Menschen haben immer schon in der Nähe von aktiven Vulkanen gewohnt. Die Anwohner sind sich zwar der ständigen Bedrohung bewusst - doch hoffen sie, dass der Vulkan vor ihrer Tür nicht ausbrechen wird. Leider ist die Ruhe immer wieder trügerisch.
Denn auch Vulkane, die schon 1000 Jahre lang nicht ausgebrochen sind, können explodieren. Es gibt weltweit etwa 550 "tätige" Vulkane, die immer mal wieder ausbrechen. Die bekanntesten unter ihnen sind der Vesuv und der Ätna in Italien, der Mount St. Helen in den USA und der Pinatubo auf den Philippinen.
Das Wort Vulkan kommt übrigens vom römischen Feuergott 'Vulcanus'.
Was passiert, wenn ein Vulkan ausbricht?
- In aktiven Vulkankratern dampft und brodelt es ständig. Aus der Zusammensetzung der Gase können Wissenschaftler ableiten, ob ein größerer Ausbruch bevorsteht. Bei seit langem erloschenen Vulkanen ist das nicht möglich. Doch auch sie können wieder gefährlich werden.
- Erste Anzeichen vor einem großen Ausbruch sind kleinere Erdbeben. Sie kommen daher, dass das unterirdische Magma im Vulkan in Bewegung gerät, was den Berg und seine Umgebung erzittern lässt.
- Giftige Gaswolken aus Kohlenmonoxid, die schwerer als Luft sind, breiten sich über den Boden aus und töten alle Lebewesen, die sie einatmen. Methan und Schwefel treten aus - es entsteht säurehaltiger Regen, sobald die Gase mit Wolken zusammentreffen.
- Steinregen: Wenn die Lava sich ihre Bahn bricht, dann sprengt sie irgendwann das Gestein, das den Schlot bisher geschlossen hatte - wie ein Korken eine Flasche. Der "Steinkorken" bricht dann auseinander und wird in vielen kleineren Stücken in die Luft gesprengt. Die Steine fliegen bis zu 50 Kilometer weit. Nun wird es höchst gefährlich.
Ascheregen legt sich über das Land. Diese glühend heiße Asche wird mit den Steinen in die Luft gesprengt. Sie ist sehr gefährlich, denn sie verbrennt die Umgebung und raubt die letzte Luft zum Atmen. Wenn sehr viel Asche aus dem Vulkanschlot geblasen wird, dann kann die Ascheschicht auch mehrere Meter dick werden. Pompeji fiel z.B. diesem Ascheregen zum Opfer.
- Lava bricht aus. Glühendes Gestein ergießt sich über das Land. Die Lava fließt zwar meist als recht langsamer Strom - doch alles, was sie erreicht, wird vernichtet. Kein Haus, kein Baum, kein Lebewesen, das ihr widerstehen kann.
- Nach dem Ausbruch ist der Vulkan übrigens meist weniger hoch als vorher. Statt einer schneebedeckten Spitze hat er dann einen 1000 Meter tiefen Krater. Wenn das Gestein erkaltet, dann hinterlässt der Vulkan eine Wüstenlandschaft - und fruchtbare Böden. Daher siedeln sich immer wieder Menschen an den Vulkanhängen an.
Frühwarnsysteme
Vulkanforscher erforschen heutzutage die Anzeichen, die auf einen Vulkanausbruch hinweisen und warnen die Anwohner vor. Doch das Frühwarnsystem ist nicht hundertprozentig zuverlässig. Zu frühe Warnungen ohne dass etwas passiert, werden vermieden. Denn die Wirtschaft darf nicht stillstehen und die Menschen sollen nicht unnötig in Panik versetzt werden. Wegen erster kleinerer Erdbeben wird daher noch keine Evakuierung veranlasst.
Zuverlässige Warnungen kommen dann aber erst etwa acht Minuten vor der Katastrophe. In dieser sehr kurzen Zeit müssen alle Anwohner dann in Schutzräume flüchten oder fliehen. Wer da nicht schnell genug ist, für den kommt auch heute noch oft jede Hilfe zu spät.
Pompeji
Der berühmteste Vulkanausbruch fand im italienischen Pompeji im Jahr 79 nach Christus statt. Der Vesuv begrub bei seinem letzten riesigen Ausbruch zwei römische Städte in der Nähe Neapels (Herculaneum und Pompeji) unter sich. Dabei viel auf die Städte meterhoch glühend heiße Asche, die alle Menschen und Tiere unter sich begrub und konservierte. Als Forscher im vorletzten Jahrhundert die Städte wieder ausgruben, fanden sie eine erstarrte alte römische Stadt.
Aussterben der Dinosaurier
Vieles deutet darauf hin, dass einige Dinosaurier den großen Meteoriteneinschlag noch überlebten, der bisher für ihr Aussterben verantwortlich gemacht wurde. Doch die Erde war unruhig geworden und immer mehr Vulkane brachen aus. Als Folge gab es in der Luft und im Wasser immer mehr giftiges Methan, das den großen Dinos und vielen anderen Tierarten wohl endgültig den Garaus machte.
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