Seit Walt Disney das Warzenschwein Pumbaa im Film "König der Löwen" zum ersten mal auftreten ließ, kennt jedes Kind diese seltsam aussehenden Tiere. Warzenschweine haben einen scheinbar viel zu großen Kopf für ihren Körper, strubbelige Haare, riesige Hauer - und natürlich sechs auffällige Warzen.
Pumbaas Verwandte leben in ganz Afrika südlich der Sahara. Sie kommen überall da vor, wo sie offene Savannen finden, in denen sie grasen können.
Ihre Nahrung besteht in freier Wildbahn vor allem aus verschiedenen Grasarten und Wurzeln. Als einziges Schwein lässt sich das Warzenschwein beim Fressen auf die Handgelenke nieder. So kann es beim Graben im weichen Savannenboden auch schnell vorwärts robben.
Tierische Hausbesetzer
Warzenschweine sind vor allem am Vormittag und am Nachmittag unterwegs. Mittags wird es in der Savanne sehr heiß und jeder Schritt fällt schwer. Da ruhen sich die Borstentiere doch lieber unter Bäumen oder im Gebüsch aus.
Nachts müssen sich Warzenschweine dann vor ihren Feinden verstecken. Dafür ziehen sie sich in Erdhöhlen zurück. Das können Felsspalten, verlassene Termitenbauten oder auch bewohnte Höhlen von Erdferkeln oder Stachelschweinen sein. Die eigentlichen Bewohner der Höhlen sind nachts nämlich unterwegs. Praktisch für die Warzenschweine, die dann einfach einziehen.
Wenn sie am Abend allerdings keinen passenden Unterschlupf finden, dann graben sich Warzenschweine aber auch selber Höhlen.
Gefährliche Hauer
Der größte Feind der Warzenschweine in der Savanne sind Löwen. Aber auch vor Hyänen, Leoparden und Wildhunden müssen sich die Schweine in Acht nehmen.
Wenn ein Warzenschwein Gefahr wittert, dann stellt es seinen mit einer Quaste versehenen Schwanz auf und ergreift mit seiner Rotte die Flucht.
Wenn allerdings keine Zeit mehr zum Weglaufen bleibt, dann stellt sich das Warzenschwein auch mutig einem Kampf. Ganz wehrlos ist es nicht. Denn ihre unteren Eckzähnen sind scharf und spitz. Damit können sie sogar Leoparden ernste Verletzungen beibringen.
Ihre bis zu sechzig Zentimeter langen Hauer lassen sich dagegen nicht als Waffe einsetzen. Diese verlängerten oberen Eckzähne brauchen sie vor allem zum Hochheben von Ästen und zum Umwälzen von Steinen. Aber auch beim Kampf mit Rivalen setzen die Warzenschwein-Männchen ihre langen Hauer ein - ohne sich dabei schwer zu verletzen.
Das Leben als Warzenschwein ist also ganz schön gefährlich. Alleine wären die Borstentiere eine leichte Beute und könnten nicht überleben. Daher finden sich die Säue mit ihren Frischlingen und die Eber in getrennten Rotten zusammen. Gemeinsam ziehen sie von Wasserloch zu Wasserloch durch die Savanne.
Hungrige Menschen als größter Feind
Wie bei so vielen Wildtieren in Afrika ist auch für das Warzenschwein der Mensch mittlerweile zur größten Gefahr geworden.
Denn wie du bestimmt weißt, leiden auf dem schwarzen Kontinent viele Menschen unter Hunger. Das liegt am Klimawandel, der ihren Heimatländern immer weniger Regen beschert, am Bevölkerungswachstum - aber auch an vielen Bürgerkriegen. Bauern müssen immer wieder ihre Felder im Stich lassen und flüchten.
Um zu Überleben, sammeln die Menschen daher Wildfrüchte - und jagen alle Großtiere, die ihnen vor die Gewehre kommen. In vielen Bürgerkriegsländern hat fast jeder eine Waffe. Die bis zu 100 Kilogramm schweren Warzenschweine sind eine besonders willkommene Jagdbeute. In Ländern wie Dschibuti oder Eritrea hat das mittlerweile dazu geführt, dass dort fast alle großen Wildtiere ausgestorben sind. Sogar die eigentlich häufig vorkommenden Warzenschweine sind in diesen Ländern fast ausgestorben.
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