"Das ganze Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde." Wenn dieses alte Sprichwort stimmt, dann müssen Reiterinnen die glücklichsten Menschen auf der ganzen Welt sein.
Vor allem junge Mädchen sind scharenweise fasziniert von diesem Sport. Für sie ist Reiten viel mehr als nur ein Sport, es ist Lebensgefühl. Reiten verbindet die Sorge und Liebe für das Pferd mit dem sportlichen Erlebnis und dem Gefühl von Freiheit beim Ausreiten in die freie Natur. Die Pferde werden bei soviel Mühe zu engen Freunden, denen man alles erzählen kann. Außerdem liefert das Reiten ein prima Gesprächsthema mit Freundinnen, bei dem Mädchen fast immer mehr wissen als Jungs. Und auch das tut gut.
Als es noch keine Autos gab...
Früher war das Reiten die komfortable Art schnell zu reisen. Wer nicht selbst im Sattel sitzen wollte, der nahm die Pferdekutsche. Auch heute gibt es noch viele Länder mit sehr unwegsamem Gelände, in denen das Pferd, das Kamel oder der Esel das einzige zuverlässige Fortbewegungsmittel ist. Denn Autos, sogar Jeeps, kommen keine Berghänge hoch und bleiben in kleinen Flüssen und in Wüsten dauern stecken. Aber die Reittiere sind immer da und in diesen Ländern der wichtigste Besitz ihrer Herren.
Wer in Deutschland nicht 'nur' einfach so reiten möchte, dem bietet der Pferdesport viele Möglichkeiten:
Dressurreiten
Zweck der Dressur ist es, das Pferd mit gymnastischen Übungen so zu stärken, dass es seinen Reiter besser tragen kann. Außerdem soll es lernen, dem Reiter mit nur leichten Hilfestellungen ohne Zwangsanwendung zu gehorchen. Wenn das gelungen ist, spricht man in Reiterkreisen von der 'Hohen Schule'. Da das Dressurreiten auf den natürlichen Bewegungen des Pferdes aufbaut, hält es das Pferd gesund.
Deutschland züchtet seit Jahrzehnten erfolgreich Dressurpferde und ist im Dressursport die weltweit erfolgreichste Nation.
Voltigieren
Beim Voltigieren geht das Pferd an der Longe, während die Reiterin auf dem Rücken des Pferdes Kunstturnübungen vollführt. Das Pferd läuft dabei im Schritt, Trab oder Galopp. Bei Wettbewerben werden Pflicht- und Kürübungen im Galopp geturnt, als Einzel-, Doppel- und Gruppenvoltigieren.
Springreiten
Pferd und Reiter müssen beim Springreiten durch einen Hindernisparcours reiten. Dabei müssen Steilsprünge (Rick), Hochweitsprünge (Oxer), Gräben (Wassergraben) und Wälle von bis zu 1,60 m Höhe und 2 m Tiefe überwunden werden. Wassergräben sind bis zu 4,50 m weit. Gewonnen hat ein Wettspringen, wer mit den wenigsten Fehlerpunkten in der kürzesten Zeit den Parcours durchritten hat. Strafpunkte gibt es beim Abwerfen von Hindernisteilen (Reißen = 4 Strafpunkte), beim Stehenbleiben vor einem Hindernis (Verweigern = 3 Strafpunkte) und beim Überschreiten der erlaubten Zeit (= 1 Strafpunkt pro angefangene Sekunde).
Auch im Springreiten sind deutsche Reiter seit vielen Jahren sehr erfolgreich.
Beim Training fürs Springreiten sind leider in der Vergangenheit immer wieder Tierquälereien vorgekommen. So wurden Eisenstangen eingesetzt, um Pferden beizubringen, dass das Abwerfen von Stangen schmerzhaft ist (Brren), obwohl das natürlich verboten ist.
Military
Military kommt aus der Zeit, als Offiziersanwärter und ihre Pferde sich schweren Prüfungen stellen mussten, um Offiziere werden zu können. Beim Military-Reiten geht es um die Vielseitigkeit von Pferden. Ein Wettkampf geht über drei Tage, wobei am ersten Tag eine Dressurprüfung auf dem Programm steht, am zweiten Tag ein ausdauernder Geländeritt (Cross-Country) und am dritten Tag eine Spungprüfung. Vor allem der 2 bis 4 km lange Geländeritt über Hecken und Baumstämme hinweg ist anspruchsvoll.
Pferderennen
Beim Pferderennen sitzen Jockeys im Sattel von Rennpferden, die auf einem Rundkurs um die Wette rennen.
Galopp- & Trabrennen
Bei Galopp- & Trabrennen zieht das Pferd einen im Sulky sitzenden Wagenlenker im Galopp- / Trabschritt über einen Rundkurs. Dafür werden spezielle Pferde gezüchtet, die besonders gut galoppieren / traben können. Erfolgreichster Trabrennfahrer der Welt - und gleichzeitig der Sportler mit den meisten Siegen überhaupt - ist Heinz Wewering. Rodeoreiten
In den USA reiten auch heute noch Kuhhirten, die sich selbst Cowboys (also Kuhjungen) nennen neben ihren Kuhherden durch die Prärie. Von Zeit zu Zeit treffen sie sich, um in Wettkämpfen, sogenannten Rodeos, ihre Geschicklichkeit und Kraft zu messen. Eine Disziplin ist es auch, ein störrisches, sich aufbäumendes Wildpferd mit dem Lasso einzufangen und zu reiten. Ein anderer Wettbewerb ist das Wettreiten um einen mit Tonnen abgesteckten Parcours. Aber auch eine Art Dressurrreiten und einige Disziplinen mit Kühen stehen auf dem Rodeo-Programm. Als Show kommen die besten Rodeoreiter manchmal auch nach Europa, um auch hier die Massen zu begeistern.
Polo
Dieses sehr alte Teamspiel kommt ursprünglich aus Tibet und gelangte über die ehemalige Kronkolonie Indien nach England.
Beim Polo geht es darum, als Reiter einen 8 cm großen Ball mit einem Holzschläger ins gegnerische Tor zu schießen. Die Teams bestehen aus 4 Reitern. Das Feld ist etwa 270 Meter lang und 180 m breit, das Tor ist 7,20 m breit. Das Spiel dauert 4 bis 8 Durchgänge, so genannte Chucker, à 7,5 Minuten.
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