von Anna Knopf - 12.08.2005
So, hier also mein erstes Lebenszeichen aus "Down Under" (gesprochen: Daun Anda), wie die Australier ihr Land nennen. Hierher zu gelangen war ganz schön anstrengend, kann ich euch sagen. Als ich am Montagmorgen in Leverkusen aufgewacht bin, hatte ich noch gar nicht das Gefühl, schon am Nachmittag nach Australien zu fliegen. Na ja, leider hat mich mein Gefühl nicht betrogen. Denn die Reise war bereits am Frankfurter Flughafen zu Ende - zumindest fürs Erste.
Mein Flug war nämlich total überbucht. Das bedeutet, dass die Fluglinie mehr Tickets verkauft hatte, als Sitzplätze im Flugzeug vorhanden sind. Deshalb wurde kurzerhand die komplette Gruppe der "Arbeitsreisenden" von der Liste gestrichen - und dazu zählte leider auch ich. Das fing ja schon einmal richtig schlecht an!
Mir und den anderen Arbeitsreisenden wurde versprochen, dass wir irgendwann mit einem der nächsten Flüge mitkämen, wenn etwas frei sein würde. Aber wann das sein würde war ungewiss, und unsere Laune wurde immer schlechter. Außerdem gab es ein weiteres Problem: Ich hatte mein Gepäck bereits aufgegeben. War es vielleicht sogar schon auf dem Weg nach Australien, während ich am Frankfurter Flughafen festsaß?
Das Glück kehrt zurück
Ich war sehr erleichtert, als ich an der Gepäckausgabe meinen großen Reise-Rucksack zurückbekam. Wenigstens etwas. Und das Glück blieb mir treu: Die Fluglinie brachte mich in ein Frankfurter Luxushotel, wo ich die Nacht verbringen durfte. Ich bekam ein prachtvolles Einzelzimmer und drei Essensgutscheine - alles auf Kosten der Fluggesellschaft. Ein leckerer Frucht-Cocktail am Abend und das geniale Frühstücksbüffet am nächsten Morgen ließen mich den Ärger schnell wieder vergessen.
Aber das Beste war: Ich habe ein neues Flugticket für den selben Tag erhalten. Und diesmal klappte alles wie am Schnürchen. Um 15 Uhr startete meine Maschine in Richtung der thailändischen Hauptstadt Bangkok, von dort ging es dann weiter nach Sydney, der größten Stadt des fünften Kontinents. Nach 20 Stunden Flugzeit war ich endlich am Ziel: Australien!
Fit in der Nacht und todmüde am Tag
Doch genießen kann ich das noch nicht so richtig. Denn ich leide noch unter einem mega "Jetlag" (gesprochen Dschettläck). Das bedeutet, dass sich mein Körper noch nicht an die Zeitumstellung gewöhnt hat. Wenn es in Mitteleuropa 12 Uhr mittags ist, dann ist es hier bereits 21 Uhr und später Abend. Das bedeutet, dass ich mitten in der Nacht um 2.30 Uhr aufwache und mein Körper denkt, es sei bereits halb elf Uhr morgens. Es wird wohl noch einige Tage dauern, bis ich mich umgestellt habe.
Gestern ist mir etwas Heftiges passiert. Nach zwei fast durchwachten Nächten war ich morgens nicht so wirklich fit, und nach dem Frühstück wurde mir sogar etwas schummrig. Ich wollte nach oben in mein Zimmer fahren, um mich in meinem Zimmer hinzulegen. Doch ich habe die Aufzüge nicht gleich gefunden. Als ich noch überlegte, was ich jetzt machen kann, hat sich mein Körper für die kürzeste Variante entschieden - und ich bin einfach im Flur umgekippt. Aber meine Zimmergenossin stand zum Glück daneben und mir ist nichts weiter passiert.
Wo bin ich eigentlich?
Das Hostel (Herberge), in dem ich in Sydney wohne, ist auch sehr gewöhnungsbedürftig. Die Toiletten sind auf dem Gang und meist geschlossen. Duschen gibt es nur in der dritten Etage und die sind voller Schimmel. Ansonsten sind die Zimmerwände so dünn, dass man vor lauter Lärm, der von draußen hereindringt, gar nicht zur Ruhe kommt.
Abends habe ich mir mit den anderen Arbeitsreisenden noch kurz die berühmte Sydney-Oper und die Hafenbrücke angesehen. Das war das erste Mal, dass ich wirklich begriffen habe, jetzt in Australien zu sein. Ansonsten erinnert mich hier sehr viel an die Vereinigten Staaten von Amerika, wenn nicht alle Autos links fahren würden statt rechts.
Morgen starten wir mit dem Auto die Ostküste rauf. Das war's fürs Erste, gleich schauen wir uns noch ein bisschen Sydney an. Bis bald,
eure Anna
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