von Tanja Lindauer
Den Müll, den wir jeden Tag produzieren, kann man zum großen Teil wiederverwerten, also noch einmal benutzen. Das Glas der Wasserflaschen kann zum Beispiel wieder eingeschmolzen und dann zu neuen Flaschen geformt werden. Oder aus Zeitungen, also aus Altpapier, kann man wieder Papier gewinnen, um daraus zum Beispiel Schulhefte herzustellen. Wenn man Müll wiederverwertet, nennt man das "Recycling" (man spricht es "Riseikling" aus). Das Wort kommt aus dem Englischen und bedeutet einfach "wiederverwenden". Die Rohstoffe werden also wieder in den Herstellungsprozess, in einen Kreislauf (im Englischen "cycle"), eingeführt. Zum Beispiel müssen für recyceltes Papier nicht zahlreiche neue Bäume gefällt werden. Es entsteht also auch weniger Müll, denn man verwendet viele Materialien wieder, um etwas Neues daraus anzufertigen.
Damit Recycling auch funktioniert, muss der Müll zuvor getrennt werden - zum Beispiel kommen Glas und Papier nicht in ein und dieselbe Tonne. Es gibt große Recyclinganlagen, die die Abfallstoffe maschinell trennen. Auch schon früher hat man verschiedene Sachen wiederverwertet. Es gab zum Beispiel Schrotthändler, die mit einem Karren durch die Straßen zogen und Metall einsammelten. Doch im Laufe der Zeit wurden immer mehr Verpackungen aus Plastik hergestellt und der Müll wurde zu einem schwerwiegenden Problem. Denn Plastik wird von der Natur nicht zersetzt, es verrottet also nicht. Das bedeutet, dass riesige Berge von Müll entstehen, die die Umwelt belasten. Um in dem Müll nicht wortwörtlich zu versinken, muss man ihn entweder verbrennen oder irgendwo sammeln und lagern. Aber auch dies ist keine wirkliche Lösung, denn wenn man den Müll verbrennt, werden giftige Gase in die Luft freigesetzt. Auch das Lagern auf einer Mülldeponie ist sehr problematisch, denn so können Schadstoffe in das Grundwasser gelangen.
Am besten ist es also, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Viele Menschen sind auch überzeugt davon, dass die Mülltrennung zu Hause ein wichtiger Beitrag für die Umwelt ist. Mittlerweile ist das bestehende System aber sehr umstritten, das laut Kritikern wenig sinnvoll und nicht gerade ökologisch ist: Die Trennung des Mülls in Haushalten ist in vielen Fällen nicht nur lästig, sondern auch schwierig. In welchen Müll gehört die Milchpackung und in welchen die Dose? Viele Menschen werfen den Müll in falsche Tonnen - besonders im gelben Sack sammeln sich viele Abfallstoffe, die dort eigentlich nicht hingehören. Mit dem Restmüll werden dafür immer wieder viele Stoffe verbrannt, die zu schade dafür sind.
Viele Verpackungen haben einen grünen Punkt, die in einer gelben Tonne gesammelt und dann recycelt werden. Andere haben aber keinen grünen Punkt, obwohl sie aus demselben Material bestehen. Der grüne Punkt zeigt lediglich an, dass es jemanden gibt, der sich um das Recycling kümmert und nicht, dass das Material an sich recycelt werden kann. In Deutschland gibt es außerdem keine einheitlichen Regelungen zur Mülltrennung und -entsorgung in Haushalten. In manchen Orten gibt es eine eigene Tonne für Papier und in anderen große Container. Flaschen werden zum Teil als Müll abgeholt, vielerorts muss man seine Glasflaschen aber selbst zu einem umliegenden Container bringen. Zum Teil gibt es auch eine extra Biotonne für biologisch verwertbaren Abfall wie Obst und Essensreste.
Den Müll wieder zu verwerten, ist aber sehr wichtig und schont die Umwelt - deshalb fordern viele Menschen, dass man das Recycling einfacher gestalten sollte. Denn in vielen Haushalten hält man sich nicht an die Regelungen oder macht Fehler bei der Mülltrennung - die ja zum Teil auch ganz schön kompliziert und unpraktisch ist. Viele Experten sind der Ansicht, dass ohne Mülltrennung das Recycling sogar viel einfacher wäre. Einige schlagen vor, dass eine neue gelbe Tonne mit anderen Vorgaben geschaffen werden sollte. Andere Experten sind dafür, den Müll lieber danach zu trennen, wie feucht er ist: Der trockene Müll sollte dann sortiert und wiederverwertet werden und der nasse Müll zur Energiegewinnung dienen. Denn es sei besonders schwierig, feuchte Abfälle zu trennen. Nun hat man beschlossen, dass der gelbe Sack und die gelbe Tonne wieder abgeschafft werden sollen. Stattdessen wird es ab 2015 eine so genannte Wertstofftonne geben. In diese Tonne dürfen dann alle Kunststoffe und Metallgestände geworfen werden. Du siehst, das System ist noch lange nicht ausgereift.
Übrigens: Mit Müll kann man auch noch andere originelle und spannende Sachen anstellen, wie zum Beispiel einen Roboter basteln. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt - besonders gut eignen sich leere, saubere Dosen oder leere Klopapierrollen und Plastikteile. Oder du kannst zum Beispiel eine schicke Handtasche aus leeren Tetra-Pack-Kartons anfertigen - solche Recycling-Basteleien können auch witzige Geschenkideen sein. Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, was man aus Müllteilen alles basteln kann...
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letzte Aktualisierung: 28.11.2011
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