Tiefland-Nyalas sind sehr scheue Antilopen, die in den Wäldern Südost-Afrikas leben. Nur die Männchen tragen gedrehte Hörner. Sie sehen den Weibchen auch sonst kaum ähnlich.
Die Männchen und Weibchen sehen bei dieser Antilopenart ganz schön unterschiedlich aus. Das Weibchen ist hellbraun und hat auffällige weiße Streifen auf Rücken und Beinen - und kein Geweih. Die viel größeren Männchen sind dagegen graubraun, haben eine weiße Mähne und orangegelbe Beine. Die bis zu 18 weißen Querstreifen auf dem Rücken sind bei ihnen nicht so gut sichtbar wie bei den Weibchen. Außerdem haben nur die Nyala-Böcke ein leicht gedrehtes bis zu 80 Zentimeter langes Geweih mit einer weißen Spitze.
Nyalas können 1,40 Meter lang 1,10 Meter hoch werden. Ausgewachsene Böcke wiegen dann bis zu 125 Kilogramm. Sie können bis zu 18 Jahre alt werden.
Zu Hause sind die Tiefland-Nyalas in den heißen Regionen des südöstlichen Afrikas. Hier leben sie im dichten Busch, in dem sie sich vor ihren Feinden verstecken können und reichlich Blätter als Nahrung finden. Wenn es dämmert, kommen sie aber auch manchmal raus und äsen in der offenen Savanne das hohe Gras. Oder sie ziehen im Schutz der Dunkelheit eine nahe gelegene Wasserstelle.
Immer wachsam
Wenn die Nyalas sich aus dem Schutz des Waldes wagen, dann sind sie sehr wachsam. Sobald ein Tier einen Feind entdeckt, gibt es den anderen ein gut sichtbares Zeichen: es hebt seinen Schwanz. Dabei wird ein leuchtend-heller Fleck, der so genannte Spiegel, sichtbar. Nun wissen alle anderen, dass sie dem wachsamen Tier schnell hinterherlaufen müssen, um sich in Sicherheit zu bringen.
Feinde haben die Antilopen viele: große Raubtiere wie Löwen, Leoparden und Hyänen, Pythonschlangen, Krokodile, Adler und auch große Affen wie Schimpansen und Mandrille haben Nyalas zum Fressen gern.
Zur größten Not können die jungen Männchen die Herde auch mit ihren Hörnern vor Feinden verteidigen. Doch das bringt sie in Lebensgefahr. Deshalb ziehen sie die schnelle Flucht vor.
Zu einer Herde gehören zwischen zehn und dreißig Nyalas. Es gibt Herden, in denen nur Weibchen und Jungtiere mitziehen - und andere, denen sich auch junge Männchen anschließen.
Erwachsene Bullen leben aber meist als Einzelgänger. Sie gesellen sich nur zur Paarung zu den Weibchen. Dabei kann es zu hefigen Kämpfen zwischen rivalisierenden Böcken kommen.
Babys verstecken - und alleine lassen
Paarungszeit kann für die Nyalas das ganze Jahr sein. Nach etwa 7 Monaten Tragezeit kommt dann meistens ein Jungtier zur Welt. Es ist noch sehr unbeholfen. Seine Mutter versteckt es daher die ersten Wochen seines Lebens im dichten Unterholz. Dort wartet es alleine, bis die Mutter wiederkommt, um ihm Milch zu geben. Erst wenn es nach einigen Wochen laufen gelernt hat, folgt es der Mutter.
Alle Jungtiere, auch die Männchen, sehen übrigens am Anfang genau gleich aus: wie weibliche Nyalas. Erst mit etwa vierzehn Monaten färbt sich das Fell der jungen Böcke dann nach und nach grau und ihnen wächst die Mähne. Dann ist es auch für sie Zeit, die Herde zu verlassen und ihr Glück alleine zu suchen.
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