18.02.2005
In Deutschland lagern angeblich nicht weniger als 150 einsatzbereite Atomsprengköpfe. Und das, obwohl Deutschland gar keine Atom-Macht ist. Die tödlichen Waffen gehören den Vereinigen Staaten von Amerika.
Die USA haben ihre nuklearen Bomben in vielen Teilen der Welt verteilt, damit sie sie überall schnell einsetzen können. Die US-Regierung behauptet, dass Atomwaffen für die Sicherheit wichtig sind. Sie sollen anderen Ländern Angst machen - so viel Angst, dass sich niemand mehr traut, die USA anzugreifen. Denn im Ernstfall würden die Vereinigten Staaten nicht zögern, die todbringende Waffe auch einzusetzen. Man nennt dies "Abschreckungs-Strategie".
Viele Menschen glauben aber, dass diese Strategie schlecht und gefährlich ist. Es ist doch verrückt, dass ausgerechnet Angst und Schrecken die Erde sicherer machen sollen. Besonders schlimm ist es, dass selbst Diktaturen wie China, Pakistan und jetzt wahrscheinlich auch Nordkorea Atomwaffen besitzen. Denn diese Länder können ebenfalls behaupten, dass sie nur den Frieden im Sinn haben. Da schreit die ganze Welt vor Entsetzen auf - und das zu Recht.
Abschreckung für alle!
Doch die USA finden die Idee der Abschreckung weiterhin gut. Eine Organisation, die gegen nukleare Waffen ist, hat nun herausgefunden, dass die USA allein in Europa angeblich 480 Atomsprengköpfe lagern. Das sind etwa doppelt so viele als man bisher angenommen hatte.
All diese Waffen liegen auf US-Militärstützpunkten und müssen streng bewacht werden, damit Verbrechergruppen sie nicht klauen. Das wäre eine Katastrophe. In Deutschland lagern laut der Organisation auf dem Militärflughafen in Ramstein 130 Atombomben und in Büchel in der Eifel weitere 20.
Eine Bomben-Verteidigungsidee
Atombomben sind die grausamsten Waffen, die Menschen je gebaut haben. Sie sind so schrecklich, dass sich eigentlich alle Länder darauf geeinigt haben, sie niemals wieder in einem Krieg einzusetzen. Außerdem wurde vereinbart, dass jedes Land, das eine Atombombe besitzt, sie auf gar keinen Fall weitergeben darf. Diese Vereinbarung heißt "Atomwaffensperrvertrag".
Nun plant US-Präsident George W. Bush allerdings, eine neue, "Mini-Atombombe" zu entwickeln. Und die will er auch tatsächlich einsetzen. Angeblich will er damit unterirdische Bunker zerstören können, in denen "Schurkenstaaten" (so nennt Bush die Länder, die er nicht mag) Massenvernichtungswaffen entwickeln. Also schon wieder das gleiche Spiel: Nein, man will keine Angriffswaffe entwickeln, sondern eine Verteidigungswaffe.
Es geht auch anders
Und mit dem gleichen Argument "wir wollen uns bloß verteidigen" (diesmal vor den USA) versuchen nun viele andere Länder, in den Besitz dieser schrecklichen Waffe zu gelangen. Wenn immer mehr Länder die Waffe haben, steigt jedoch das Risiko, dass diese irgendwann auch wieder eingesetzt wird. 1945 tötete die Bombe in den japanischen Städten Nagasaki und Hiroshima unzählige Menschen.
Zum Glück wollen die meisten friedfertigen Länder so eine schreckliche Bombe gar nicht haben. Es kostet auch eine ganze Menge Geld, Atomwaffen zu bauen, in Stand zu halten und zu bewachen. Einige Länder, die die Waffe einmal besessen haben (oder besitzen wollten), haben diese mittlerweile sogar wieder zerstört: Argentinien, Brasilien, Libyen, Südafrika, Kasachstan, Weißrussland und die Ukraine. Nur kriegerische Länder versuchen, an Atombomben zu gelangen.
Hinweis zum Copyright: Die private Nutzung unserer Webseite und Texte ist kostenlos. Schulen und Lehrkräfte benötigen eine Lizenz. Weitere Informationen zur SCHUL-LIZENZ finden Sie hier.
Wenn dir ein Fehler im Artikel auffällt, schreib' uns eine E-Mail an redaktion@helles-koepfchen.de. Hat dir der Artikel gefallen? Unten kannst du eine Bewertung abgeben.