Seit über 6000 Jahren dient das Kamel, auch Trampeltier genannt, den Menschen in Zentralasien in den Wüsten und Steppen als zuverlässiges und ausdauerndes Reit- und Lasttier.
Als Trampeltier bezeichnet man ein zweihöckriges Kamel, das direkt vom Wildkamel abstammt. Trampeltiere werden bis zu 2,30 Meter hoch und bis zu tausend Kilogramm schwer. Sie können ganz verschiedene Farben haben.
Sie fressen Blätter von den oft dornigen Büschen und Bäumen, außerdem Kräuter und Gräser. Kamele sind sehr gut an ihren kargen Lebensraum angepasst. Sie können die Nasenlöcher verschließen, damit ihnen der Wüstensand nicht die Atemwege verstopfen kann.
120 Liter Wasser in zehn Minuten
Trampeltiere schwitzen auch bei großer Hitze kaum, wodurch sie wenig Wasser verlieren. Ihre beiden Höcker und das dichte Fell schützen sowohl vor der Hitze am Tage als auch vor der Kälte in der Nacht.
Das Fett, das Trampeltiere in ihren Höckern ansammeln, ist außerdem ein riesiger Energiespeicher. Kamele können lange ohne Nahrung auskommen, indem sie das Fett aus ihren Höckern verbrauchen. Wenn es dann wieder etwas zu trinken gibt, haben Trampeltiere aber auch richtig Durst: sie können 120 Liter Wasser in nur zehn Minuten trinken. So kommen sie schnell wieder zu Kräften.
Schaukelndes "Wüstenschiff"
Das Reiten auf einem Trampeltier ist nicht ganz so einfach. Denn es bewegt immer gleichzeitig zuerst das rechte Vorder- und Hinterbein und dann das linke Vorder- und Hinterbein. Das nennt man den Passgang. Dadurch schaukelt das "Wüstenschiff" seinen Reiter ganz schön durch.
Das Kamel ist für die Menschen in Asien unersetzbar. Es ist das einzige "Fortbewegungsmittel" im sandigen Gelände, in dem selbst Jeeps stecken bleiben würden. Trampeltiere können 40 Kilometer am Tag zurücklegen und dabei 150 Kilogramm Gepäck tragen.
Auf kürzeren Strecken kann ein trainiertes Trampeltier sogar 500 Kilogramm transportieren. Außerdem liefert es Milch, Wolle und Fleisch. Und selbst der getrocknete Dung ist wichtig als gutes Brennmaterial, in einer Region, in der es kein Holz gibt.
Das bei uns bekannte Kamelhaar stammt übrigens nicht vom Kamel, sondern von der Angoraziege.
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