von Britta Pawlak
Das Wort "Demografie" kommt aus dem Griechischen - "demos" heißt "Volk" und "grafe" bedeutet "Schrift" oder "Beschreibung". Die Demografie beschreibt also die Bevölkerung, ihre Entwicklungen und ihre Strukturen. Man spricht auch von der "Bevölkerungswissenschaft". Demografen oder Bevölkerungswissenschaftler untersuchen die Zustände und Veränderungen der Gesellschaftsstruktur. Dabei geht es zum Beispiel darum herauszufinden, wie viele Geburten es in einer bestimmten Bevölkerung gibt, wie die Altersverteilung ist und wie viele Menschen zu- oder abwandern. Ein Demograf untersucht beispielsweise speziell in Deutschland, wie viele Männer und Frauen im Land leben, wie alt die Menschen in der Bevölkerung sind, wie hoch der Ausländeranteil ist und aus welchen Ländern die Bewohner einwandern oder wohin sie auswandern. Die Veränderungen und Tendenzen in der Bevölkerungsentwicklung nennt man "demografischen Wandel".
Die Ergebnisse der demografischen Untersuchungen werden unter anderem in der so genannten "Bevölkerungspyramide" grafisch dargestellt: Hier kann man die Geschlechterverteilung und Altersstruktur einer Gesellschaft ablesen. Sie heißt so, weil sie in Deutschland früher - vor ungefähr einen halben Jahrhundert - noch die Form einer Pyramide hatte. Das heißt, es gab zahlreiche Geburten und viele junge Menschen, jedoch immer weniger ältere - nach oben hin nimmt die Grafik also ab. Die Pyramidenform zeigt somit an, dass eine Bevölkerung stetig wächst. In unserer heutigen Gesellschaft gibt es hingegen immer mehr ältere Menschen und weniger jüngere - das liegt zum einen daran, dass die Geburtenraten gesunken sind und zum anderen daran, dass die Menschen durch den Wohlstand und eine gute medizinische Versorgung immer älter werden. Deshalb wird der Begriff "Bevölkerungspyramide" auch zunehmend durch die Wörter "Bevölkerungsstruktur" oder "Altersstruktur" abgelöst.
Neben der Pyramide unterscheidet man noch drei weitere typische Formen der Altersstruktur: Eine Glocke zeigt an, dass die Anzahl der Geburten stabil bleibt und sich die Struktur der Bevölkerung kaum verändert. Die Form einer Urne oder Bischofsmütze entsteht dann, wenn die Geburten abnehmen und die Bevölkerung schrumpft. Bei einem Blatt gibt es kaum noch Geburten, so dass die Bevölkerung Gefahr läuft zu verschwinden.
Die Struktur der meisten Gesellschaften entspricht aber keiner dieser Grundformen wirklich - diese bieten eher eine grobe Orientierung. Ereignisse wie Kriege, Seuchen oder Umweltkatastrophen sorgen immer wieder dafür, dass es zeitweise Einbrüche in der Bevölkerungsstruktur gibt. Auch andere Faktoren können hierbei eine Rolle spielen - zum Beispiel spricht man von dem berühmten "Pillenknick", weil in den 1960er Jahren eine deutliche Senkung der Geburtenraten zu beobachten war, nachdem als neuartiges und besonders sicheres Verhütungsmittel die "Anti-Baby-Pille" auf den Markt kam.
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