Am 6. und 9. August 1945 warfen US-Kampfflugzeuge auf Befehl des damaligen US-Präsidenten Harry S. Truman Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Es war das erste Mal, dass diese verheerende Waffe gegen Menschen eingesetzt wurde. Mindestens 155.000 Menschen starben sofort, weitere 110.000 innerhalb weniger Wochen durch die radioaktive Verstrahlung. Bis heute sterben Menschen an Spätfolgen wie Krebs.
Der US-Bomber "Enola Gay" startete am Morgen des 6. Augusts 1945 in Richtung Hiroshima - befrachtet mit einer 4,5 Tonnen schweren Atombombe. Die Waffe hatte eine Länge von drei Metern und einen Durchmesser von fast einem Meter.
In 580 Metern detonierte die erste Bombe über der Innenstadt von Hiroshima. 43 Sekunden später hatte die Druckwelle 80 Prozent der Innenstadtfläche zerstört. Feuer mit einer Innentemperatur von über einer Million Grad Celsius brach explosionsartig aus. Die Hitze ließ noch in über zehn Kilometern Entfernung Bäume in Flammen aufgehen. Fast alle Häuser wurden zerstört.
Der Atompilz stieg bis in 13 Kilometer Höhe auf. 20 Minuten später prasselte radioaktiver Niederschlag auf das Gelände. Bei den Menschen, die direkt von der Explosion betroffen waren, verdampften regelrecht die obersten Hautschichten, die Druckwelle zerfetzte Lunge und Gewebe. Die nukleare Strahlung führte zu Haarausfall und roten Flecken am ganzen Körper. Die radioaktiv verseuchten Menschen starben qualvoll noch Wochen nach dem Bombenabwurf an inneren Blutungen. Die Atombombe "Little Boy" ("Kleiner Junge") löschte Hiroshima fast vollständig aus.
Die zweite Atombombe traf Nagasaki
Bis heute erkranken viele Überlebende der Atombombenabwürfe an Krebs und sterben. Nachdem der japanische Kaiser die bedingungslose Kapitulation weiterhin nicht unterzeichnete (kapitulieren heißt: aufgeben/ sich ergeben), wurde der Abwurf einer zweiten Nuklearwaffe über der Stadt Kokura vorbereitet. Es heißt, dass es für die zweite Bombardierung keinen eindeutigen Befehl des US-Präsidenten gegeben haben soll. In Kokura gab es viel mehr Rüstungsindustrie als in Nagasaki.
Durch die starke Bewölkung an diesem Tag konnten die US-Piloten ihr Ziel jedoch nicht ansteuern und änderten ihren Kurs auf ihr "Ausweichziel": die Hafenstadt Nagasaki. Drei Tage nach der verheerenden Explosion über Hiroshima, am 9. August 1945, traf auch die Menschen in Nagasaki völlig unvorbereitet das schreckliche Schicksal. Zum ersten Mal kamen diese vernichtenden Waffe im Krieg zum Einsatz. Am 15. August kapitulierte Japan schließlich und der Zweite Weltkrieg war vorbei.
Krieg gegen Japan
Mit dem Einsatz der Atombombe wollten die USA vor allem ihre militärische Überlegenheit beweisen, um den sowjetischen Staatschef Josef Stalin einzuschüchtern. Stalin meldete auf der Potsdamer Konferenz immer größere Ansprüche an. Dort berieten die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs über die Zukunft Deutschlands nach Ende des Nationalsozialismus: Frankreich, Großbritannien, die USA und die Sowjetunion. Stalin kündigte auch an, in den Krieg gegen Japan einzugreifen und Land zu vereinnahmen.
Die USA und auch Präsident Truman waren darüber informiert, dass Japan praktisch kampfunfähig war. 60 Prozent der japanischen Großstädte waren zerstört, ebenso die größte Flotte und die Luftstreitkräfte. Die amerikanische Luftaufklärung hatte die Lage im Juli 1945 so eingeschätzt, dass Japan kurz vor der Niederlage stand. Am 9. Juli hatte der japanische Botschafter Sato Naotake in Moskau bereits um Friedensverhandlungen gebeten. Am 16. Juli 1945, kurz vor dem Bombenabwurf auf Hiroshima und einen Tag vor Beginn der Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis 2. August 1945, war die erste Atombombe in einem Test im US-Bundesstaat New Mexico gezündet worden.
Der Pazifikkrieg
Seit 1941 befanden sich die USA im Krieg mit Japan. Auf beiden Seiten waren schon zahlreiche Menschen getötet worden. Japan hatte am 27. September 1940 den so genannten "Dreimächte-Pakt" mit Deutschland und Italien unterzeichnet. In Deutschland waren zu dieser Zeit die Nationalsozialisten unter der Führung Adolf Hitlers an der Macht.
Japan sah in diesem Pakt die Chance, Ost- und Südostasien unter seine Herrschaft zu stellen. Riskant war dies vor allem, weil die Niederlande, Frankreich und Großbritannien in diesem Gebiet ihre Kolonien unterhielten. Nach dem Sieg der deutschen Truppen über die Niederlande und Frankreich im Sommer 1940 und die schweren Militärschläge gegen Großbritannien waren die Kolonien weitgehend schutzlos.
Die amerikanische Regierung hatte Großbritannien und Frankreich ihre Unterstützung im Krieg gegen Deutschland zugesagt, hielt sich formal aber aus dem Krieg noch heraus. Die USA versprachen auch den bedrohten Kolonien in Asien ihre Unterstützung. Am 7. Dezember 1941 überfiel Japan die auf der Insel O´ahu (Hawaii) stationierte US-Flotte und zerstörte sie fast komplett. Daraufhin traten die USA in den Krieg ein und lieferten sich unzählige Schlachten mit Japan um die Kolonien.
Atombombe - die verheerendste aller Waffen
Die Angriffe auf Hiroshima und Nagasaki waren der Anfang des nuklearen Zeitalters. Seit diesen schrecklichen Ereignissen zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden keine Kernwaffen mehr gegen Menschen eingesetzt.
Doch zu Zeiten des Kalten Krieges, der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann und bis Anfang der 90er Jahre andauerte, kam es zu einem Wettrüsten um immer stärkere Vernichtungswaffen. Damals standen die USA und ihre westlichen Verbündeten dem Machtblock der ehemaligen Sowjetunion gegenüber. Die Angst in der Bevölkerung war groß und Anfang der 60er Jahre stand die Welt kurz vor einem Atomkrieg.
Auch heute ist die Gefahr, dass das Leben auf der Erde durch eine solch grauenvolle Waffe ausgelöscht wird, nicht vorbei. Viele Staaten sind im Besitz von Atombomben, denn das bedeutet für sie Macht. Auch Diktaturen und Unrechts-Regime wie China und Nordkorea besitzen Kernwaffen.
Hinweis zum Copyright: Die private Nutzung unserer Webseite und Texte ist kostenlos. Schulen und Lehrkräfte benötigen eine Lizenz. Weitere Informationen zur SCHUL-LIZENZ finden Sie hier.
Wenn dir ein Fehler im Artikel auffällt, schreib' uns eine E-Mail an redaktion@helles-koepfchen.de. Hat dir der Artikel gefallen? Unten kannst du eine Bewertung abgeben.