Der Potala-Palast liegt mitten in den Bergen Tibets. Der fünfte Dalai Lama begann im 17. Jahrhundert mit den Arbeiten für das rot-weiße Bauwerk. Es ist das Zentrum des tibetanischen Buddhismus und war außerdem für lange Zeit der Regierungssitz des Landes. Seit die sozialistische Regierung Chinas den 14. Dalai Lama im Jahr 1959 vertrieben und das Land besetzt hat, dient der Tempel als Museum.
Bereits im Jahr 637 ließ der Tubo-König auf dem 3.700 Meter hohen Roten Berg in der tibetanischen Hauptstadt Lhasa den ersten Palast bauen. Der Tubo-Volksstamm herrschte damals über Tibet. Nach dem Untergang dieses Königreichs wurde der erste Palast aber größtenteils zerstört.
Im 17. Jahrhundert ließ dann der fünfte Dalai Lama, das religiöse Oberhaupt der tibetanischen Buddhisten, auf den Fundamenten der alten Ruinen einen viel größeren Tempel errichten. Dieser rot-weiße Potala-Palast raubt Besuchern noch heute den Atem.
999 Räume in Baigong und Hongkong
Der Tempel thront 130 Meter über der tibetanischen Hauptstadt Lhasa. Er besteht aus dem weltlichen Weißen Palast (Baigong), der als Sitz der Regierung diente, und dem geistlichen Roten Palast (Hongkong), in dem die Privaträume des Dalai Lama untergebracht waren.
Der Weiße Palast wurde 1648, der Rote Palast 1694 fertig gestellt. Insgesamt ist das Gebäude 350 lang und 300 breit und verfügt über 999 Räume auf 13 Stockwerken. Da gibt es Wohnräume, Gebetsräume, Meditationshallen, Tempel, Empfangshallen und riesige Terrassen. Der Palast diente nicht nur dem Dalai Lama, sondern auch zahlreichen buddhistischen Mönchen als Wohnung.
Gold im Grab
Die meisten Wände und Decken des Palastes sind mit feinen Malereien verziert - insgesamt über 2.500 Quadratmeter. Besonders prachtvoll sind die Grabstätten der Dalai Lama. Allein für das Grab des fünften Dalai Lama, der den Palast bauen ließ, wurden auf einer Höhe von 20 Metern über drei Stockwerke etwa 3.700 Kilogramm Gold verarbeitet. Überhaupt wurde beim Bau des Potala-Palastes nicht gespart. Selbst die Dachziegel sind aus vergoldeter Bronze.
Später, nach dem Bau des Norbulingka-Palastes, nutzte der Dalai Lama Potala nur noch in den Wintermonaten. Daher heißt er in Tibet auch "Winter-Palast". Als dann China im Jahr 1959 Tibet besetzte, wurden viele heilige Orte der Tibeter zerstört.
Der prächtige Potala-Palast blieb dagegen unbeschadet. Sein Hausherr, der 14. Dalai Lama, floh ins Ausland und setzt sich seitdem friedlich dafür ein, dass Tibet wieder unabhängig wird. Heute ist der Potala-Palast ein Museum, das von vielen Urlaubern besucht wird, aber auch eine Pilgerstätte für fromme Buddhisten. 1994 hat ihn die Unesco zum Weltkulturdenkmal ernannt.
Der neunte Teil der Serie "Vergessene Weltwunder" führt dich in die Felsenstadt Petra in Jordanien. In der Antike meißelten dort die Nabatäer ihre sagenumwobene Hauptstadt direkt aus dem Berg. Heute ist die Felsenstadt in Jordanien längst verlassen, aber nicht vergessen. Die gewaltigen Tempelanlagen und Steingräber haben im Laufe der Jahrhunderte selbst Erdbeben gut überstanden.
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