Ruanda ist ein kleines, sehr armes Land in Ostafrika. Nach einem schrecklichen Bürgerkrieg im Jahr 1994 müssen dort sehr viele Kinder und Jugendliche ohne Eltern aufwachsen. Sie wissen nicht wohin.
Aber auch Kinder, deren Eltern noch leben, müssen sich manchmal alleine durchschlagen. Denn ihre Eltern können sie oft nicht ernähren. Man trifft sie dann als Straßenkinder in den Städten. Sie haben kein zu Hause, müssen hungern und dürfen nicht zur Schule gehen.
Kinderhilfsorganisationen aus aller Welt versuchen, etwas dagegen zu tun. Sie bauen Waisenhäuser, Jugendzentren, Schulen und Werkstätten. So manches Kind schöpft so wieder Hoffnung.
Intiganda - ein Zentrum für Straßenkinder
Intiganda in Butare, das Emmanuel aus dem Beitrag "Mit acht Jahren auf der Straße" aufgenommen hat, hilft derzeit 92 Jungen von 8 bis 22 Jahren, die aus sehr armen Familien stammen oder auf der Straße leben.
61 Kinder gehen dort zur Grundschule, sieben zur weiterbildenden Schule, 14 Analphabeten lernen erste Grundlagen von Lesen, Schreiben und Rechnen. Die zehn Lehrlinge, zu denen mittlerweile auch Emmanuel gehört, lernen einen Beruf, mit dem sie sich und ihre Familie später einmal ernähren können.
Das Zentrum bildet aber nicht nur aus, sondern bietet Straßenkindern auch die Chance, ein festes Dach über dem Kopf zu haben. 49 Jungen haben so ein neues Zuhause gefunden.
Rückkehr in die Familie?
Ein sehr wichtiges Ziel des Zentrums ist es aber, dass möglichst viele der Kinder und Jugendlichen wieder zu ihren Eltern, Geschwistern und Verwandten zurückkehren können. Daher besuchen die Mitarbeiter die armen Familien und versuchen zusammen einen Weg aus der Krise zu finden.
Die Wiedereingliederung erfolgt langsam. Oft muss behutsam der Weg für die Kinder und Jugendlichen zurück in ihre Familien geebnet werden. Sieben der jungen Leute in Intiganda verbringen schon regelmäßig ihre Ferien zu hause – das ist ein wichtiger Zwischenschritt zur endgültigen Heimkehr. Acht junge Auszubildende leben in einem eigenen Haus auf dem Gelände. Dort sollen sie lernen, Verantwortung für sich und ihr Leben zu übernehmen, bevor sie wieder zurückkehren.
Wer hilft?
Acht Sozialarbeiter, Lehrer und Psychologen arbeiten seit 1988 in dem Zentrum. Das Human Help Network unterstützt die Arbeit des Straßenkinderzentrums mit 24.000,- Euro im Jahr. Dadurch bekommen 92 Kinder und Jugendliche die Chance auf eine Zukunft ohne Armut und Gewalt.
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