Viele Jugendliche sind bei ihrem "ersten Mal" oft zu unvorsichtig. Einige wissen noch viel zu wenig über die richtige Art, einer ungewollten Schwangerschaft vorzubeugen. Welche Verhütungsmethoden gibt es? Wichtig ist auch, sich in der Sexualität nicht von Freunden, Jugendzeitschriften oder seinem Partner unter Druck setzen zu lassen, sondern zu warten, bis man sich reif dafür fühlt. Was solltest du beachten und wie lassen sich ungewollte Schwangerschaften verhindern?
Je nach Studie liegt das Durchschnittsalter von jungen Frauen beim ersten sexuellen Kontakt zwischen 15 und 17 Jahren, junge Männer haben noch etwas später ihr "erstes Mal".
Allerdings muss man wissen, dass ein einziges Mal ungeschützter Geschlechtsverkehr ausreichen kann, damit es zur Befruchtung kommt und ein Mädchen - auch wenn es noch sehr jung ist - schwanger wird. Auch Mädchen und junge Frauen, die noch nie ihre Monatsblutung hatten, können bereits geschlechtsreif sein, ohne dies zu wissen. Der Beginn der "Tage" ist nämlich das sichtbare Zeichen dafür, dass die Frau vermutlich etwa zwei Wochen zuvor "empfängnisbereit" war.
Welche Verhütungsmethoden gibt es?
Schützen kann man sich am besten mit einem Kondom, das der männliche Sexualpartner über seinen steifen Penis rollt. Kondome sind in Drogerien und Apotheken erhältlich. Ein anderes sehr verbreitetes Verhütungsmittel ist die "Anti-Baby-Pille". Zwar verhindert auch die Pille eine Schwangerschaft, aber ein Kondom schützt zusätzlich noch vor gefährlichen Geschlechtskrankheiten wie zum Beispiel Aids. Außerdem greift die Pille in den Hormonhaushalt des Körpers ein und kann Nebenwirkungen haben.
Sehr jungen Mädchen, bei denen sich der Zyklus erst einpendeln muss, wird die Pille daher nicht gerne verschrieben. Auch wenn die meisten Pillensorten heutzutage eine viel geringere Hormonkonzentration enthalten. Man beginnt die Einnahme mit dem ersten Tag der Regelblutung und nimmt exakt drei Wochen lang täglich eine Tablette zur ähnlichen Tageszeit ein. Dann setzt man für sieben Tage aus - und es kommt zur "Abbruchblutung". Die Pille muss regelmäßig eingenommen werden, sonst ist diese Methode kein sicherer Schutz. Auch wenn man unter Erbrechen oder Durchfallerkrankungen leidet, ist die Verhütungsmethode für den gesamten Einnahmezyklus nicht mehr sicher und man muss zusätzlich mit einem Kondom verhüten.
Ein weiteres Verhütungsmittel ist das Diaphragma, das auch Pessar genannt wird. Dies ist ein Häutchen aus Latex oder Silikon, das vom Arzt in der richtigen Größe angepasst werden muss. Die Frau trägt das Diaphragma innerlich vor dem Muttermund. Es verhindert so, dass Samenzellen in die Gebärmutter gelangen können. Da es allerdings einige Disziplin und Übung erfordert, es ordnungsgemäß anzuwenden, wird es Mädchen nicht unbedingt empfohlen. Das Gummihäutchen wird vor jedem Geschlechtsverkehr eingeführt und nach mindestens acht Stunden wieder entfernt. Sitzt es nicht richtig, ist diese Methode unsicher. Vor dem Gebrauch sollte man das Diaphragma mit einem Verhütungsgel einreiben.
Verhütungsgels sind in Drogerien und Apotheken erhältlich und führen dazu, dass Samenzellen unbeweglich oder befruchtungsunfähig werden. Es empfielt sich, diese Creme auch zusätzlich zu Kondomen anzuwenden. Alleine ist dieses Mittel allerdings kein ausreichender Schutz. Ebenso die Temperaturmethode ist sehr unsicher. Dabei misst die Frau jeden Morgen etwa zur gleichen Zeit ihre Körpertemperatur. Kurz vor dem Eisprung steigt diese leicht an. Auch hier gilt: Alleine angewendet ist diese Methode kein wirklicher Schutz. Ein sicheres Verhütungsmittel neben Pille und Kondom ist die Spirale. Sie wird vom Arzt eingesetzt und permanet in der Gebärmutter getragen. Durch die Spirale wird die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindert. Allerdings kann sie Infektionen verursachen und wird bei jungen Frauen, die noch keine Kinder geboren haben, nicht angewendet.
Beim ersten Mal oft zu unvorsichtig
Verhindern lässt sich eine ungewollte Schwangerschaft eigentlich ganz einfach mit sicheren Verhütungsmitteln. Allerdings hat eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Jahr 2001 ergeben, dass mehr als jeder zehnte Jugendliche bei seinem "ersten Mal" keine Verhütungsmittel benutzt. Viele von ihnen begründeten dies damit, dass es spontan und unerwartet zum Geschlechtsverkehr gekommen sei. Daher empfiehlt es sich, besser auf Nummer sicher zu gehen und im Zweifelsfalle immer ein Kondom dabei zu haben.
Kurz nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr kann die so genannte "Pille danach" verhindern, dass sich ein befruchtetes Ei in der Gebärmutter einnistet, wenn sie innerhalb von 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen wird. Streng genommen führt diese nachträgliche Verhütungsmethode also zu einem Schwangerschaftsabbruch in einem sehr frühen Stadium. Es wäre nicht ratsam, es mit Blick auf die "Pille danach" im "Eifer des Gefechts" darauf ankommen zu lassen und auf Verhütung zu verzichten. Das Medikament besteht aus einer sehr hohen Hormonkonzentration, die den Körper stark aus dem Gleichgewicht bringen kann. Dennoch, wenn es doch "passiert ist" ist diese Methode immer noch deutlich besser, als eine ungewollte Schwangerschaft zu riskieren.
Im zweiten Teil erfährst du, was es für Möglichkeiten gibt, wenn man ungeschützten Verkehr hatte oder ungewollt schwanger geworden ist. Wir berichten, wie schwer sich für einen jungen Menschen Schule, Freizeit und ein Baby miteinander vereinbaren lassen. Klicke auf den Weiter-Pfeil rechts unten.
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