06.07.2005
Wir waren sehr aufgeregt. Heute sollte das große Live8-Konzert im Murrayfield-Stadion von Edinburgh am Rand des G8-Gipfels sein. Aber zuerst mussten wir ein bisschen arbeiten.
Wir haben diskutiert, wie wir unsere C-8-Vorschläge in unseren Ländern vorstellen wollen. Viele Kinder haben vorgeschlagen, noch mehr Interviews zu geben und mit ihren Schulen zu sprechen. Wir haben auch über die Zukunft des C8 gesprochen. Wir sind der Meinung, dass es vielleicht gut wäre, wenn beim nächsten Mal andere Kinder kommen würden und wir diese dann unterstützen würden. Wir haben uns alle gegenseitig versprochen, dass wir in Verbindung bleiben und weiter verfolgen, wie die anderen für die Kinderrechte eintreten.
Dann sind wir mit Nina von Unicef England den Tag durchgegangen und haben über das Konzert gesprochen. Wir waren schon ein wenig enttäuscht, als wir erfuhren, dass nur einer von uns auf der Bühne etwas sagen darf. Das sollte Aminata aus Sierra Leone sein. Sie ist erst elf, aber sie kann wie ein echter Politiker reden. Deswegen haben die Leute vom Konzert sie ausgesucht.
Auf der Live8-Bühne vor 60.000 Menschen
Anschließend sind wir mit dem Bus zum Murrayfield-Stadion gefahren, um auf der Bühne zu proben. Es war einmalig, dort oben zu stehen und sich vorzustellen, wie das Konzert sein würde.
Dann ging alles ganz schnell. Zurück ins Hotel, Mittagessen und zurück zum Konzert. In einem kleinen Raum mussten wir warten – alle hatten furchtbare Angst. Aminata sprang auf und ab und schrie so laut sie konnte. Thida bewegte sich auf und ab und Aissatou saß in der Ecke und sagte gar nichts.
Auf dem Weg auf die Bühne traf ich das deutsche Super-Modell Claudia Schiffer. Ich war glücklich, dass ich ein Foto von ihr machen konnte. Dann ging es auf die Bühne. Wir dachten, dass gleich alles zusammenkrachen würde. Aber als wir plötzlich draußen standen, war alles phantastisch. Es ist unglaublich, vor 60.000 Menschen zu stehen.
Als Aminata gesprochen hatte, antworteten die Menschenmassen mit lauten Schreien. Keiner von uns wollte mehr die Bühne verlassen. Dann waren wir doch runter und konnten das Konzert von den Tribünensitzen aus verfolgen. Es war cool, weil wir ja jetzt wussten, wie es ist, auf der Bühne zu stehen.
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