Die Geschichte der Evolution

Abstammung des Menschen und Hominisation

Teil 1 von 4

von Britta Pawlak

Vor dreieinhalb Milliarden Jahren entwickelte sich das erste Leben auf der Welt in Form von Einzellern. Erst viel später entstanden die ersten Pflanzen und Wirbeltiere. Auch die frühen Vorfahren des Menschen stammen aus dem Tierreich. Es dauerte Millionen von Jahren, bis sich der Mensch so entwickelt hat, wie er heute ist. Die Entwicklung und Wandlung eines Lebewesens über lange Zeit nennt man Evolution. Wie entstanden die verschiedenen Tierarten? Stammt der Mensch vom Affen ab? Wann lebten die ersten Urmenschen?

Wie entwickelte sich der heutige Mensch? Was hat er mit Urzeitmenschen wie dem Neandertaler (Bild) noch gemeinsam?
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Die ersten Urmenschen lebten vor etwa zwei Millionen Jahren. Auch der Mensch war einst stark von seiner Umgebung abhängig. Wilde Tiere stellten eine Gefahr für ihn dar und machten ihm seinen Lebensraum streitig. Nach und nach entwickelten die Urmenschen immer aufwendigere Werkzeuge und Jagdstrategien und begannen in vielen Bereichen, sich Dinge der Natur zu ihrem Nutzen zu machen.

Rein körperlich gesehen ist der heutige Mensch zahlreichen Tieren deutlich unterlegen. Es gibt viele Tierarten, die weitaus schneller und stärker sind oder besser sehen, riechen und hören können. Der Mensch besitzt weder die Fähigkeit zu fliegen, noch verfügt er über Krallen, Geweihe, Hörner oder scharfe Zähne.

Ein wesentliches Merkmal, das den Menschen vom Säugetier unterscheidet, ist der aufrechte Gang. Das hat den Vorteil, die Hände frei zu haben, um diese für andere Dinge einzusetzen. Nur Menschenaffen sind für eine bestimmte Zeit fähig, auch aufrecht zu gehen. Der Mensch kann mit seinen Händen viele feinmotorische Tätigkeiten verrichten - auch das ist etwas, das lediglich Affenarten bis zu einem gewissen Grad beherrschen. Menschenaffen sind von allen Tieren am engsten mit dem Menschen verwandt.

Stammt der Mensch vom Affen ab?

Aus dem Tierreich sind Menschenaffen am nächsten mit den Menschen verwandt - speziell Schimpansen und Gorillas. Menschen und Affen haben gemeinsame Vorfahren.
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Die Forscher sind sich längst darüber einig, dass der Mensch nicht vom Affen abstammt. Menschen und Affen haben vielmehr dieselben Vorfahren. Durch Forschungen und genetische Vergleiche wurde aber festgestellt, dass einige Menschenaffen doch näher mit uns verwandt sind, als früher angenommen wurde. Umfasste der Begriff "Hominiden" ehemals nur den modernen Menschen sowie alle ausgestorbenen Menschengattungen, werden nun auch Schimpansen und Gorillas dieser Gruppe zugeordnet.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die direkten Vorfahren des heutigen Menschen in Ostafrika entwickelt haben und dann in verschiedene Teile der Welt ausgewandert sind. Nicht alle glauben aber an die so genannte "Out of Africa-Theorie". Manche Forscher vermuten auch, dass sich Urmenschen unabhängig voneinander in unterschiedlichen Regionen der Welt zum heutigen Menschen entwickelten: Einst aus Afrika ausgewanderte Frühmenschen hätten sich dabei mit anderen Urmenschen fortgepflanzt. Die bisherigen Forschungen bestätigen allerdings eher die erste Theorie.

Hominisation: Die Menschwerdung

Die Evolution ist die Entwicklung eines Lebewesens über lange Zeit, bei der sich auch erbliche Merkmale nach und nach verändern (links: der Urmensch Homo habilis, rechts: Homo erectus).

Man geht heute davon aus, dass die Menschwerdung vor etwa sieben bis fünf Millionen Jahren begann. Die Vorfahren der Schimpansen, die nächsten Verwandten des Menschen aus dem Tierreich, trennten sich zu dieser Zeit von der Entwicklungslinie des Menschen ab.

Was den Menschen von allen anderen Lebewesen unterscheidet, ist insbesondere sein hoch entwickeltes und leistungsfähiges Gehirn. Seine Intelligenz ermöglichte es ihm, immer komplexer, vorausschauender und strategischer zu denken. So entdeckte er zu Urzeiten das unberechenbare Feuer für sich, das von den meisten Tieren gefürchtet wird und auch dem Menschen gefährlich werden kann.

Er entwickelte eine Sprache, die sich von allen Verständigungsmethoden der Tiere deutlich unterscheidet. Mit ihrer Hilfe kann er nicht nur einfache Botschaften übermitteln - wie zum Beispiel Lock- oder Warnrufe -, sondern komplizierte Gedankengänge und Gefühle ausdrücken. Der Prozess der Menschwerdung von den Anfängen bis zum jetzigen Menschen wird unter den Wissenschaftlern als "Hominisation" bezeichnet. Letztendlich hatten aber alle Bewohner dieser Erde einst gemeinsame Vorfahren. Wie kam es dazu, dass vor mehreren Milliarden Jahren überhaupt Leben auf diesem Planeten entstand?

Chaos herrschte nach dem Urknall

Nach dem "Urknall" entstand unser Planet. Das Gemisch von Gasen formierte sich erst nach langer Zeit zur Erde. Es dauerte Jahrmillionen, bis sich der Planet allmählich abkühlte.
NASA/JPL-Caltech/R.Gehrz (Univ. Minn.)

Nachdem vor etwa 4,55 Milliarden Jahren der Planet Erde entstanden war, trieb er lange Zeit als glühender Feuerball durchs Weltall. Immer wieder schlugen kleinere und größere Meteoriten ein. Als sich der Planet allmählich abgekühlt hatte, war er von riesigen Wolkenschichten umgeben, die aus Wasserdampf und Methangas bestanden. Die heiße Sonne hatte damals noch eine viel größere Kraft. Gewaltige Gewitter tobten viele Millionen Jahre und gigantische Wassermengen stürzten hinab. In der Uratmosphäre befand sich noch kein freier Sauerstoff.

In dem Chaos unter der Einwirkung von ultraviolettem Sonnenlicht und elektrischen Entladungen entstanden vermutlich organische Stoffe: Aminosäuren, die Bausteine von Eiweißen und Nukleotide, die Bausteine des Erbmaterials. Die starken Regenfälle ergossen sich in die Urmeere, in denen sich die organischen Substanzen ansammelten. Verschiedene Gegebenheiten müssen komplizierte chemische Reaktionen ausgelöst haben. Die genauen stofflichen Vorgänge sind bis heute ungeklärt, aber etwa so müssen die Voraussetzungen für das erste Leben auf der Erde laut vielen Forschern geschaffen worden sein.

Im nächsten Teil erfährst du, wie sich die einzelnen Lebewesen entwickeln konnten. Wann gab es die ersten Landtiere und Säuger? Wie entstand schließlich der Mensch? Erfahre auch mehr über die berühmte Evolutions-Theorie von Charles Darwin.

Zeitalter der Erde

Ein Äon ist die größte Maßeinheit der Zeit. Der älteste Äon ist das Hadaikum, in dem nach der Entstehung der Erde zunächst die Formation des Planeten stattfand. Darauf folgen das Archaikum und das Proterozoikum. Unser derzeitiger Äon heißt Phanerozoikum. Er ist der jüngste und mit seinen 542 Millionen Jahren auch der kürzeste der vier Äonen, in die unsere Erdzeit eingeteilt ist. Da Äonen sehr große Zeiträume umfassen, werden sie in weitere Ären unterteilt. Die Ären, auch Zeitalter genannt, sind die zweitgrößten Maßeinheiten unserer Zeitrechnung. Wir leben in der Ära namens "Känozoikum", oder auch "Erdneuzeit" genannt. Weiterhin wird in verschiedene Perioden unterteilt, die wiederum aus einzelnen Epochen bestehen. Wir leben in der Periode Neogen, die vor etwa 23 Millionen Jahren begann - und zwar in der Epoche Holozän, der "Nacheiszeit".


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letzte Aktualisierung: 03.06.2018

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