Widerstand gegen Hitler: Die Geschwister Scholl

Vor 70 Jahren wurden Hans und Sophie Scholl hingerichtet

von Tanja Lindauer - 22.02.2013

Sophie und Hans Scholl waren zur Zeit des Dritten Reichs Mitglieder einer studentischen Widerstandsgruppe, die sich die "Weiße Rose" nannte. Sie versuchten, den Menschen die Augen zu öffnen und auf die Gräueltaten in ihrem Land aufmerksam zu machen. Die Mitglieder verteilten Flugblätter und riefen die Deutschen zum Widerstand gegen Hitler auf. Für ihren mutigen Einsatz mussten die beiden Geschwister ihr Leben lassen. Am 22. Februar 1943 wurden sie verurteilt und hingerichtet. Sophie war damals erst 21 Jahre, ihr Bruder Hans 24 Jahre alt.

Sophie und Hans Scholl waren Mitglieder der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Sie kämpften gegen Hitler und sein Regime. Am 22. Februar 1943 wurden sie für ihre Taten hingerichtet. Hier wird auf einer DDR-Briefmarke an ihren mutigen Widerstand erinnert. (Quelle: Nightflyer/ Wikimedia Commons )

Heute fragen sich viele, wie es in Deutschland damals überhaupt so weit kommen konnte und warum es möglich war, dass der Diktator Adolf Hitler so viel Macht erlangte. Hätten die Deutschen nicht mehr Widerstand gegen die Nationalsozialisten leisten können und müssen? Als die Nazis 1933 an die Macht kamen, wurde schrittweise die Demokratie abgeschafft und die Menschen hatten immer weniger Rechte. Mittels Terror, Gewalt und willkürlichen Verhaftungen schüchterten sie die Bevölkerung ein und erweiterten ihre Macht. Es begann die brutale Verfolgung und Tötung von Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, behinderten Menschen, politisch Andersdenkenden und Widerständlern. In nationalsozialistischen Konzentrationslagern wurden insgesamt über sechs Millionen Menschen umgebracht.

Es gab auch einige mutige Menschen, die sich öffentlich gegen Hitler und das Nazi-Regime auflehnten. Vor 1933 hatten bereits die Kommunisten versucht, die NSDAP ("Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei") aufzuhalten und ihre Machenschaften zu vereiteln. Doch Hitler ließ nach seiner Machtübernahme die Kampftruppen der SA ("Sturmabteilung") und SS ("Schutzstaffel") aufstellen, die brutal gegen jede Art von Widerstand vorgingen. Auch einige Kirchengemeinden wehrten sich gegen die Nazis, andere passten sich an, duldeten den Kurs der Nationalsozialisten oder wurden gar zu überzeugten Nazi-Anhängern. Es hätten sich mehr Menschen zu Wehr setzen müssen, um einen entscheidenden Umbruch zu bewirken.

Der Widerstand in einem solchen totalitären Staat war eine gefährliche Angelegenheit. Die Bürger wurden überwacht und es herrschte überall großes Misstrauen, denn man wusste nicht, ob der Nachbar zum Beispiel ein Anhänger der Machthaber war und einen verraten könnte. Wenn man sich öffentlich gegen Hitler äußerte, konnte das bereits den Tod bedeuten. Anfangs waren zahlreiche Menschen wirklich überzeugt von den Ideen der Nationalsozialisten, später hielten sich viele vor allem aus Angst zurück. Sie fürchteten, dass sie und ihre Familie in Gefahr kommen könnten, wenn sie sich auflehnen würden. Und bis zuletzt gab es überzeugte Mittäter und Nazi-Anhänger. Dennoch gab es einige besonders mutige Bürger in Deutschland, die gegen Hitler vorgingen, im Untergrund Widerstand leisteten oder Menschen in Gefahr halfen und Juden in ihren eigenen Häusern versteckten. Es bildeten sich richtige Widerstandsgruppen, eine der bekanntesten war die "Weiße Rose", der auch die Geschwister Scholl angehörten. Wer waren diese mutigen Menschen?

Mutige Menschen im Dritten Reich

Das Mahnmal der Geschwister Scholl und der Weißen Rose kann man an der Münchner Uni sehen. Es zeigt das letzte Flugblatt der Gruppe. (Quelle: Gryffindor/ Wikimedia Commons)

Sophie und Hans Scholl hatten noch drei weitere Geschwister: Inge, Elisabeth und Werner. Inge Scholl schrieb nach dem Krieg das Buch "Die Weiße Rose", damit man sich ewig an die Taten der beiden Geschwister Sophie und Hans erinnern würde. Im Jahr 1933, als Hitler an die Macht kam, war Sophie erst zwölf Jahre alt, Hans 15. Zunächst glaubten die jungen Geschwister, dass Hitler etwas Gutes bewirken würde. Sie waren sogar von den Nazis begeistert und traten in die Hitlerjugend ein.

In diesen Jugendorganisationen der Nazis sollten Kinder und Jugendliche "erzogen" und für die nationalsozialistischen Überzeugungen gewonnen werden. Die Teilnahme war ab 1936 sogar Pflicht für alle Kinder. Die Nationalsozialisten verbreiteten überall ihre Propaganda - sie warben also gezielt für ihre Ideen und Vorhaben, verbreiteten dabei viele Lügen und stellten sich besonders positiv dar. Die Berichterstattung in den Medien wie Zeitungen und Radio war sehr einseitig, Kritik am Nazi-Regime wurde nicht zugelassen. Doch schon bald kamen bei Sophie und Hans Zweifel auf, ob das Regime wirklich so positiv war, wie es überall dargestellt wurde.

Sie bekamen immer mehr von dem Terror und den Gräueltaten der Nationalsozialisten mit und wurden später von Kritikern zu Widerständlern. Das erforderte viel Mut - sie mussten immer vorsichtiger sein, denn sie wussten, dass ihr Leben ständig in Gefahr war. Dennoch ließen sie sich nicht beirren und kämpften weiter gegen das grausame Regime Adolf Hitlers. Beim Verteilen ihres sechsten Flugblattes wurden sie geschnappt, verhaftet und zum Tode verurteilt. Heute erinnern noch viele Orte an die Geschwister und an ihre Taten. Schulen oder Institute, Straßen und Plätze tragen ihren Namen, damit man sich immer an sie erinnern wird. An der Universität in München wurde ein ganz besonderes Mahnmal errichtet. Es wurde der Geschwister-Scholl-Platz erbaut, auf dessen Boden das letzte Flugblatt aus Stein verewigt wurde. Die Gräber der Geschwister befinden sich auf dem Friedhof Perlacher Forst.

Hans Scholl: "Beweist durch die Tat, dass ihr anders denkt!"

Portrait von Hans Scholl in der Ulmer DenkStätte Weiße Rose (Quelle: Schlaier/ Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0))

Hans Scholl wurde am 22. September 1918 in Ingersheim geboren. Gemeinsam mit seinen Geschwistern wuchs er zunächst in Ludwigsburg und dann in Ulm auf. Er wurde zu einer Zeit geboren, als der Erste Weltkrieg gerade zu Ende ging. Zahlreiche Soldaten waren gefallen, Städte lagen in Schutt und Asche und viele Menschen, die zuvor geradezu große Hoffnungen in den Krieg gesetzt und mit Begeisterung mitgefiebert hatten, waren enttäuscht und am Boden zerstört. Diese Stimmung trug später dazu bei, dass einige Deutsche glaubten, Hitler könne wirklich etwas zum Positiven verändern und mit seiner Hilfe würde es Deutschland bald besser gehen.

Als Hans 15 Jahre wurde, trat er der Hitlerjugend bei. Sein Vater Robert Scholl war nicht gerade glücklich damit, denn er stand den Nazis von Beginn an kritisch gegenüber. Doch Hans war zunächst begeistert und ging in der Hitlerjugend regelrecht auf. Nach zwei Jahren, im Jahr 1935, wurde er zum Fähnleinführer und ihm unterstanden über 100 Jungen. Hans war zu dieser Zeit völlig von Hitlers Regime überzeugt und glaubte an das vermeintlich Gute. Doch die Fassade begann mehr und mehr zu bröckeln. Hans wurde schließlich Mitglied in der Bündischen Jugend, wofür er 1937 verhaftet wurde. Dieses Bündnis sang zum Beispiel russische Lieder, was die Nazis nicht duldeten. Die Bündische Jugend war allerdings keine Gegenbewegung zum Nationalsozialismus, sondern sah sich selbst eher unpolitisch.

Nachdem er seine Schule beendet hatte und den Reichsarbeitsdienst (eine Art Wehrdienst) hinter sich gebracht hatte, begann Hans Scholl ein Medizinstudium in München. Hier lernte er die späteren Mitglieder der Weißen Rose kennen. Zudem kam er in Kontakt mit Carl Muth, dem Herausgeber einer verbotenen, katholischen Zeitschrift, der einen großen Einfluss auf ihn hatte. In den Semesterferien musste er als Sanitäter zum Frontdienst, was ihm die Sinnlosigkeit und Grausamkeit des Krieges vor Augen führte. Hans Scholl war Mitbegründer der Widerstandsgruppe, denn immer mehr wuchs in ihm die Gewissheit, dass man nur durch mutige Taten etwas gegen die schlimmen Zustände im Dritten Reich unternehmen konnte: "Beweist durch die Tat, dass ihr anders denkt!", war seine Überzeugung. Als er hingerichtet wurde, war er erst 24 Jahre alt. Seine letzten Worte sollen gelautet haben: "Es lebe die Freiheit!"

Sophie Scholl: "Das Gesetz ändert sich, das Gewissen nicht"

Portrait von Sophie Scholl in der Ulmer DenkStätte Weiße Rose (Quelle: Schlaier/ Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0))

Sophie Magdalena Scholl war die einzige weibliche Person, die zum im inneren Kern der Weißen Rose gehörte. Neben ihrem Bruder ist sie heute das bekannteste Mitglied der damaligen Widerstandsgruppe. Sie wurde am 9. Mai 1921 geboren. Als sie 13 Jahre alt war, folgte sie dem Beispiel ihres zweieinhalb Jahre älteren Bruders und trat dem Bund Deutscher Mädel, dem Hitlerjugend-Bündnis für Mädchen, bei. Auch sie war zunächst von dem Regime überzeugt und mochte das Gemeinschaftsgefühl. Ebenso wie ihr Bruder kam Sophie später mit der Bündischen Jugend in Kontakt und wurde daher von der Gestapo ("Geheime Staatspolizei") der Nazis verhört. Nach der Verhaftung verstärkten sich ihre Zweifel am NS-Regime.

Sophie machte nach ihrer Schulzeit eine Ausbildung zur Kindergärtnerin, da sie glaubte, so den verpflichtenden Reichsarbeitsdienst vor dem Studium umgehen zu können. Während vor dem Zweiten Weltkrieg nur Männer einen Wehrdienst leisten mussten, hatten nun auch Frauen ihren Dienst für das "Vaterland" zu leisten. Doch Sophie Scholl wurde dennoch als Reichsarbeitsdienstlerin verpflichtet, bevor sie studieren durfte, und las in dieser Zeit Schriften von Augustinus von Hippo, einem Kirchenlehrer und Philosophen. Die Lektüre beeinflusste ihre Sichtweisen maßgeblich. Die Unterdrückung und Grausamkeit durch das NS-Regime begann sie immer mehr abzulehnen. 1937 lernte sie Fritz Hartnagel kennen, mit dem sie sich später verlobte. Da Fritz Soldat war, hinterfragte sie immer wieder seine Taten. In einem Brief an ihn schrieb sie: "Manchmal graut mir vor dem Krieg, und alle Hoffnung will mir vergehen. Ich mag gar nicht dran denken, aber es gibt ja bald nichts anderes mehr als Politik, und solange sie so verworren ist und böse, ist es feige, sich von ihr abzuwenden."

Im Juni 1942 schrieb sie sich im Alter von 21 Jahren für ein Studium der Biologie und Philosophie an der Münchner Universität ein. Auch sie musste, wie ihr Bruder, in den Semesterferien für das Deutsche Reich arbeiten, und zwar in einer Rüstungsfabrik. An der Uni wurde sie in den Freundeskreis ihres Bruders aufgenommen. Ihr Bruder versuchte sie zunächst von den Widerständlern fernzuhalten, doch sie setzte sich durch. Und so kamen beide Geschwister in Kontakt mit "aufrührerischem Gedankengut", wie es die Nazis nannten. Als sie mit ihrem Bruder zusammen festgenommen wurde, behauptete Sophie später, dass sie die Hauptverantwortliche sei, um so ihre Freunde zu schützen. Sophie Scholl hielt bis zuletzt an ihren Überzeugungen fest. "Das Gesetz ändert sich, das Gewissen nicht", sagte sie einmal.

Der Widerstand der Weißen Rose

Professor Kurt Huber gehörte ebenfalls der Weißen Rose an. Auch er wurde verhaftet und ermordet. (Quelle: Bundesarchiv, Bild 146II-744 / unbekannt / CC-BY-SA)

Neben den Geschwistern Scholl bildeten Willi Graf, Alexander Schmorell, Christoph Probst und Professor Kurt Huber den Mittelpunkt der Gruppe. Alle mussten für ihren Kampf gegen Hitler mit ihrem Leben zahlen. Sie alle kannten sich und waren Freunde, trafen sich regelmäßig, um zu lesen oder zu diskutieren. Von einer Widerstandsgruppe hatte das zunächst nicht viel. Während des Studiums besuchten die Freunde die Vorlesungen von Professor Huber, der dem Nazi-Regime schon unangenehm aufgefallen war. Nicht alle Mitglieder der Gruppe lehnten den Nationalsozialismus von Beginn an ab. Doch zunehmend bemerkten sie die Verlogenheit und Brutalität des Regimes, das immer mehr Angst und Schrecken verbreitete.

In Hans Scholl wuchs die Überzeugung, handeln und ein Zeichen setzen zu müssen. Die Idee kam ins Rollen und so wurde die Weiße Rose als Widerstandsgruppe gegen die Nazis gegründet. Die Mitglieder begannen damit, Flugblätter zu verfassen und heimlich zu verteilen, um die Menschen wachzurütteln und zum Handeln aufzurufen. Das erste Blatt leitete mit den Worten ein: "Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique 'regieren' zu lassen." Als 1942 Willi Graf, Hans Scholl und Alexander Schmorell die Massenermordungen in Polen mit ansehen mussten, fühlten sie sich in ihrem Handeln zutiefst bestätigt.

Sie wollten nun noch entschlossener gegen das NS-Regime vorgehen. Mithilfe der Flugblätter wollten sie größere Massen erreichen und die Deutschen zum Widerstand bewegen. "Deutsche! Wollt Ihr und Eure Kinder dasselbe Schicksal erleiden, das den Juden widerfahren ist? … Sollen wir auf ewig das von aller Welt gehaßte und ausgestoßene Volk sein?", so hieß es in einem Flugblatt. In ihren Flugblättern beschrieben sie auch die Gräueltaten der Nazis wie die Ermordung der Juden und die Massentötungen anderer Menschen und Völker. Mit der Hilfe anderer Studenten gelangten die Schriften auch in weitere Städte, was die Gestapo natürlich nicht gerne sah.

Insgesamt verteilte die Gruppe sechs Flugblätter. Das fünfte hatte eine Auflage zwischen 6.000 und 9.000 Stück. Die Geschwister Scholl und die anderen der Gruppe wollten aber noch mehr Menschen erreichen und so beschlossen sie, in München für alle sichtbar auf Häuserwände Anti-Nazi-Sprüche zu schreiben. Aufschriften wie "Nieder mit Hitler" oder einfach nur das Wort "Freiheit" waren so in der Stadt zu lesen. Natürlich mussten sie bei ihren Taten sehr vorsichtig sein, um nicht erwischt zu werden.

Zum Tode verurteilt

Der Richter Roland Freisler verurteilte die Geschwister nach ihrer Verhaftung zum Tode. (Quelle: Bundesarchiv, Bild 151-17-15 / CC-BY-SA)

Das sechste Flugblatt sollte das letzte werden, das die Gruppe verbreiten konnte. Am 18. Februar 1943 erwischte Jakob Schmid, Hausmeister und SA-Mann, Sophie und Hans Scholl, als die beiden die Flugblätter an der Universität verteilten. Zur gleichen Zeit rief Propagandaminister Joseph Goebbels im Berliner Sportpalast zum Krieg auf: "Wollt ihr den totalen Krieg?" Der Hausmeister Jakob Schmid war auf seine Tat äußerst stolz und die Geschwister wurden der Gestapo übergeben. Sophie Scholl soll zwei Tage vor ihrer Verhaftung noch gesagt haben: "Es fallen so viele Menschen für dieses Regime. Es wird Zeit, dass jemand dagegen fällt."

So tat sie es schließlich. Während des Verhörs mit dem Gestapobeamten soll dieser ihr noch einen Ausweg ermöglicht haben, um ihr Leben zu retten. Er verlangte von ihr, Reue zu zeigen und einzugestehen, dass sie schlimme Taten begangen habe. Im Vernehmungsprotokoll kann man nachlesen, dass sie Folgendes antwortete: "Ich bin nach wie vor der Meinung, das Beste getan zu haben, was ich gerade jetzt für mein Volk tun konnte. Ich bereue deshalb meine Handlungsweise nicht und will die Folgen, die mir aus meiner Handlungsweise erwachsen, auf mich nehmen."

Bis zum Schluss stand sie zu ihrer Überzeugung und ließ sich von dem Nazi-Regime nicht einschüchtern. Am 22. Februar 1943 wurden Sophie, ihr Bruder und Christoph Probst, von dem die Geschwister bei ihrer Festnahme einen Flugblattentwurf dabei hatten, vor Gericht von Richter Roland Freisler zum Tode verurteilt. Das Urteil lautete landesverräterische Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung (dazu gehörten Wehrdienstverweigerung und kritische Äußerungen). Am selben Tag wurden sie durch die Guillotine hingerichtet. Am 19. April 1943 wurden auch Karl Huber, Alexander Schmorell und Willi Graf verhaftet und ermordet.

Die Idee lebt weiter

Sophie und Hans Scholl sind auf dem Friedhof Perlacher Forst in München beigesetzt worden. Sie waren sehr mutige Menschen, an denen man sich ein Beispiel nehmen kann. (Quelle: Rufus46/ Wikimedia Commons)

Doch selbst nachdem die sechs Hauptmitglieder der Weißen Rose ermordet wurden, hielten die restlichen Mitglieder den Widerstand aufrecht. Der Hamburger Student Hans Leipelt kopierte das letzte Flugblatt und verteilte es weiter. Allerdings nahm er eine kleine Änderung vor. Denn er schrieb noch einen weiteren Satz auf das Blatt: "Und ihr Geist lebt trotzdem weiter." Für Kurt Hubers zurückgebliebene Frau sammelte er zudem Geld ein. Doch Leipelt und seine Freundin wurden verraten und 1943 wurde auch er verhaftet. Am 29. Januar 1945 wurde Hans Leipelt hingerichtet.

Andere Studenten nahmen sich ebenfalls ein Beispiel, die meisten von ihnen wurden später verhaftet. Das letzte Flugblatt nahm seine Reise von Hamburg aus sogar ins Ausland. Und im Dezember 1943 wurde das Flugblatt von britischen Bombern über ganz Deutschland abgeworfen. "Ihr sollt nicht umsonst gestorben sein, sollt nicht vergessen sein", sagte der Schriftsteller Thomas Mann in einem Interview eines englischen Radiosenders, das auch in Deutschland ausgestrahlt wurde.

Auch heute noch kann man sich an den Geschwistern Scholl und allen Mitgliedern der Weißen Rose ein Beispiel nehmen. Sie gaben vielen Menschen Hoffnung und haben gezeigt, dass man mutig sein sollte und vor Unrecht und Unmenschlichkeit nicht die Augen verschließen darf.

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Co-Autorin: Britta Pawlak
letzte Aktualisierung: 13.11.2014

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