05.09.2007
Wie bekannt wurde, haben deutsche Sicherheitskräfte drei Terrorverdächtige verhaftet. Nach Angaben der Polizei wollten sie einen Bombenanschlag auf den Frankfurter Flughafen verüben. Darüber hinaus hatten sie die US-Luftwaffenbasis Ramstein bei Kaiserslautern und verschiedene amerikanische Einrichtungen im Visier. Mit den großen Mengen an Sprengstoff hätten massive Schäden angerichtet und viele Menschen getötet werden können.
Die Behörden haben drei Terrorverdächtige gefasst, die Anschläge in Deutschland geplant haben. Die Tatverdächtigen sind wahrscheinlich einer islamistischen Terrorvereinigung - der "Islamischen Dschihad Union" - angehörig. Diese Organisation soll mit der Al Qaida in Verbindung stehen. Als "Dschihad" bezeichnen radikale Muslime den "heiligen Krieg", den sie führen, um einen "islamistischen Weltstaat" zu schaffen. Diese religiösen Fanatiker wollen die verhasste westliche Welt im Namen Allahs mit allen Mitteln bekämpfen.
Zwei der Männer haben deutsche Pässe, der dritte Festgenommene ist vermutlich ein Türke. Die beiden Deutschen sind schon vor längerer Zeit zum Islam übergetreten. Alle drei haben offensichtlich Verbindungen nach Pakistan. Auch Diskotheken und Kneipen, in denen sich viele amerikanische Bürger aufhalten, sollen das Ziel von Anschlägen gewesen sein. Gegen die drei Männer - alle unter 30 Jahre - wurden bereits Haftbefehle erlassen. Insgesamt werden Ermittlungen gegen acht Verdächtige geführt. Möglicherweise waren die Taten der Festgenommenen für den 11. September, den sechsten Jahrestag der Anschläge auf die USA, geplant. Damals kamen über 3.000 Menschen ums Leben, nachdem entführte Flugzeuge zum Absturz in die beiden Türme des World Trade Centers und das Pentagon gebracht wurden.
Beschattung der Bombenbauer
Die Terrorverdächtigen wurden seit langem beobachtet. Sie sollen bereits weit fortgeschrittene Vorbereitungen für einen Anschlag getroffen haben. Die drei Männer haben sich Wasserstoffperoxid in einer hohen Konzentration beschafft. Bei 41 Hausdurchsuchungen in mehreren Bundesländern wurden in einem Ferienhaus im Schwarzwald Fässer mit insgesamt 730 Kilogramm Wasserstoffperoxid sichergestellt. Vermutlich wollten die mutmaßlichen Terroristen Autobomben vor den Anschlagszielen explodieren lassen.
Aus Wasserstoffperoxid lassen sich Bomben mit sehr hoher Sprengstoffwirkung herstellen. In diesen Fässern befand sich 35-prozentiges Wasserstoffperoxid. Die Polizei soll jedoch bereits im Juni - von den Tätern unbemerkt - die Fässer mit einer Lösung ausgetauscht haben, die eine deutlich geringere Wasserstoffperoxid-Konzentration enthält. Mit der ursprünglichen Lösung hätten Bomben mit einer Sprengkraft von 550 Kilo TNT hergestellt werden können. (TNT ist die Abkürzung für den Sprengstoff "Trinitrotoluol". Die Sprengkraft von TNT gilt als Maßstab der Stärke von Bomben und Sprengkörpern.)
Ernstzunehmende Terror-Gefahr in Deutschland
Wie BKA-Präsident (Bundeskriminalamt) Jörg Ziercke bestätigte, hätte die gefundene Menge ausgereicht "um Sprengsätze mit einer höheren Sprengkraft als bei den Anschlägen von Madrid und London zu konstruieren". Der Zugriff sei erfolgt, weil die Verdächtigen gestern mit dem Bombenbau begonnen hatten und die Chemikalien von einem Lager in ein anderes bringen wollten.
Deutschland sollte zwar nicht in Panik verfallen, muss aber offensichtlich wachsam sein - mehr denn je. Generalbundesanwältin Monika Harms betonte, für die deutsche Bevölkerung habe keine Gefahr bestanden, weil die Sicherheitsbehörden rechtzeitig über die Aktivitäten der mutmaßlichen Terroristen informiert gewesen seien. Dennoch hat sich gezeigt, dass in Deutschland nicht nur Anschläge geplant werden, sondern der Staat auch im Visier des Terrors ist.
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