von Britta Pawlak
Die Dinosaurier sind vor ungefähr 65 Millionen Jahren ausgestorben. Die Frage nach der Ursache ist bis heute nicht vollständig geklärt. Es gibt verschiedene Theorien dazu, wie es zu dem Massensterben der Riesenechsen gekommen sein kann. Manche davon sind ebenso rätselhaft wie unglaublich. Da niemand mit Bestimmtheit sagen kann, wie es zu dem "großen Sterben" kam, können selbst die fantastischsten Theorien nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Am wahrscheinlichsten ist der Einschlag eines gewaltigen Meteoriten, der zu einer massiven Veränderung des Erdklimas geführt hat.
Die ältesten Dinosaurier-Funde belegen, dass die gigantischen Echsen schon vor ungefähr 230 Millionen Jahren die Erde bewohnten. Man geht davon aus, dass die Dinosaurier die Erde insgesamt 165 Millionen Jahre lang besiedelten. Im Vergleich dazu schätzt man, dass Menschen sich erst in den vergangenen zwei Millionen Jahren entwickelten. Zur Zeit der Dinosaurier sah die Erde noch völlig anders aus: Es gab nicht - wie heute - einzelne Kontinente, sondern eine einzige große Landmasse, den "Superkontinent", auch Pangäa genannt.
Die Dinosaurier konnten somit von dem heutigen nordamerikanischen Kontinent über den Landweg nach Europa ziehen. Deshalb ist es möglich, auf verschiedenen Kontinenten auf Funde derselben Saurierart zu stoßen. Erst im Laufe von Jahrmillionen entwickelten sich aus Pangäa die Kontinente, wie wir sie heute kennen. Welches Ereignis hat dazu geführt, dass die riesigen Urechsen recht plötzlich vom Planeten verschwanden?
Lange Zeit der Finsternis nach einem Meteoriten-Einschlag?
Bei dieser Theorie wird angenommen, dass ein gewaltiger Meteorit auf der Erde eingeschlagen ist. Der Aufschlag soll dabei so viel Staub in die Atmosphäre geschleudert haben, dass auf der Erde eine lange Zeit der Finsternis herrschte. Der Planet kühlte zunehmend ab und die Pflanzen verendeten. Viele Tiere starben, weil sie mit dem raschen Klimaumschwung nicht zurecht kamen und keine Nahrung mehr fanden. Auch für die Fleisch fressenden Dinosaurier gab es bald keine Nahrung mehr.
Für diese Theorie spricht, dass tatsächlich ein Krater entdeckt wurde. Er könnte von einem Meteoriteneinschlag stammen und hat einen unglaublichen Durchmesser von 180 Kilometern. Außerdem sind während des "großen Sterbens" nicht nur die Saurier an Land und im Wasser, sondern auch ein Großteil der Pflanzen ausgestorben. Zwar gilt die Meteoritentheorie als die wahrscheinlichste, auch hier bleiben jedoch Zweifel. Es sind vermutlich nicht alle Ur-Tiere ausgestorben. Die Verwandten des Krokodils haben auch schon zusammen mit den Dinosauriern gelebt und haben die Katastrophe offensichtlich überlebt. Auch die heutigen Vogelarten stammen vermutlich von den Flugsauriern ab. Wie ist es also möglich, dass bestimmte Arten überleben konnten?
Starben die Saurier nach gewaltigen Vulkanausbrüchen aus?
Eine weitere Theorie besagt, dass es zur ungefähr gleichen Zeit zu vielen Vulkanausbrüchen kam. Diese können für den Planeten ähnliche Folgen gehabt haben, wie ein Meteoriteneinschlag: Der extreme Ausstoß von Schwefel, Asche und Lava könnte ebenso zu einer Verdunklung geführt haben.
Für diese Theorie spricht, dass ein Vulkanausbruch in Indien vor über 66 Millionen Jahren nachgewiesen werden konnte. Die Gesteinsmassen lassen darauf schließen, dass dieser Ausbruch gewaltig gewesen sein muss. Er soll insgesamt 700.000 Jahre gedauert haben. Ebenso wie bei der Theorie des Meteoriteneinschlags bleibt die Frage offen, warum einige wenige Tiere dennoch überleben konnten. Keine der beiden Theorien kann ausgeschlossen werden. Es wäre sogar möglich, dass beide Ereignisse gemeinsam eingetreten sind.
Führte eine lange Hitzeperiode zu einem extremen "Männerüberschuss"?
Ganz im Gegensatz dazu gibt es noch eine Theorie, die nicht von einem kälteren globalen Klima, sondern einer Erwärmung der Erde ausgeht. Einige Wissenschaftler vermuten, dass die Fortpflanzung und Entwicklung der Saurier-Jungen ähnlich wie bei den Krokodilen stattgefunden hat. Bei Krokodilen wird anhand der Nestwärme bestimmt, ob sich in dem Ei ein Männchen oder ein Weibchen entwickelt. Ist das Nest wärmer, entwickelt sich automatisch ein männliches Tier. Die Theorie besagt, dass sich durch die Erderwärmung keine weiblichen Nachkommen entwickeln konnten und die Fortpflanzung so aussetzte.
Gegen diese Theorie spricht allerdings, dass die Vorfahren der Krokodile diese Hitzeperiode überlebt haben müssen. Ebenso stellt sich die Frage, warum auch die Meeressaurier und die Pflanzen ausgestorben sind. Keine der verschiedenen Theorien über das Massensterben der Dinosaurier gilt als endgültig wissenschaftlich belegt. Bei jeder Theorie bleiben also Zweifel, ob es nicht doch eine andere Ursache hatte, warum die Riesenechsen so plötzlich vom Erdboden verschwanden. Auch in Zukunft werden Wissenschaftler in aller Welt versuchen, sichere Beweise für die Gründe des Massensterbens zu finden.
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