Der Trabbi was DAS Auto der DDR. Die „Rennpappe“ wurde von 1958 bis 1992 über drei Millionen mal verkauft. Heute sieht man den Trabbi auch in Ostdeutschland immer seltener, denn der Zahn der Zeit nagt an den letzten Kultautos.
Die Sachsenwerke in Zwickau waren schon lange vor dem Trabbi eine erfolgreiche Autoschmiede. Hier wurden Wagen der "Auto Union" gebaut. Die war im Jahr 1932 entstanden, als sich DKW, Audi, Horch und die Fahrzeugabteilung von Wanderer zusammengeschlossen hatten.
Im Zweiten Weltkrieg waren dort aber fast alle Fabrikgebäude durch Bomben zerstört worden. Was noch weiterverwendet werden konnte, hatten anschließend die russischen Besatzungstruppen nach Russland gebracht.
Schnell wieder in Betrieb
Doch der Wiederaufbau ging schnell voran. Bereits zwei Jahre später konnte Auto Union wieder produzieren. Los ging’s mit dem Laster Horch H3 und der Traktor "Pionier". Auf Basis der Vorkriegsautos DKW F8 und F9 wurde ab 1949 auch wieder ein Personenkraftwagen produziert: der Sachsenring P240.
Ein Kultwagen entsteht
1958 war dann das Geburtsjahr des Trabbis. Er sollte ein Auto sein, das sich jeder leisten kann. Der Trabant war damals eines der modernsten Automobile mit einer weltweiten Neuerung: der Duroplastbeplankung. Seine Außenhülle war also nicht aus Holz oder Blech, sondern aus leichtem Plastik. Im Inneren arbeite ein Zweizylinder-Zweitaktmotor.
Trabbi, was sonst?
Da in der DDR kaum andere Autos zu bekommen waren, verkaufte sich der Trabant blendend. Jeder Bürger musste ihn schon Jahre vorher bestellen und er wurde als kostbarer Besitz gehegt und gepflegt. Das ganze Auto war ziemlich einfach aufgebaut und konnte daher von den vielen Tüftlern sehr leicht repariert werden.
Der Trabbi wurde in den folgenden Jahren kaum verändert. So wurde aus einem modernen Auto ein fahrender Oldtimer.
Trabbis als Rennwagen
Ab den 80ern gab es den Trabbi als Cabrio. Ein paar Liebhaber bauten ihn zum Lastwagen oder zur Stretch-Limousine um. Als Rennwagen mit eigener Serie machte er bis in die 90er Jahre von sich reden. Der Trabbi hatte damit auch seinen Spitznamen: Rennpappe.
Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 kaufte Volkswagen die Trabant-Werke auf und fertigte noch wenige Jahre Trabbis mit VW-Motoren. Doch die Sicherheitsstandards waren nicht mehr zeitgemäß und die Menschen konnten sich bald moderne Autos leisten. So wurde der Verkauf 1992 nach über 3 Millionen verkauften Autos eingestellt.
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