10.01.2005
Das Jahr 2005 beginnt mit einem Funken Hoffnung auf Frieden zwischen Palästina und Israel. Mahmud Abbas gewann die Wahl mit klarer Mehrheit. Damit hat ein Mann gewonnen, der immer für Verhandlungen mit Israel eingetreten ist.
Die Palästinenser durften am 9. Januar 2005 einen neuen Präsidenten wählen. Gesucht wurde der Nachfolger des im vergangenen November verstorbenen Jassir Arafat. Zwei Drittel aller Wähler gaben dem 69-jährigen Mahmud Abbas ihre Stimme.
Nach dem Wahlsieg von Abbas gingen viele Menschen in den palästinensischen Autonomiegebieten auf die Straße, um zu feiern. Autofahrer veranstalteten Hupkonzerte und fuhren mit der palästinensischen Fahne und Abbas-Porträts durch die Straßen.
Wer ist Mahmud Abbas?
Noch vor drei Monaten hätte das niemand gedacht. Denn Mahmud Abbas war den meisten Palästinensern zu abgehoben. Irgendwie lebte der Anwalt und Geschäftsmann in einer anderen Welt als die meisten Palästinenser. Er lief immer in einem feinen blauem Anzug und mit Sonnenbrille herum. Während Arafat immer im Rampenlicht stand und die Nähe zu seinem Volk suchte, arbeitete Abbas eher im Verborgenen.
Das Ziel von Arafat und Abbas war immer das gleiche: ein freier Staat Palästina. Um das zu erreichen gründeten die beiden vor 40 Jahren zusammen die Palästinenserorganisation "Fatah". Doch wie man das große Ziel erreichen könnte, darüber waren Arafat und Abbas oft uneins.
Abbas glaubte schon bald nicht mehr daran, dass der bewaffnete Kampf gegen Israel den Palästinensern nützt. Da er Terror ablehnte, trat er auch nie als Kämpfer in Uniform und mit Palästinensertuch auf dem Kopf auf, wie Arafat. Sein Weg waren Gespräche und Verhandlungen.
Nun hat der neue Palästinenserpräsident versprochen, die Friedensgespräche mit Israel möglichst schnell wieder aufzunehmen. Die meisten Palästinenser sehnen sich nach 50 Jahren Bürgerkrieg nach einem friedlichen Leben in Freiheit.
Gibt es nun Frieden?
Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hat angekündigt, dass er mit Abbas verhandeln wird. Der muss aber vorher alle Palästinenser auf seine Seite bringen. Er muss auch die radikalen Palästinenser stoppen, die in Israel Terroranschläge verüben. Er hat gute Chancen, dass auch die Radikalen jetzt seinem Weg folgen. Denn seinen Weg wünschen sich die meisten palästinensischen Wähler.
Es gibt endlich einen Grund zur Hoffnung auf Frieden.
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