Der britische Seefahrer James Cook wurde im Laufe seines Lebens zu einem der berühmtesten Entdecker überhaupt. Besonders durch seine drei Reisen in den Pazifik, auf denen er eine Vielzahl an Inseln entdeckte, erlangte er Weltruhm. Cook schützte seine Crew auf den langen Fahrten durch vitaminreiche Ernährung vor Krankheiten. Andere Kapitäne nahmen sich ein Beispiel daran, was vielen Seefahrern das Leben rettete. James Cook studierte auch das Leben der Ureinwohner. Anders als viele weitere Entdecker begegnete er den Einheimischen größtenteils friedlich. Dennoch starb James Cook letztendlich durch die Hand von Eingeborenen.
James Cook wurde als Sohn eines schottischen Tagelöhners am 27. Oktober 1728 geboren. Nachdem er zuerst seinem Vater zuliebe in einem Gemischwarenladen arbeitete, zog es ihn im Alter von 18 Jahren zur See. Zuerst heuerte er auf Kohletransportschiffen an, aber bald ging er zur Royal Navy - der englischen Kriegsmarine. Nur eine Laufbahn beim Militär machte es nämlich möglich, in der Gesellschaft wirklich aufzusteigen. So wurde Cook kurz darauf einfacher Matrose bei der Königlichen Marine.
Der junge Cook war außergewöhnlich fleißig. Jeden Abend studierte er Sternbilder und brachte sich selbst mathematische wie nautische Kenntnisse bei. Das blieb nicht ohne Folgen: James Cook wurde schon bald befördert und galt als besonders guter Seemann, dessen Spezialität die Kartographie, also das Anfertigen von Landkarten, war. Wie gut James Cook im Kartographieren war, kann man daran sehen, dass es erst im 20. Jahrhundert - also etwa 200 Jahre später - bessere Karten als seine gab. Im Jahr 1756 bekam Cook bereits sein eigenes kleines Kommando, ein Jahr später bestand er seine Prüfung zum Master, die ihn zu einem eigenverantwortlichen Schiffsführer machte.
Die erste Reise in die Südsee
Ziel der astronomischen Vermessungen auf Tahiti war die Bestimmung der Entfernung zwischen Erde und Sonne. James Cook sollte die Wissenschaftler mitsamt ihrer Ausrüstung vor allem sicher transportieren. Weil man dafür ein geräumiges Schiff benötigte, fiel die Wahl auf einen ehemaligen Kohlentransporter. Das Schiff wurde umgebaut und "Endeavour" getauft, was auf Deutsch so viel wie Bemühung oder Unternehmen bedeutet. Übrigens wurde die gleichnamige Raumfähre nach dem Schiff von James Cook benannt.
Der geheime Südkontinent
Dabei bemerkte er, dass Neuseeland eigentlich aus zwei großen Inseln besteht. Der Spalt zwischen diesen beiden Inseln wurde später nach ihrem Entdecker "Cookstraße" genannt. 1770, zwei Jahre nach ihrem Aufbruch, betraten James Cook und seine Crew als erste Europäer die Ostküste Australiens. In der Nacht vom 10. auf den 11. Juni lief die Endeavour auf das Great Barrier Reef, dem größten Korallenriff der Erde, auf und wäre beinahe gesunken. Doch die Seeleute kamen mit dem Schrecken davon. Nachdem die Reparaturarbeiten nach gut einem Monat beendet waren, machten sich Cook und seine Männer auf die Rückfahrt. Im Jahr 1771 kehrten sie schließlich wieder nach Großbritannien zurück. James Cook war inzwischen ein angesehener Mann geworden, und dank seiner vielen Errungenschaften wurde er vom König höchst persönlich zum Commander ernannt.
Erneuter Aufbruch
In der Zeit zwischen 1772 und 1775 schaffte es Cooks Crew gleich zweimal, den südlichen Polarkreis zu überqueren - das war zuvor noch niemandem gelungen! Schon auf der ersten Seereise hatte sich James Cook sehr um die Gesundheit seiner Mannschaft gesorgt. Seinerzeit war es die Regel, dass viele Seefahrer durch die Mangelernährung auf See an schweren Krankheiten wie Skorbut starben. Auf seiner zweiten Expedition konnte James Cook die Ernährung seiner Crew noch weiter perfektionieren, sodass während der gesamten Reise weniger als eine Handvoll Männer an Skorbut erkrankten.
Ein ruhiges Leben?
Cook wurde ein großer Empfang bereitet - er wurde von allen Seiten bewundert und außerdem mit einer großzügigen jährlichen Pension bedacht. Er hätte sich also mit seiner Frau und seinen vier kleinen Kindern endlich ein ruhiges Leben machen können - aber das war nichts für James Cook. Es dauerte nicht lange, und der Entdecker begann sich zu langweilen. Aufregende Jahre als Seefahrer und Entdecker - und nun Arbeit am Schreibtisch? Cook ertrug es nicht und entschied sich zu seiner dritten Expedition.
Die letzte Reise
Aber auch James Cook und seiner Crew sollte es kaum besser ergehen. Andauernd herrschte Flaute, Eis und Schnee erlaubten kein Durchkommen. Eine sehr frustrierende Erfahrung für Cook und seine Männer, denn sie mussten einem engen Zeitplan folgen. Schließlich verlor James Cook die Geduld und beschloss, sein Vorhaben zu verschieben. Es sollte erst noch einmal in Richtung Süden gehen, so schrieb Cook es in einem Brief nach Hause.
Das tragische Ende
Die Einheimischen wurden immer misstrauischer. Der Empfang war diesmal alles andere als herzlich. Die Situation spitzte sich zu und erreichte am 14. Februar ihren Höhepunkt: Nachdem die Einheimischen die Briten immer öfter bestohlen hatten, startete Cook kurzerhand den Versuch, mehrere Eingeborenen als Geiseln zu nehmen. Doch er wurde von den Einheimischen umzingelt und angegriffen. James gab einen Warnschuss ab - und nachdem dieser keine Wirkung zeigte, feuerte er noch einen zweiten ab, der einen der Angreifer tötete. Als Cook sich daraufhin umdrehte, wurde er von mehreren Eingeborenen von hinten niedergestochen. Sowohl auf Seiten der Matrosen als auch der Eingeborenen starben bei dem Gefecht mehrere Männer. Ohne ihren Anführer lief die Crew des berühmten Entdeckers im Oktober 1780 in den Londoner Hafen ein.
Eingezeichnet ist die Route der ersten Südseereise James Cooks zwischen 1768 und 1771:
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