von Sebastian Zender
Der Begriff "Migration" stammt vom lateinischen Verb "migrare", das so viel wie "wandern" oder "sich bewegen" bedeutet. Einige Menschen verlassen nämlich ihre Heimat, um an einem anderen Ort zu leben. Man kann hier auch noch eine genauere Unterscheidung treffen: Mit "Immigration" ist Einwanderung gemeint, während "Emigration" Auswanderung bedeutet. Migranten sind deshalb aus der Sicht ihrer Heimat "Emigranten" und aus der Sicht des Aufnahmelandes "Immigranten".
Manche Menschen haben keine Wahl, da sie aufgrund ihrer politischen oder religiösen Einstellung oder der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Volksgruppe in ihrem Heimatland verfolgt werden. Oft leben sie in Diktaturen, in denen die Freiheitsrechte der Menschen stark eingeschränkt sind. So mussten beispielsweise während der Zeit des Nationalsozialismus viele Juden und andere Menschen, die mit der Terrorherrschaft der Nazis nicht einverstanden waren, Deutschland aus Angst um ihr Leben verlassen. Andere sehen dort, wo sie leben, für sich und ihre Kinder einfach keine Zukunft mehr und beschließen deshalb, ihr Glück an einem anderen Ort zu versuchen. In Deutschland und anderen europäischen Ländern zum Beispiel ziehen in letzter Zeit immer mehr Menschen vom Land in die Städte, weil sie hoffen, dort eher eine Arbeit zu finden.
Seit 1954 kamen 31 Millionen Menschen nach Deutschland, allerdings zogen im gleichen Zeitraum auch 22 Millionen Menschen aus Deutschland weg. Dennoch liegt Deutschland damit an der Spitze der internationalen Zuwanderungsstatistik und ist daher ein "Einwanderungsland". So bezeichnet man ein Land, in dem Einwanderer einen wesentlichen Teil der Bevölkerung stellen. In Deutschland leben heute 7,3 Millionen Ausländer. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt 8,8 Prozent (ein Prozent bedeutet: einer von hundert).
Ausländer sind jedoch nur eine Teilgruppe der in einem Land lebenden Menschen mit einem "Migrationshintergrund". Dazu zählen auch die so genannten (Spät-)Aussiedler - in Deutschland zum Beispiel Menschen mit deutscher Herkunft, die in anderen Ländern wie der ehemaligen Sowjetunion oder osteuropäischen Staaten lebten. Sie und ihre Familien hatten lange freies Zuzugsrecht nach Deutschland. Auch inzwischen eingebürgerte Ausländer sowie deren Kinder, die in Deutschland als Deutsche geboren wurden, zählen zu dieser Gruppe.
Ein "klassisches Einwanderungsland", in dem man stets eher stolz auf den hohen Bevölkerungsanteil von Einwanderern und deren Nachfahren war, sind die Vereinigten Staaten von Amerika.
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