Neun Millionen Tonnen Farbe werden allein in Deutschland jedes Jahr hergestellt. Die mit Abstand häufigste Farbe ist dabei - weiß. Klar, denn das meiste wird zum Streichen von Wänden verwendet.
Die meisten dieser Farben sind Pigmentfarben. Denn denen kann Regenwasser nur wenig anhaben. Heutzutage werden sie fast alle chemisch in Fabriken hergestellt. Die Farbe kommt bei Pigmenten direkt aus den bunten Steinen, Metallen und Mineralien.
Die werden ganz fein gemahlen und dann in Lösungsmitteln aufgelöst. Für jedes Pigment gibt es andere Lösungsmittel, mit denen Chemiker es in Flüssigkeit auflösen können. Nach einer gewissen Zeit verflüchtigt sich das Lösungsmittel aber wieder. Damit dann die Farbe nicht wieder als Pulver von der Wand bröselt, werden noch Bindemittel dazugegeben.
Keine Farben für die Ewigkeit
Früher wurde als Bindemittel häufig Leinöl verwendet. Doch auch das hält nicht ewig - und so gehen mit den Jahrhunderten die Farben alter Wandfresken und Gemälde ab. Heute gibt es chemisch erzeugte Bindemittel, die die Pigmente sehr viel länger an sich binden.
Auch die Farben selbst verändern sich mit der Zeit. Denn aus blauem Azurit wird zum Beispiel mit der Zeit durch die Einwirkung von Wind und Wetter grüner Malachit. Der Himmel vieler alter Gemälde verfärbt sich daher mit der Zeit grün. Dann müssen die Spezialisten in Museen die alte Farbe wieder mühsam herstellen und das Gemälde restaurieren. Mit den neuen Bindemitteln hält das Blau dann aber einige hundert Jahre lang.
Gold oder Katzengold
Je feiner ein Pigment-Teilchen in der Farbe gemahlen wurde, desto intensiver leuchtet die Farbe. Manchmal ändert sich die Farbe sogar. Ein gutes Beispiel ist der Stein Pyrit, der auch als Katzengold bezeichnet wird.
Wenn du einen Pyrit-Stein in den Händen hältst, dann sieht er aus wie Gold. Auch er leuchtet in der Sonne. Doch wird Pyrit zerschlagen und immer feiner zermahlen, dann erhältst du am Ende ein schwarzes Pulver. Gold hingegen ist auch als Staub noch sehr schön golden. Daher ist Gold auch viel mehr Wert als Pyrith.
Auch die Temperatur hat Einfluss auf einige Pigmentfarben. Quecksilberoxyd leuchtet zum Beispiel auf dem Versuchstisch strahlend gelb. Wenn man es aber erhitzt, dann wechselt die Farbe in ein leuchtendes Rot.
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