08.04.2005
Mit einer riesigen Trauerfeier haben 300.000 Menschen auf dem Petersplatz in Rom und viele Millionen Menschen vor dem Fernseher Abschied von Johannes Paul II genommen. Der Papst wurde neben dem Jesu-Jünger Petrus beerdigt.
Nach seinem Tod wurde der Papst in der Peterskirche aufgebahrt, damit sich die Gläubigen von ihm verabschieden und ihm noch einmal ins Gesicht sehen konnten. Für die Trauerfeier wurde er nun in einen Zypressensarg gelegt und sein Gesicht mit einem weißen Seidentuch bedeckt. Die anschließende dreistündige Totenmesse wurde vom deutschen Kardinal Joseph Ratzinger zelebriert und live in die ganze Welt übertragen.
Alle Besucher der Messe mussten sich vor Betreten des Platzes von der Polizei kontrollieren lassen. Das galt sogar für Priester. Grund für die hohen Sicherheits-Vorkehrungen ist die Angst vor Attentaten. Überall in Rom waren Polizisten, um für eine störungsfreie Trauermesse zu sorgen.
Auf dem Weg nach Rom
Etwa vier Millionen Menschen pilgerten nach Rom, um den toten Papst bis Donnerstag noch einmal im Petersdom sehen zu können. Viele von ihnen mussten über 14 Stunden darauf warten, bis sie eintreten durften. Andere hatten weniger Glück und wurden gar nicht mehr eingelassen, weil einfach zu viele Menschen da waren.
Wer im Vatikan keinen Platz auf dem Petersplatz vor dem Petersdom fand, der konnte die Trauerfeier überall in der Stadt auf riesigen Leinwänden verfolgen. Auch in der polnischen Heimat des Papstes hatten sich mehrere hunderttausend Menschen vor Großbildleinwänden versammelt und nahmen gemeinsam Abschied.
An der Seite von Petrus
Auch Vertreter aller großen Weltreligionen und Staatschefs aus 200 Ländern kamen, um ihr Beileid zu bekunden. Unter den Staatsgästen sind US-Präsident George W. Bush, UNO-Generalsekretär Kofi Annan und die Bundeskanzler und Bundespräsidenten von Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Auch hohe nicht-christliche Vertreter sind gekommen. Israel und viele islamischen Staaten haben hohe Politiker nach Rom entsendet. Nur China blieb der Beerdigung fern, weil der Vatikan unter Johannes Paul II. Taiwan als eigenen Staat anerkannt hat. Chinas Staats-Chef behauptet, dass Taiwan immer zu China gehören muss.
Nach der Totenmesse wurde Papst Johannes Paul II. in den Grotten unter dem Petersdom beigesetzt - wie über 160 Päpste vor ihm. Johannes Paul liegt nun nahe der Stelle, an der nach kirchlicher Überlieferung das Grab von Petrus ist. Petrus war ein Jünger Jesu und der erste Papst.
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