Rückblick auf Turin 2006: Das war Olympia

Teil 1 von 16

26.02.2006

Die Flamme ist erloschen, die Olympischen Winterspiele von Turin 2006 sind endgültig vorbei. Die deutschen Athleten haben 29 Medaillen gewonnen und stellen damit die erfolgreichste Nation. Österreich landete im Medaillenspiegel auf Platz drei, weil besonders seine Skispringer und alpinen Skiläufer überzeugt haben. Die Schweizer Wintersportler auf Platz acht haben vor allem die Snowboard-Wettbewerbe dominiert.

Michael Greis ist der erfolgreichste deutsche Sportler in Turin. (Quelle: Homepage Michael Greis)

Für Deutschland haben vor allem die Biathleten und Schlittensportler fleißig Medaillen gesammelt - 18 der 29 Medaillen gingen auf ihr Konto. Die erste Goldmedaille der Winterspiele holte allerdings überraschend Georg Hettig in der Nordischen Kombination. Er gewann später noch eine Bronzemedaille sowie Silber mit der Mannschaft.

Im Biathlon holte Michael Greis zwei Einzel-Goldmedaillen und eine Mannschafts-Goldmedaille. Er ist der erfolgreichste deutsche Teilnehmer der Winterspiele. Auch Kati Wilhelm mit einer Gold- und zwei Silbermedaillen, Sven Fischer mit zwei Goldmedaillen und Martina Glagow mit drei Silbermedaillen gehörten zu den erfolgreichen Biathleten.

Top im Bop

André Lange steuerte sowohl den Zweier- als auch den Viererbob zu olympischem Gold. Das gelang vor ihm nur sehr wenigen Sportlern. Auch bei den Frauen siegte mit Sandra Kiriasis und Anja Schneiderheinze ein deutscher Zweierbob. Bei den Rodlerinnen gab es sogar einen deutschen Dreifach-Sieg durch Sylke Otto, Silke Kraushaar und Tatjana Hüfner. Schließlich holten noch die Doppelsitzer-Rodler Andre Florschuetz und Torsten Wustlich Silber hinter den Österreichern Andreas und Wolfgang Linger.

Die jüngste deutsche Medaillengewinnerin ist die 18-jährige Amelie Kober, die im Parallel-Riesenslalom der Snowboarder Silber holte. Sie freute sich riesig bei der Siegerehrung. Dagegen haben sich die deutschen alpinen Skiläufer und Skispringer enttäuscht auf die Heimreise gemacht. Sie holten keine einzige Medaille.

Österreich: Die Nummer Eins am Berg

Michaela Dorfmeister vergoldete sich das Ende ihrer Karriere: Sie gewann die Abfahrt und den Super G. (Quelle: Homepage Michaela Dorfmeister)

Die erfolgreichsten österreichischen Sportler waren die alpinen Skirennläufer. Benjamin Raich gewann sowohl den Slalom als auch den Riesenslalom, Michaela Dorfmeister beherrscht die Konkurrenz in der Abfahrt und im Super G. 14 der 23 Medaillen für Österreich haben die alpinen Skisportler geholt.

Auch die Skisprung-Wettbewerbe haben die Österreicher beherrscht. Thomas Morgenstern, Andreas Kofler und ihre Kollegen waren in absoluter Topform. Die Siege auf der Großschanze und im Mannschaftsspringen waren beeindruckend.

Doping-Schock

Die dritte österreichische Domäne war die Nordische Kombination. In allen drei Wettbewerben gab es Medaillen. Dabei räumte Felix Gottwald eine Gold- und eine Silbermedaille im Einzel und zudem die Goldmedaille im Teamwettbewerb ab. Überschattet wurde der österreichische Erfolg allerdings durch Doping-Gerüchte. Zwar waren am Ende alle Dopingproben negativ, doch bleibt ein bitterer Nachgeschmack.

Denn ein wegen Dopings von Olympischen Spielen ausgeschlossener Trainer hatte bei den österreichischen Biathleten und Langläufern übernachtet. Bei der Durchsuchung der Sportlerzimmer wurden verbotene Medikamente und Materialien gefunden, die für Blutdoping gebraucht werden. Diese Art des Dopings kann später nicht nachgewiesen werden. Erwischt wurde nur eine einzige Medaillengewinnerin, die jedoch nicht aus Österreich kommt: Olga Pylewa aus Russland musste ihre Silbermedaille im Biathlon wieder zurückgeben und hat ihre Karriere beendet.

Schweiz: "Lords of the Boards"

Philipp Schoch hat Gold für die Schweiz gewonnen, sein Bruder Simon holte Silber. (Quelle: Homepage der Schorsch Brothers)

Die Schweiz konnte sich vor allem über ihre Snowboarder freuen. Daniela Meuli, Tanja Frieden und Philipp Schoch holten Gold. Philipps Bruder Simon gewann beim Snowboard-Riesenslalom Silber und machte den Doppelsieg perfekt. Die Schweizer Curling-Damen scheiterten erst im Finale ganz knapp am neuen Olympiasieger Schweden. Der Sieg von Evelyn Leu im Freestyle-Ski beweist, dass die Schweiz vor allem in den jungen Sportarten die Nase vorne hat.

Im Skeleton holten Schweizer Athleten zwei Medaillen: Maya Pedersen sicherte sich Gold, Gregor Staehli gewann Bronze. Doch auch in klassischen Wintersportarten haben Schweizer Athleten olympisches Edelmetall geholt. Der Eiskunstläufer Stephane Lambiel gewann Silber, genauso wie Martin Annen und Beat Hefti im Zweierbob. Auch die alpinen Skirennläufer gewannen Medaillen: Martina Schild (Silber in der Abfahrt), Bruno Kernen (Bronze in der Abfahrt) und Ambrosi Hoffmann (Bronze im Super G).

Der Erfolgreichste und der Älteste

Schnellball Neve und Eiswürfel Gliz waren die Maskottchen der Winterspiele. (Quelle: Olympische Winterspiele 2006 in Turin)

Der erfolgreichste Sportler der Winterspiele kommt aus Südkorea. Hyun-Soo Ahn hat alle drei Einzel-Goldmedaillen im Short Track gewonnen und zusätzlich noch Bronze mit seiner Staffel. Damit ist er um eine Bronze-Medaille erfolgreicher als der Deutsche Michael Greis.

Der älteste Medaillengewinner aller Zeiten ist der Ersatzmann des Curling-Teams der USA. Der 54-jährige Scott Baird wurde zwar kein einziges Mal eingesetzt, er erhielt aber als Mannschaftsmitglied natürlich trotzdem eine Bronzemedaille.

Bei den Olympischen Spielen haben nicht immer nur die Favoriten gewonnen. Auch in Turin gab es wieder einige große Überraschungen. So wurde Antoine Deneriaz aus Frankreich Olympiasieger in der die Herren-Abfahrt. Die Kanadierin Chandra Crawford und der Schwede Bjoern Lind gewannen sensationell im Langlauf-Sprint. Die erst 18-jährige Niederländerin Ireen Wust holte überraschend Gold im Eisschnelllauf über 3.000 Meter. Und beim Skispringen von der Normalschanze hatte mit dem Norweger Lars Bystøl niemand gerechnet.

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letzte Aktualisierung: 15.08.2009

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