Hirtenvölker ist Ostafrika züchten seit 5.000 Jahren Watussi-Rinder. Je gewaltiger die Hörner sind, desto wertvoller sind sie.
Watussi-Rinder aus Ostafrika sehen ganz schön beeindruckend aus. Sie sind genauso hoch wie unsere Hausrinder, doch haben sie gewaltige Hörner. Die können bis zu zwei Meter lang werden und 50 Zentimeter Umfang erreichen.
Das Volk der Tutsi, das in Ruanda und Burundi lebt, züchtet schon seit über 5.000 Jahren Watussi-Rinder. Früher nannte sich das Volk selbst Watussi. Ihre Haus-Rinderart entstand durch die Kreuzung von altägyptischen Langhorn-Rindern mit Zebus. Meistens sind Watussi braun, doch es gibt auch gescheckte und weiße Tiere.
Ausgewachsene Rinder können eine Schulterhöhe von 1,60 Metern und ein Gewicht von bis zu 400 Kilogramm erreichen. Sie ernähren sich von Gräsern und Kräutern, die sie in den Savannen Afrikas zur Genüge finden und können bis zu 25 Jahre alt werden.
Heilige Kühe aus Afrika
Für die Hirten stehen Watussi-Rinder immer im Mittelpunkt. Sie sind der wertvollste Besitz der Tutsi. Je größer die Hörner sind, desto kostbarer ist das Watussi. Die Rinder dienen auch heute noch als Zahlungsmittel.
Einige Stämme verehren die Watussi-Rinder sogar als Kulttiere. Weil sie ihnen heilig sind, dürfen sie nicht gegessen werden. Heilige Kühe gibt es also nicht nur in Indien.
Auch ohne sie zu essen, sind die Rinder für afrikanische Hirtenfamilien unverzichtbar. Sie nutzen zum Beispiel den Dung als Brennmaterial, um Feuer machen zu können. Das ist besonders in Gegenden wichtig, in denen es zwar riesige Gras- und Steppenlandschaften gibt, aber kaum Bäume, die Brennholz liefern könnten. Außerdem trinken die Hirten die frisch gemolkene Milch der Watussi.
Gefahr für Wildtiere
Oft wird davon gesprochen, dass immer mehr Dörfer und immer größere Städte die Natur Afrikas bedrohen. Doch leider zerstört auch die traditionelle Lebensweise der afrikanischen Stämme die Umwelt.
In Afrika leben viele Nomadenvölker nämlich von der Rinderzucht. Neben den Tutsi sind das zum Beispiel die Massai und Samburu. Sie ziehen, wenn sie traditionell leben, mit riesigen Rinderherden durch die Savannen. Dadurch bedrohen sie jedoch die wilden Tiere. Denn wenn Watussi-Herden die Weidegründe völlig abgegrast haben, finden andere Tiere nicht mehr genug Nahrung.
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