmaßnahme anerkennen und zertifizieren lassen. 300 von ihnen hatten diese Möglichkeit im vergangenen Jahr genutzt. Du kannst deinen Lehren ja mal einen Tipp für die GC 2007 geben, vielleicht dürft ihr dann auch bald Computerspiele im Unterricht zocken.

Superstar spielt Super Soaker

Das ist natürlich nicht Gertrude, sondern Model Eva Padberg, die im vergangenen Jahr die GC besuchte. (Quelle: Games Convention)

Die Games Convention war für Jeden einen Besuch wert, der sich für Technik und Computer-Spiele begeistert. Die Frage war nur, ob die Zeit auch reichte, um sich innerhalb eines Tages das komplette Spektakel anzuschauen. Für alle Interessierten, die zu Hause bleiben mussten, gab es in diesem Jahr erstmals ein Weblog, das von Online-Redakteuren geschrieben wurde. Dort sollte man einen guten Einblick hinter die Kulissen des Geschehens bekommen und Interviews mit großen Spiele-Designern lesen können.

Schon einen Tag vor dem offiziellen Beginn der Messe hat der Fernsehsender Giga Digital (früher NBC Giga) das Helles-Köpfchen-Spiel "Super Soaker Championship" - den ersten gewaltfreien Ego-Shooter der Welt - auf der Games Convention vorgestellt. Martin Kesici, der Gewinner von "Star Search" und Sänger von "Angel of Berlin" durfte live im Fernsehen das Spiel "zocken" und es hat ihm richtig Spaß gemacht.

Für einen Anfänger hat er sich jedenfalls grandios geschlagen - nur wie man den Soaker wechseln kann, hätte ihm der Giga-Moderator ruhig mal verraten können. Einige Super-Soaker-Fans konnten deshalb die Gelegenheit genutzt, um den Musik-Star mal so richtig von oben bis unten nass zu machen. Und daran, wie sich Martin Kesici nach jeder "Abkühlung" geärgert hat, konnte man gut erkennen, dass er "voll bei der Sache" war.

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letzte Aktualisierung: 26.10.2009

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