06.11.2016
Am 8. November finden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Die spannende Frage lautet: Wer wird neue/r US-Präsident/in - Hillary Clinton von den Demokraten oder Donald Trump von den Republikanern? Insgesamt sind etwa 200 Millionen US-Bürger berechtigt, ihre Stimme abzugeben. Nach den aktuellen Umfragen liegt Hillary Clinton zwar knapp vor Donald Trump, doch noch ist die Wahl nicht entschieden.
Sowohl die Kongresswahl als auch die Präsidentschaftswahl in den USA stehen kurz bevor und nun wird es richtig spannend: Am Dienstag, den 8. November, geben die wahlberechtigten Bürger der Vereinigten Staaten ihre Stimme ab. In der Nacht auf Mittwoch schließen die Wahllokale in den einzelnen Bundesstaaten der USA und es werden die ersten Hochrechnungen veröffentlicht.
In den USA gibt es nur zwei große Parteien, so dass bei der Wahl zum Präsidenten stets ein Kandidat der Demokraten auf einen Kandidaten der Republikaner trifft. Der Demokrat Barack Obama, der aktuelle Präsident der Vereinigten Staaten, hat bereits zwei Amtszeiten durchlaufen und kann sich nicht noch einmal zur Wahl stellen. Seine Amtszeit endet Anfang 2017. Während für die demokratische Partei Hillary Clinton kandidiert, tritt Donald Trump für die republikanische Partei an. Die beiden konnten sich in den Vorwahlen gegen andere Bewerber innerhalb ihrer Partei durchsetzen. Die beiden lieferten sich einen Aufsehen erregenden und immer wieder reißerischen Wahlkampf, der auch von Beleidigungen und politischen Skandalen begleitet war.
Nach dem Wahlsystem der USA werden die Kandidaten nicht direkt von den Bürgern gewählt, sondern die wahlberechtigten US-Amerikaner geben am 8. November so genannten Wahlmännern ihre Stimme. Diese Wahlmänner vertreten entweder den republikanischen oder den demokratischen Präsidentschaftskandidaten - also entweder Hillary Clinton oder Donald Trump. Die Wahlmänner wählen dann am 19. Dezember offiziell den neuen US-Präsidenten.
Es bleibt bis zuletzt spannend
Je nach Stimmenanzahl für die demokratischen oder republikanischen Wahlmänner entscheiden also die US-Bürger die Wahl ihres Präsidenten. Dennoch ist es auch möglich, dass sich ein Wahlmann nicht an das Ergebnis im jeweiligen Bundesstaat hält und für den anderen Kandidaten stimmt. So hat ein demokratischer Wahlmann aus Washington erklärt, er würde seine Stimme in jedem Fall dem Republikaner Donald Trump geben. Ein solches Vorgehen ist zwar nicht korrekt, wird aber nur in manchen US-Bundesstaaten und auch nur mit milden Strafen geahndet.
Während die ländlichen Gebiete im Süden der USA stets mehrheitlich den Republikanern ihre Stimme geben, wählen die Staaten "Neu-Englands" im Nordosten und die Staaten an der Westküste (Kalifornien, Oregon und Washington) traditionsgemäß die demokratische Partei. Von großer Bedeutung für den Ausgang der Wahl sind deshalb die so genannten "Swing Staates" ("Pendelstaaten"). Das sind Bundesstaaten, in denen besonders viele Menschen leben, die nicht immer den Kandidaten derselben Partei wählen - also je nach Einschätzung des Kandidaten mal mehrheitlich demokratisch, mal mehrheitlich republikanisch. Als entscheidender "Swing State" gilt beispielsweise Ohio im Nordosten der USA. Deshalb bleibt die Wahl auch bis zuletzt spannend und die Welt blickt nach den Präsidentschaftswahlen insbesondere auf die Hochrechnungen aus den "Pendelstaaten", da diese für den Wahlausgang so entscheidend sind.
Hillary Clinton oder Donald Trump?
Donald Trump, ein erfolgreicher Geschäftsmann und Milliardär, ist ein äußerst umstrittener Kandidat, der das US-amerikanische Volk stark spaltet. So hat er viele Anhänger, die in ihm einen mutigen und kämpferischen Politiker sehen, der sich für die Interessen ihres Landes einsetzt und auch offen zu Ansichten steht, die andere "aus Angst" nicht laut aussprechen würden. Andererseits hat er viele Gegner, die empört und entsetzt sind über die vielen provokanten und bedenklichen Meinungen, die Trump immer wieder vertritt. Die Kritiker werfen ihm vor, unsachlich und beleidigend zu argumentieren, größenwahnsinnig zu sein und die Menschen mit Vorurteilen und Lügen gegen andere aufzuhetzen. Immer wieder machte Trump Aussagen, die nicht nur widersprüchlich oder einfach falsch waren, sondern äußerte auch rassistische, frauenfeindliche, egoistische, gewaltverherrlichende oder auf andere Weise menschenverachtende Inhalte.
Donald Trump wurde 1946 in New York geboren und studierte Wirtschaftswissenschaften. Trump ist mittlerweile mit der dritten Ehefrau verheiratet und hat insgesamt fünf Kinder. Als reicher Geschäftsmann kommt er aus der Wirtschaft und gilt politisch als vollkommen unerfahren. In seiner politischen Richtung vertritt er insbesondere die wirtschaftlichen Interessen der Vereinigten Staaten. Ein wichtiges Thema im Wahlkampf war für ihn die unerwünschte und unerlaubte Einwanderung aus dem Süden in die USA. So setzt sich Trump dafür ein, die Grenzen zum ärmeren Land Mexiko weiter absichern und eine Grenzmauer zu errichten.
Seine politische Gegnerin hingegen, Hillary Clinton, erklärte als wichtige politische Ziele im aktuellen Wahlkampf, den Mindestlohn zu erhöhen und mehr gut bezahlte Arbeitsplätze in den USA zu schaffen, mehr Menschen den Zugang zum Studium zu ermöglichen und das Gesundheitssystem zu verbessern. Während Donald Trump die Voraussagen zum Klimawandel anzweifelt und auf umweltbelastende Energieträger wie Kohle setzt, kündigte Clinton an, die erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und Wasserkraft ausbauen zu wollen. Doch auch Clinton hat viele Kritiker und Gegner, die ihr Unehrlichkeit, Machtbesessenheit und Geldgier vorwerfen. So soll sie beispielsweise für ihre öffentlichen Reden völlig überzogene Geldsummen verlangt haben. Außerdem hat sie den Ruf, sich vor allem für bestimmte Lobbys (also Interessengruppen) und für die besser Gestellten einzusetzen und keine "volksnahe" Politik zu betreiben.
Hillary Clinton wäre die erste Frau im Amt des US-Präsidenten. Sie wurde 1947 in Chicago geboren und blickt bereits auf eine erfolgreiche Karriere in der Politik zurück. Sie wohnte auch schon einmal im Weißen Haus - und zwar zwischen 1993 und 2001 als "First Lady", also Ehefrau des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton. Hillary Clinton studierte Rechtswissenschaften in der hoch angesehenen Universität in Yale, wo sie ihren späteren Ehemann Bill Clinton kennenlernte. Das Ehepaar hat eine gemeinsame Tochter. Im Jahr 2000 wurde Hillary Clinton in den US-Senat gewählt und strebte bereits 2008 das Präsidentschaftsamt an, scheiterte jedoch in den Vorwahlen gegen Barack Obama. Dieser wurde Anfang 2009 zum neuen US-Präsidenten vereidigt und Hillary Clinton übte in seiner Regierung bis 2013 das Amt der Außenministerin aus.
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