Lexikon: Bundeskanzler

von Tanja Lindauer

Seit 2005 deutsche Bundeskanzlerin: Angela Merkel, Parteivorsitzende der CDU
CDU
In Deutschland und auch in Österreich heißt der Chef der Regierung Bundeskanzler. In einigen anderen Ländern, wie zum Beispiel in England, heißt die Person, die dieses Amt bekleidet, Premierminister. In Deutschland haben wir zurzeit eine Frau als Bundeskanzlerin, nämlich Angela Merkel. Sie ist die erste Bundeskanzlerin in Deutschland, vor ihr gab es nur Männer in diesem Amt.

Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundespräsidenten vom Bundestag gewählt. Die Abgeordneten des Bundestages wählen den Kanzler üblicherweise für die Dauer von vier Jahren, nach Ablauf dieser Zeit finden Neuwahlen statt. Um die Wahl zu gewinnen, braucht der Kanzlerkandidat die absolute Mehrheit, also mehr als die Hälfte der Stimmen. Der Bundeskanzler wiederum schlägt dem Bundespräsidenten die Minister seiner Regierung vor, sowie die, die entlassen werden sollten. Der Bundeskanzler ist der mächtigste Politiker in Deutschland. Er oder sie bestimmt die Richtlinien der Politik im Land.

Wenn man aber mit der Arbeit des Bundeskanzlers nicht zufrieden ist und begründete Bedenken hat, dass er seine Arbeit nicht verantwortungsvoll ausfüllt, dann kann man ein so genanntes "Misstrauensvotum" stellen. Die Abgeordneten des Parlaments stimmen dann ab, ob der Bundeskanzler seine Arbeit wirklich gut macht. Wenn die Mehrheit sich gegen den Bundeskanzler entscheidet, dann muss der Bundespräsident den Bundeskanzler entlassen. Gleichzeitig wird in dieser Abstimmung auch ein neuer Bundeskanzler gewählt, damit Deutschland einen Regierungschef hat. Zum Beispiel hat der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl seinen Vorgänger Helmut Schmidt durch ein solches Misstrauensvotum abgelöst.

Aber wie wird man Bundeskanzler? Es gibt nicht so etwas wie eine Ausbildung zum Regierungschef. Das kann man auch an den Lebensläufen der deutschen Bundeskanzler erkennen: Angela Merkel hat zum Beispiel Physik studiert und hat sogar einen Doktor in Physik, ihr Vorgänger Gerhard Schröder war Rechtsanwalt. Wichtig ist, dass man sich als Kanzlerkandidat schon in der Politik engagiert und einen Namen gemacht hat. In der Partei, der man angehört, muss man erst einmal zeigen, dass man sein "Handwerk" versteht, bevor man zum Kanzlerkandidaten aufgestellt wird. Die Partei wählt dann einen Spitzenkandidaten, also jemanden, von dem sie der Meinung sind, dass er oder sie das Amt des Bundeskanzlers würdig vertreten könnte und natürlich auch die größten Chancen hat, gewählt zu werden.

Die bisherigen Bundeskanzler/ innen in Deutschland:

Konrad Adenauer (CDU): 1949-1963

Ludwig Erhard (CDU): 1963-1966

Kurt Georg Kiesinger (CDU): 1966-1969

Willy Brandt (SPD): 1969-1974

Helmut Schmidt (SPD): 1974-1982

Helmut Kohl (CDU): 1982-1998

Gerhard Schröder (SPD): 1998-2005

Angela Merkel (CDU): seit 2005

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Co-Autorin: Britta Pawlak
letzte Aktualisierung: 28.11.2011

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