Eine Aktie ist ein Anteilsschein über einen Gesellschafteranteil bei der Aktiengesellschaft. Eine Aktiengesellschaft, abgekürzt AG, ist eine Firma oder Gesellschaft, die Aktionären gehört. Diese Aktionäre haben Anteile (Aktien) an der AG. Der Aktionär wird mit dem Kauf einer Aktie zum Mitbesitzer an dem Unternehmen. Er kann seine Aktie nur an einen anderen Anleger wieder los werden - nicht aber das Geld vom Unternehmen zurückfordern.
Wenn der Wert des Unternehmens steigt, bekommt der Aktionär, je nach seiner Aktienbeteiligung, einen Anteil vom gestiegenen Wert. Dieser Anteil wird "Dividende" genannt. Wenn der Wert der AG dagegen fällt müssen die Aktionäre nichts bezahlen. Allerdings wird auch der Wert ihrer Aktie kleiner. Das kann sogar dazu führen, dass die Aktionäre ihr ganzes Geld verlieren, wenn die AG pleite geht. Dann nämlich hat die Aktie überhaupt keinen Wert mehr und der Aktionär büßt sein investiertes Geld ein.
Ein Beispiel: Die AG hat einen Wert von zehn Euro. Sie vergibt zehn Aktien zu je einem Euro an zehn Aktionäre. Nach einem Jahr ist die AG 20 Euro wert. Die Aktionäre beschließen, den Gewinn aufzuteilen und lassen sich die Dividende in Höhe von jeweils einem Euro auszahlen. Im nächsten Jahr geht die AG pleite und die Aktionäre haben nunmehr wertlose Aktien. Der Aktionär kann aber nur soviel Geld verlieren wie er eingezahlt hat. Das heißt, wenn seine Aktie wertlos geworden ist, braucht er nicht noch extra für Schulden oder andere Verbindlichkeiten der AG zu bezahlen.
Die Aktie ist ein gutes Instrument, um neu gegründeten Unternehmen Geld zu verschaffen. Ein Beispiel: Herr A hat mit seinen Freunden eine Maschine erfunden, die sie verkaufen wollen. Leider haben Herr A und seine Freunde nicht so viel Geld, um sich genügend Material zum Bau weiterer Maschinen zu kaufen. Sie könnten sich bei der Bank Geld borgen (Kredit). Die Bank winkt aber ab, weil Herr A keine Wertsachen (Sicherheiten) hat, die er der Bank geben könnte, falls er das Geld nicht zurückzahlen kann. Also gründet Herr A eine Aktiengesellschaft AG und bietet Anteile an seinem Unternehmen zum Verkauf an. Herr A setzt den Wert seines Unternehmens hoch an, denn er glaubt, die neuen Maschinen würden ihm aus den Händen gerissen. Durch den Verkauf der A-AG-Aktien hat Herr A Geld, mit dem er Material für neue Maschinen kaufen kann. Wenn das Geschäft gut läuft, können die Aktionäre schon bald einen Teil des Gewinnes des Unternehmens bekommen (Dividende). Wenn Herr A lieber wieder alleiniger Eigentümer seiner Firma werden will, muss er die Aktien den Miteigentümern wieder abkaufen.
Neben dem Vorteil, dass das Unternehmen durch den Verkauf von Aktien Geld einnimmt, hat die Aktie aber auch einige Nachteile für den Unternehmer. Hat er nämlich Anteile an seinem Unternehmen verkauft, ist er nicht mehr alleiniger Eigentümer. Das heißt, nun wollen auch die Aktionäre mitbestimmen, was in dem Unternehmen passiert. Der Aktionär kann die Unternehmenspolitik beeinflussen, zum Beispiel durch die Teilnahme- und Stimmrechte auf der Hauptversammlung aller Aktionäre. Manche Unternehmen verkaufen daher nur soviel Aktien, dass sie selbst immer noch die Mehrheit der Anteile am Unternehmen haben und somit auch die Mehrheit bei Abstimmungen der Aktionäre.
Es gibt unterschiedlich Arten von Aktien. Es gibt Stamm- und Vorzugsaktien. Wenn man Stammaktien besitzt, hat man auch das Stimmrecht für Aktionäre also die direkte Einflussnahme auf das Unternehmen. Bei Vorzugsaktien hat man kein Stimmrecht, dafür aber dafür den "Vorzug", dass man eine höhere Dividende bekommt als bei Stammaktien. Außerdem gibt es Inhaber- und Namensaktien. Bei Inhaberaktien hat der jeweilige Eigentümer der Aktie Rechte und Pflichten aus ihrem Besitz. Bei Namensaktien wird der Name des Inhabers in das Aktionärsbuch des Unternehmens eingetragen. Nur die eingetragene Person kann die Aktionärsrechte ausüben.
Der Aktienkurs ist der Preis, zu dem die Aktien an der Börse gehandelt werden. Er bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage. Wollen viele Leute die Aktie haben, geht der Kurs in die Höhe, die Aktie wird teurer. Die Aktienkurse werden an der Börse durch so genannte Kursmakler festgestellt. Da das sehr komplizierte Berechnungen sind, werden heute vielfach Computer benutzt, um den Wert einer Aktie zu errechnen.
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