von Tanja Lindauer
Der Begriff Opposition kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Widerstand", "Gegnerschaft" oder "im Widerspruch zur Mehrheit". In der Politik bedeutet es, dass man eine andere Meinung als die Regierung vertritt. Die Parteien, die nicht zur Regierung gehören aber auch in einem Parlament vertreten sind, bezeichnet man als parlamentarische Opposition.
Zurzeit bilden in Deutschland zum Beispiel die FDP und die CDU im Bundestag die Regierung, alle anderen Parteien, die auch im Parlament sitzen – wie etwa die SPD, die Linken oder die Grünen – bilden die Opposition. Die Parteien, die der Opposition angehören, haben eine wichtige Aufgabe, auch wenn sie nicht zur Regierung gehören. Denn die Opposition hat die Aufgabe die Regierung zu kritisieren und zu kontrollieren. Sie achtet zum Beispiel darauf, dass alle Gesetze eingehalten werden. Bei politischen Diskussionen macht sie eigene Vorschläge, die sie für besser hält als die von der Regierung. Sie sagt auch, was ihr an der Regierung nicht gefällt und macht Gegenvorschläge, um so noch mehr Möglichkeiten aufzuzeigen. Bei den Bundestagswahlen, die alle vier Jahre stattfinden, versuchen die Oppositionsparteien die Regierungsparteien abzulösen, daher wollen sie natürlich möglichste viele Stimmen für sich gewinnen. Um viele Bürger von sich zu überzeugen, weisen sie zum Beispiel auf die Fehler der Regierung hin und sagen, wie sie es besser machen würden. Sie wollen so als bessere Alternative angesehen werden.
Es gibt aber auch Parteien und Gruppen, die nicht dem Parlament angehören und sich gegen die Regierung eines Staates aussprechen. Sie gehören zur sogenannten außerparlamentarischen Opposition (auch kurz APO). So hat sich zum Beispiel in den 1960ern die Studentenbewegung in vielen Ländern gebildet. In den USA protestierten die Studenten gegen den Vietnamkrieg. Die APO in Deutschland stellte sich in dieser Zeit gegen die große Koalition aus SPD und CDU und die von ihr geplante Notstandsgesetzgebung. Durch die Koalition der beiden großen Parteien SPD und CDU hatte die Opposition nur eine geringe Einflussmöglichkeit, die die Studenten mit ihren Demonstrationen außerparlamentarisch unterstützen wollten. Daher nannten sie sich selbst APO. Zudem wollten die Studenten in Deutschland bessere Studienbedingungen durchsetzen. Es wurde auch heftig kritisiert, dass die Regierung der Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus nicht genügend Achtung schenkte.
Hinweis zum Copyright: Die private Nutzung unserer Webseite und Texte ist kostenlos. Schulen und Lehrkräfte benötigen eine Lizenz. Weitere Informationen zur SCHUL-LIZENZ finden Sie hier.
letzte Aktualisierung: 09.12.2014
Wenn dir ein Fehler im Artikel auffällt, schreib' uns eine E-Mail an redaktion@helles-koepfchen.de. Hat dir der Artikel gefallen? Unten kannst du eine Bewertung abgeben.