24.07.2005
Der T-Mobile-Profi Alexander Winokurow hat auf den Champs Elysées in Paris seinen zweiten Etappensieg bei der diesjährigen Tour de France eingefahren. Er rückte dadurch noch auf den fünften Platz im Gesamtklassement vor. Einen Rekord für die Ewigkeit stellte Lance Armstrong auf: Er hat zum siebten Mal in Folge die Frankreich-Rundfahrt gewonnen.
Alle Fahrer kamen am Ende der Schlussetappe ohne Rückstand ins Ziel. Und doch verlief die Etappe anders, als das viele Experten erwartet hatten. Meistens halten sich die Fahrer an ein ungeschriebenes Gesetz, dass auf der letzten Etappe nicht mehr angegriffen wird, um sich im Gesamtklassement zu verbessern. Doch Alexander Winokurow suchte schon im ersten Zwischensprint seine Chance, den Amerikaner Levi Leipheimer noch vom fünften Platz zu verdrängen. Das gelang dem Kasachen auch auf Anhieb, denn er kam als Erster über die Linie, direkt gefolgt von Leipheimer. So hatte er durch die Zeitgutschrift die zwei Sekunden Rückstand schon wettgemacht.
Auf den letzten tausend Metern setzte Alexander Winokurow dann zu seinem zweiten Streich auf der 21. Etappe an. Völlig überraschend konnte er 1.000 Meter vor dem Ziel mit Bradley Mc Gee dem Feld davonfahren. Die Sprinter waren schon in Position, konnten die Ausreißer aber nicht mehr einfangen. Aus dem Windschatten heraus ließ er dem Australier auf den letzten Metern dann keine Chance. Der Schweizer Fabian Cancellara gewann den Sprint des Feldes und wurde Dritter.
Durch seinen Etappensieg sicherte sich Alexander Winokurow den fünften Platz der Gesamtwertung mit 20 Sekunden Vorsprung vor Levi Leipheimer. Ansonsten veränderte sich nichts mehr in den Klassements.
Der beste Radfahrer seiner Generation feiert historischen Sieg
Der souveräne Gesamtsieger der Frankreich-Rundfahrt war Lance Armstrong. Sein siebter Tour-Sieg in Folge war eigentlich nie gefährdet, so überlegen trat er auf. Seine schärfsten Verfolger Ivan Basso aus Italien und der Deutsche Jan Ullrich hatten am Ende deutlichen Rückstand (4:40 und 6:21 Minuten). Schon vor der Tour de France 2005 hatte Armstrong verkündet, dass es sein letzter Auftritt sein würde. Keinem Radfahrer war es je gelungen, Lance Armstrong bei der Tour de France zu besiegen. Der Radsport verliert nun die große Lichtgestalt.
Die Teamwertung der Frankreich-Rundfahrt ging in diesem Jahr an die deutsche T-Mobile-Mannschaft. Jan Ullrich, Alexander Winokurow, Óscar Sevilla, Matthias Kessler, Giuseppe Guerini, Daniele Nardello, Stephan Schreck, Tobias Steinhauser und bis zu seinem Ausscheiden nach einem Sturz auf der 17. Etappe auch Andreas Klöden wurden am Ende der Frankreich-Rundfahrt für ihre tolle Teamleistung belohnt.
Rasmussen, Hushovd und Popovych gewinnen begehrte Trikots
Der beste Bergfahrer in diesem Jahr war Michael Rasmussen. In den Vogesen und den Alpen kletterte er mit seinem Rad immer vorne weg und wurde zu Recht als bester seines Fachs mit dem "rot-gepunkteten Trikot" ausgezeichnet. Allerdings wurde er auf der vorletzten Etappe im Zeitfahren zur tragischen Figur, als er mehrmals stürzte und so vom dritten auf den siebten Rang der Gesamtwertung zurückfiel.
Der beste Sprinter der Tour 2005 war der Norweger Thor Hushovd. Obwohl er keine Etappe gewinnen konnte, setzte er sich in der Punktewertung knapp gegen die Australier Stuart O'Grady und Robbie Mc Ewen durch und behielt in Paris das begehrte "Grüne Trikot".
Der beste Nachwuchsfahrer unter 26 Jahren kam in diesem Jahr aus der Ukraine und heißt Yaroslav Popovych. Nach dem Sturz des Spaniers Alejandro Valverde auf der zehnten Etappe war für ihn der Weg zum "Weißen Trikot" frei.
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