Zur Zeit des Wirtschaftswunders mussten Autos vor allem günstig sein. Da kam der Borgward Lloyd 300 wie gerufen: Seine Karosserie war aus Sperrholz, das mit Kunstleder überzogen wurde. Der Wagen sah so aus, als wäre er gerade verpflastert worden und erhielt den Namen „Leukoplastbomber“.
Wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging es in Westdeutschland wieder steil bergauf. Man nennt diese Zeit auch die Wirtschaftswunder-Jahre.
Fast alle Menschen hatten eine Arbeit und bauten sich ihre kleine heile Welt wieder auf. Zum großen Glück sollte nun auch ein Automobil gehören. Doch allzu viel Geld war dafür nicht vorhanden.
Viele Autobauer brachten daher günstige Kleinwagen auf den Markt. Eines der bekanntesten war der Lloyd 300.
Ein Wirtschaftswunder-Auto
Das Fahrzeug war das erste der 1949 neu gegründeten Lloyd Motoren Werke. Die neue Firma wurde zu einem eigenen kleinen Wirtschaftswunder. Denn in nur zehn Jahren stieg Borgward zum drittgrößten Autohersteller Deutschlands nach Volkswagen und Opel auf.
Das Erfolgsrezept waren die Kleinwagen für jedermann. Es wurden 18.000 Leukoplastbomber verkauft.
Pleite in zwei Jahren
Doch so steil es mit Borgward bergauf gegangen war, so extrem war der Absturz. Borgward wollte immer neue, größere Autos bauen. Als 1960 dann weniger Autos ins Ausland verkauft wurden, wollte sich Borgward Geld vom Land Bremen leihen. Der Kredit wurde aber nicht voll ausbezahlt und Borgward war 1961 pleite.
Das Land Bremen als neuer Eigentümer der Autowerke konnte den Konzern aber auch nicht mehr retten. Es wurden nur noch die restlichen Autos abverkauft, dann endete dieses Wirtschaftswunder.
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