Normalerweise leben Primaten in warmen Urwäldern. Doch diese japanischen Affen tollen gerne im Schnee und nehmen anschließend ein heißes Bad in Vulkanseen. Außerdem haben sie gemerkt, dass ihnen Salzkartoffeln besonders gut schmecken.
Der Rotgesichtsmakak lebt so weit im Norden wie keine andere Affenart. In den japanischen Bergen um die Großstadt Kioto kann es auch mal empfindlich kalt werden. In den Wintermonaten sind Temperaturen von minus 25 Grad Celsius keine Seltenheit. Doch diese Affen toben auch gerne durch den meterhohen Schnee der Beergwälder.
Sie haben ein dichtes Fell, das sie vor der Kälte schützt. Außerdem ist ihre Haut besonders gut durchblutet. Im Gesicht scheint sie leuchtend rot durch das Fell - und gab den Rotgesichtsmakaken ihren Namen.
Sehr praktisch für die japanischen Schneeaffen ist es, dass es in ihrer Heimat auch im Winter überall heiße Vulkanseen gibt. Sie lieben es, sich stundenlang bei eisiger Kälte in den warmen Wasserbecken aufzuwärmen. Dabei können sie sich reinigen, einfach herumtollen oder auch in aller Ruhe entspannen.
Der Anführer wechselt ständig
Japanische Schneeaffen werden bis zu 75 Zentimeter lang, dazu kommt ein 30 Zentimeter langer Schwanz. Sie können dann bis zu 18 Kilogramm wiegen.
Rotgesichtsmakaken leben in Horden von 20 bis 60 Tieren zusammen. In seltenen Fällen kann eine Horde aber auch mal bis zu 600 Affen umfassen. Jede Horde beansprucht ein festes Territorium für sich, das zwei bis 15 Quadratkilometer groß sein kann. Angeführt wird die Affenhorde durch das stärkste junge Männchen.
Immer wieder gibt es kleine spielerische Rangeleien und Ringkämpfe, bei denen sich der Anführer beweisen muss. So wechselt die Führung der Horde häufig. Wenn die Affen sich in Bewegung setzen, dann bilden die stärksten Männchen den Anfang und den Schluss. In der Mitte halten sich die Jungen, die Weibchen und die älteren Männchen auf.
Gelehrige Affen - mitten in Japan
In Japan wurden die Rotgesichtsmakaken schon lange von Forschern beobachtet. Schnell fanden sie heraus, dass die Affen sehr gelehrig sind und ihr Wissen auch andere Affen ihrer Horde und ihre Nachkommen weitergeben.
Besonders wenn es um ihren Speiseplan geht, sind die Schneeaffen sehr experimentierfreudig. Rotgesichtsmakaken ernähren sich normalerweise vor allem von Nüssen, Beeren, Knospen, Blättern und kleinen Tieren. Wenn im Winter aber 1,50 Meter Schnee liegt, graben sie Wurzeln und Knospen aus oder knabbern Baumrinde. Doch das kann doch nicht alles sein. Es gibt noch so viele unentdeckte Leckereien.
Affen haben Salzkartoffeln entdeckt
Auf der Insel Koshima lockten die Menschen 1953 eine Horde Rotgesichtsmakaken mit Kartoffeln aus dem Wald. Ein Weibchen begann schnell, ihre Kartoffeln im Wasser zu waschen, bevor sie sie aufaß. Nach und nach lernte die ganze Gruppe von dem Weibchen, dass gewaschene Kartoffeln besser schmecken. Später kam dann ein Affe auf die Idee, die Kartoffel nicht im Bach, sondern im Meer zu waschen. Das schmeckte noch leckerer. Bis heute haben die Affen dieser Horde das Wissen weitergegeben, dass Kartoffeln besser schmecken, wenn man sie in Salzwasser wäscht.
Doch Affen haben auch sonst immer wieder gelernt, ihren Speiseplan zu ergänzen. So klaute ein Rotgesichtsmakak 1979 einem japanischen Fischer einen Fisch. Er probierte ihn und merkte, dass ihm roher Fisch schmeckte. Nach und nach begannen die Affen seiner Horde nun zu schwimmen und zu tauchen, um an die neue Nahrung zu kommen. Neben Fischen holten sie auch Seetang aus dem Meer, um ihren Speiseplan anzureichern.
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