von Anna Knopf
Ich habe meinen Job im Universitäts-Büro wie geplant beendet und bin nun wieder unterwegs. Diesmal bereise ich das schöne Tasmanien, den südlichsten Bundesstaat Australiens.
Tasmanien ist das Land der Extreme. Überall stößt man hier auf etwas, was das Größte, das Älteste oder das Beste ist. So ist Tasmanien zum Beispiel berühmt dafür, dass es hier die sauberste Luft der Welt gibt.
Bekannt ist die Gegend außerdem für seine sehr schnellen und extremen Wetterumschwünge. Sind es heute 30 Grad, kann schon morgen eisiger Regen fallen. Das ist hier ganz normal. Jemand sagte mir: "In Tasmanien kannst du alle vier Jahreszeiten an einem einzigen Tag erleben."
Regen auf dem Wiegen-Berg
Zuerst habe ich hier eine dreitägige Bustour durch den Westen der Insel gemacht und mir die Nationalparks angesehen. Am besten hat mir Cradle Mountain ("Wiegen-Berg") gefallen. So hatte ich mir Tasmanien vorgestellt: Berge, nichts als Berge und Seen! Leider hat es die drei Tage ziemlich geregnet, und eisig kalt war es auch. Aber schön war's trotzdem! Cradle Mountain heißt übrigens so, weil der Gipfel tatsächlich die Form einer Wiege mit Baby drin hat.
Wieder zurück in Hobart habe ich mich dann wieder mit meiner Namensvetterin Anna getroffen. Kurz darauf sind wir mit ihr und einer ihrer Uni-Freundinnen wieder aufgebrochen. Wir haben ein Auto gemietet, die Musik laut aufgedreht und sind los - diesmal die Ostküste entlang. Erster Stopp war Port Arthur. Das ist eine ehemalige Gefangenen-Siedlung, in der heute nur noch Baracken stehen.
Plumpsklo in den Dünen
Dorthin wurden im 19. Jahrhundert besonders gefährliche Verbrecher aus ganz Australien verschickt. Abends haben wir an einer "historischen" Ghost Tour (Geistertour) teilgenommen. Es war sehr lustig, bei Nacht und Kerzenschein Spuk-Geschichten erzählt zu bekommen.
Wir haben unterwegs immer gezeltet, manchmal ganz ohne jeden Luxus auf einem Camingplatz mitten in der Wildnis. Dort gab es nichts, also auch keine Küche und keine Dusche. Dafür hatten wir allerdings ein kostenloses Plumpsklo in den Dünen.
Weihnachtslieder im Park
Jetzt wohne ich mit Anna in Launceston, wo wir eine Woche "Conservation Volunteering" machen wollen. Das bedeutet, dass wir in den Nationalparks arbeiten, ohne Geld dafür zu bekommen. Unsere Aufgabe wird darin bestehen, die Wege ausbessern.
Wir sind mit den anderen Volunteers (Freiwilligen) in einem richtig schönen Haus untergebracht. Die anderen Leute sind auch sehr nett, so dass wir bestimmt eine gute Woche vor uns haben. Heute Abend steht noch ein Highlight (Höhepunkt) an: Carols by Candlelight (Weihnachtslieder bei Kerzenlicht): Da treffen sich ganz viele Leute bei Dunkelheit im Park und singen Weihnachtslieder! Ich freue mich schon sehr drauf, auch wenn ich immer noch nicht glauben kann, das Weihnachten vor der Tür steht! Am 24.Dezember kehren wir nach Hobart zurück und feiern dort mit der Familie unserer früheren Mitbewohnerin Sarah.
Auf diesem Wege wünsche ich euch allen schon mal von Herzen frohe Weihnachten - möglichst ohne den üblichen Feiertags-Stress!
Bis bald
eure Anna
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