von Britta Pawlak
Eine Atombombe ist die verheerendste Waffe überhaupt und imstande, ganze Regionen und Länder zu vernichten. Sie wird auch Nuklear- oder Kernwaffe genannt, weil ihre gewaltige Energie durch Kernfusion oder -spaltung entsteht. Im Zweiten Weltkrieg entwickelten die USA sie mit dem Ziel, als erster Staat eine zerstörerische Wunderwaffe zu besitzen, die als Abschreckung gegen Kriegsfeinde wie Nazi-Deutschland oder die Militärmacht Sowjetunion eingesetzt werden könnte. Im August 1945 wurde die vernichtende Waffe erstmals gegen Menschen eingesetzt: US-Kampfflugzeuge warfen auf Befehl des damaligen US-Präsidenten Harry S. Truman Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki ab. Mindestens 155.000 Menschen starben sofort, weitere 110.000 innerhalb weniger Wochen durch die radioaktive Verstrahlung. Bis heute sterben Menschen an den Spätfolgen wie Krebs.
Noch immer sind einige Staaten im Besitz von Atombomben - allen voran die militärisch mächtige USA. Insbesondere zu Zeiten des Kalten Krieges sollten sie der Drohung und Abschreckung dienen. Als die Welt in "West" und "Ost" gespalten war, rüsteten die beiden Supermächte USA und Sowjetunion mit immer stärkeren Kernwaffen auf, um den Gegner abzuschrecken und sich selbst zu schützen. Anfang der 1960er Jahre stand die Welt sogar fast vor einem Atomkrieg. In zahlreichen Teilen der Welt stationierten die Vereinigten Staaten Kernwaffen, um diese vielerorts schnell zum Einsatz bringen zu können. So lagern in Deutschland und anderen Ländern noch immer zahlreiche dieser stummen Zeitzeugen des Kalten Krieges. Auch in Belgien, Großbritannien, Italien, den Niederlanden und der Türkei verfügen die USA über Atomwaffenlager. Außer Großbritannien sind diese Länder selbst keine Atommächte, aber Staaten der "nuklearen Teilhabe". Diese gehört zur Abschreckungspolitik der NATO, des Verteidigungsbündnisses der westlichen Länder.
Auch Diktaturen wie China und Nordkorea sind im Besitz von Kernwaffen. Weiterhin ist bekannt, dass Frankreich, Großbritannien, Russland, Indien, Pakistan und Israel über Atombomben verfügen. Auch noch andere Länder stehen im Verdacht, im Besitz von Kernwaffen zu sein oder diesen anzustreben - denn er bedeutet Macht. Die US-Regierung vertritt den Standpunkt, dass nukleare Waffen als Abschreckung wichtig seien, solange andere - vor allem die so genannten "Schurkenstaaten" - diese besitzen. Argumentiert allerdings jedes Land auf diese Weise, kann es niemals zu einer weltweiten Abrüstung kommen.
Im Jahr 1968 vereinbarten die USA, die Sowjetunion und Großbritannien den "Atomwaffensperrvertrag" (auch "Nichtverbreitungsvertrag"), den mit der Zeit viele weitere Staaten unterschrieben haben. Nur Indien, Israel, Nordkorea und Pakistan haben sich dem Vertrag bisher nicht angeschlossen. Vereinbart ist darin, dass die Länder niemals wieder Kernwaffen in einem Krieg einsetzen. Außerdem sollen weder Atombomben selbst noch Material wie Uran zum Bau der Waffen an andere Staaten weitergegeben werden. Weiterhin verpflichten sich Länder, die im Besitz von Atombomben sind, zur Abrüstung und gleichzeitig wird das Recht auf eine "friedliche Nutzung" von Atomenergie zur Stromerzeugung in Kernkraftwerken sowie zu Forschungszwecken gewährleistet. Die "Internationale Atomenergie-Organisation" prüft, ob der Vertrag von den einzelnen Ländern auch eingehalten wird und führt immer wieder Kontrollen - vor allem durch Inspektionen in Atomanlagen - durch.
Viele sehen in der Stationierung von US-Atomwaffen in anderen NATO-Staaten einen Verstoß gegen diesen Vertrag. Denn im Falle eines Krieges können die Waffen von den USA an die jeweiligen Staaten weitergegeben werden. Kritisiert wird auch, dass Nicht-Atommächten zwar der Besitz von Kernwaffen verboten ist, die Atommächte ihrerseits jedoch bisher nicht bestrebt sind, selbst abzurüsten. Nach Ende des Kalten Krieges wurde eigentlich eine weltweite Abrüstung der gefährlichen Waffen angestrebt. Einige Länder, die einst Atomwaffen besaßen, haben diese mittlerweile wieder zerstört - so wie Brasilien, Südafrika und Weißrussland. Im Idealfall würde kein Staat mehr über die vernichtende Waffe verfügen - viele bezweifeln aber, dass es jemals soweit kommen wird.
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