Short Track

Teil 11 von 16

06.02.2006

Weil es um 1900 nicht genügend Eisbahnen gab, wichen einige Eisschnellläufer in England, Kanada und Schottland auf Eishockeyfelder aus. Aus diesen Rennen entwickelte sich Short Track. Dabei treten bis zu sechs Athleten im Sprint auf einer 111 Meter langen, ovale Eisbahn gegeneinander an. Seit Albertville 1992 ist Short Track olympisch.

Im Eisoval geht es für die Short Track-Athleten rund. (Quelle: Olympische Winterspiele 2006 in Turin)

Eisschnelllauf auf Kurzbahnen ist viel rasanter als der klassische Eisschnelllauf. Das liegt daran, dass hier immer mehrere Läufer auf einer Bahn gegeneinander antreten statt auf getrennten Bahnen nebeneinander her zu laufen. Dabei wird schon mal geschoben oder von mehreren Fahrern eine "Mauer" gebildet.

1932 fanden bei den olympischen Spielen in Lake Placid erstmals alle Eisschnelllauf-Disziplinen im Massenstart statt. Die US-amerikanischen Gastgeber hatten das durchgesetzt. Bei den Rennen hatten sie eine perfekte Taktik ausgetüftelt: US-Amerikaner und Kanadier bildeten eine "Mauer" und versperrten den europäischen Läufern den Weg zur Spitze. So gewannen sie alle Medaillen.

Nach diesen Spielen war der Massenstart im Eisschnelllauf allerdings "gestorben" - die Europäer wollten nicht noch einmal ein solches Debakel erleben. In den USA, Kanada und in Asien wurden aber weiter Rennen im Massenstart ausgetragen. Als besonders spektakulär erwiesen sich die Rennen auf Kurzbahnen. 1976 gab es die ersten offiziellen Short Track-Rennen. Als die Disziplin 1988 bei Olympia als Demonstrations-Wettbewerb stattfand, waren die Zuschauer begeistert. Seit 1992 gehört Short Track daher fest zum olympischen Programm.

Das verrückte Rennen

Im Jahr 2002 gab es bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City das verrückteste Eisschnelllauf-Rennen aller Zeiten. Im Finale über 1000 Meter der Männer lieferten sich die Favoriten aus den USA, Kanada und Südkorea ein spannendes Rennen. Doch in der Schlusskurve kamen alle zu Fall. Der weit abgeschlagene Australier Steven Bradbury fuhr völlig verdutzt an den auf der Bahn liegenden Konkurrenten vorbei und gewann die Goldmedaille.

Wettbewerbe Männer Frauen 1500 Meter Gold: Hyun-Soo Ahn (SKO)
Silber: Ho-Suk Lee (SKO)
Bronze: Jiajun Li (CHN) Gold: Sun-Yu Jin (SKO)
Silber: Eun-Kyung Choi (SKO)
Bronze: Meng Wang (CHN) 500 Meter Gold: Hyun-Soo Ahn (SKO)
Silber: Ho-Suk Lee (SKO)
Bronze: Apolo Anton Ohno (USA) Gold: Meng Wang (CHN)
Silber: Ewgenia Radanowa (BUL)
Bronze: Anouk Leblanc-
Boucher (KAN) 1000 Meter Gold: Hyun-Soo Ahn (SKO)
Silber: Ho-Suk Lee (SKO)
Bronze: Apolo Anton Ohno (USA) Gold: Sun-Yu Jin (SKO)
Silber: Meng Wang (CHN)
Bronze: Yang Yang (CHN) Staffel (5000 / 3000 Meter) Gold: Apolo Anton Ohno (USA)
Silber: Francois-Louis Tremblay (KAN)
Bronze: Hyun-Soo Ahn (SKO) Gold: Südkorea
Silber: Kanada
Bronze: China


Olympiahoffnungen

Körperkontakt und kleinere Schubser gehören zum Short Track dazu. (Quelle: La Presse)

Bei den Männern und Frauen kommen die besten Short Track Athleten aus Südkorea, Kanada, den USA und China. Bei den Herren gibt es daneben auch gute Läufer aus Italien, bei den Damen aus Ungarn und Russland.

Die besten Short Track Sprinter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz laufen international dagegen weit hinterher und haben keine Medaillenchance. In keiner einzigen Disziplin gehören sie zu den 20 besten Short Track Athleten.

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letzte Aktualisierung: 15.08.2009

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