Das Leben am Wasser ist für viele Menschen ein Traum. Doch der kann zum Albtraum werden, wenn Flüsse über das Ufer treten oder große Flutwellen alles mitreißen, was ihnen im Weg steht. Viele Menschen haben durch solche Flutwellen und Überschwemmungen schon ihr Leben verloren.
Das Wasser der Weltmeere bedeckt einen Großteil unseres Planeten. Die Menschen an den Küsten der Erde haben sich auf die Gezeiten eingestellt. Sie lieben das Meer, das ihnen Arbeit (Fischerei, Bootsbau, Tourismus,...) und Freizeitmöglichkeiten (schwimmen, surfen, segeln,...) beschert. Doch die Nähe zum Meer hat nicht nur gute Seiten.
Monsterwellen auf hoher See
Auf hoher See bilden sich immer wieder riesige Monsterwellen, die bis zu 30 Meter hoch werden können. Bis vor wenigen Jahren galten sie als Seemannsgarn, also als übertriebene Geschichten von Seeleuten. Doch moderne Satellitenaufnahmen haben bewiesen, dass sie sich sogar mehrmals in jedem Jahr bilden. Monsterwellen entstehen nach einem chaotischen Muster und lassen sich kaum vorhersagen.
Kein noch so modernes Schiff kann es mit ihnen aufnehmen. Glücklicherweise lösen sie sich auch recht schnell wieder auf. Und noch hat keine dieser riesigen Flutwellen bisher je Land erreicht.
Flüsse treten übers Ufer
Nicht nur Küstenbewohner müssen Überschwemmungen fürchten. Auch alle Menschen, die an Flüssen leben, mussten sich schon immer daran gewöhnen, dass es bei starken Regenfällen oder einer Starken Schneeschmelze am Oberlauf des Flusses dazu kommen kann, dass ihr Fluss zu einem reißenden Strom anschwillt.
Im alten Ägypten waren die Menschen für die Überschwemmungen dankbar. Jedes Jahr überschwemmte der Nil zur gleichen Zeit ihre Felder. Dabei wurde frische Erde angeschwemmt, auf der die nächste Ernte gut gedeihen konnte.
Fehler der Menschen fallen auf sie zurück
Doch heute leben in vielen Ländern immer mehr Menschen und bauen ihre Häuser dabei auch immer näher ans Wasser. Dabei bauen sie aber keine Häuser mit Kiesboden oder Sandboden, in denen Wasser schnell versickern kann, wie das viele Inselbewohner noch heute machen. Sie rechnen nämlich nicht damit, dass ausgetrocknete Flussbetten und kleine Bäche irgendwann auch mal wieder mehr Wasser führen könnten.
Der Ausbau von Wasserstraßen für die moderne Schifffahrt war oft auch nicht sehr klug durchdacht. So wurden flache Stellen des Flusses mit vielen Kurven und breiten Flussufern begradigt, damit auch große Schiffe bequem und gefahrlos hindurch fahren können. Wenn nun aber im Gebirge im Frühjahr sehr viel Schnee und Eis auf einmal schmilzt, dann fließt das Wasser schnell und ungebremst flussabwärts.
Dem Wasser geht es da nicht anders als dir auf einem Fahrrad. Wenn du einen steilen Berg auf einer betonierten Straße ohne Kurven herunterfährst, dann wirst sehr schnell. Wenn du aber einen kleinen, kurvenreichen Feldweg vom gleichen Berg herunterfährst, auf dem viele Steine und auch mal Sand im Weg liegen, dann wirst du viel mehr lenken und bremsen - und langsamer sein. Bei dem Fluss hat das zur Folge, dass das zusätzliche Wasser nicht langsam in Flussbiegungen auf Feldern versickert, sondern dort schnell vorbeifließt und dann Städte am unteren Flusslauf erreicht. Wenn dort die Menschen nahe am Fluss ihre Häuser gebaut haben, dann werden die überschwemmt.
Überschwemmungen häufen sich
In Mitteleuropa gab es im Jahr 2002 ein schlimmes Hochwasser, das viele Städte und Dörfer überschwemmt hat. Viele Häuser waren dann so zerstört, dass sie abgerissen werden mussten. In ganz Europa starben 40 Menschen in den Fluten. Außerdem wurde auch viel Abfall und Sondermüll von den Fluten mitgerissen. So wurden die Flüsse und Meeresküsten vergiftet.
In anderen, ärmeren Ländern haben Hochwasser aber noch schrecklichere Folgen. So überschwemmte in Bangladesch ein Hochwasser 1994 zwei Drittel des Landes. Das sehr dicht besiedelte Land (1.000 Menschen pro qkm) liegt zum Großteil kaum mehr als 50 Meter über dem Meeresspiegel. Also konnten viele Menschen sich nicht auf Hügel oder ähnliches zurückziehen, als die Flut ohne Vorwarnung kam. Mehr als 300.000 Menschen kamen in den Fluten um. Außerdem konnten sich in dem stehenden, warmen Wasser Krankheitserreger vermehren. So starben noch viele weitere Menschen an Malaria und Durchfallerkrankungen, die das Hochwasser überlebt hatten.
Die Sintflut
Wahrscheinlich gab es im alten Babylon wirklich ein gewaltiges Hochwasser, das sehr große Landstriche überschwemmte. Die Bibel, aber auch andere Texte aus der Zeit, berichten von einer Sintflut.
Wissenschaftler haben mittlerweile eine Erklärung gefunden, die einleuchtet: Bis vor etwa 9000 Jahren war das Schwarze Meer noch ein Süßwassersee gewesen. Doch dann brach eine Landbrücke zum Mittelmeer. Eine gewaltige Überschwemmung war die Folge, bei der ganze Städte in den Fluten versanken. Aus dem Süßwassersee wurde dabei ein salziges Meer. Für die Bewohner der Uferregionen, die überlebten, muss die Katastrophe riesig gewesen sein - sie hatte "biblische Ausmaße".
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