Mit dem Begriff „Finanzen“ meint man allgemein alle Geldmittel und Vermögenswerte einer individuellen Person, einer Firma oder sogar eines ganzen Staates. Dies bezieht sowohl die Einnahmen, als auch die Ausgaben mit ein. Die Finanzen eines Staates, einer Stadt oder einer Gemeinde nennt man auch öffentliche Finanzen. Bei den Finanzen eines Staates spricht man allgemein auch von „Staatshaushalt“. Über Einnahmen und Ausgaben sollte stets Buch geführt werden. Dies bedeutet, dass man ständig einen Überblick über die Finanzen haben muss. Diese Aufgabe wird in Unternehmen und Firmen von der Buchhaltung übernommen.
Das Wort „Finanzen“ kann nur im Plural, also der Mehrzahl, stehen. Es leitet sich vom französischen Wort „finances“ ab, was zur Zeit des 17. Jahrhunderts die staatlichen Geldmittel bezeichnete. Das französische Worte hat seinen Ursprung im Lateinischen und leitet sich vom Wort „Finis“ ab. Dieses bedeutet wortwörtlich so viel wie „Grenze“, war im alten Rom aber auch eine Bezeichnung für den Zoll, den man bei Überschreitung einer Grenze zahlen musste.
Zu den Staatseinnahmen zählen alle finanziellen Einnahmen, die ein Staat von seinen Bürgern erhält. Um die Finanzen eines Staates kümmert sich das Finanzministerium. Die Haupteinnahmequelle des Staates sind dabei die Steuern. Doch auch die Beiträge und Gebühren, die ein jeder Bürger zahlen muss, gehören zu den Staatsfinanzen. Gebühren fallen in Deutschland beispielsweise an, wenn man sich einen Pass ausstellen lassen muss, oder bei der Müllabfuhr. Auch Studiengebühren sind ein Teil der Staatseinnahmen. Zu den staatlichen Beiträgen zählen zum Beispiel die Krankenkassenbeiträge oder die Beiträge, die fällig werden, wenn man Mitglied in einem Sportverein ist. Andere Einnahmequellen des Staates sind der Zoll oder die Geldstrafen, die Bürger bei kriminellen Vergehen bezahlen müssen.
Zudem hat der Staat Ausgaben in den unterschiedlichsten Bereichen. Im Jahr 2010 beispielsweise musste die Bundesrepublik 319,5 Milliarden Euro ausgeben. Das Geld fließt zum Beispiel in die Finanzierung von Arbeitslosenunterstützung und der Renten, den Bau und die Verbesserung von Straßen, in die Bundeswehr, aber natürlich auch in den gesamten Verwaltungsapparat und in die Abbezahlung der Staatsschulden.
Mit den Finanzen von Firmen und Betrieben beschäftigt sich die Betriebswirtschaftslehre. Jede kleine Bürofirma und jeder Handwerksbetrieb muss sich ständig Gedanken um seine Finanzen machen. Dabei müssen vor allem die beiden Bereiche der Beschaffung von Geld, dem sogenannten Kapital, und der sinnvollen Weiterverwendung des Geldes beachtet werden. Während das Fachwort für das Herbeischaffen von Kapital „Finanzierung“ ist, nennt man die Überlegung, für was diese Geldmittel schließlich eingesetzt werden sollen, „Investition“. Im sogenannten „Risikomanagement“ beschäftigt man sich mit den Risiken, die bestimmte Investitionen mit sich bringen und überwacht den Markt mit dem Ziel, dass die Finanzen eines Betriebs stets positiv aussehen sollen.
Auch im privaten Leben einer Familie oder einer individuellen Person spielen Finanzen eine wichtige Rolle. Jeder Mensch muss mit seinem Geld sein eigenes Leben oder das seiner Familie finanzieren, so dass es wichtig ist, dass man im Voraus die Einnahmen und Ausgaben seiner eigenen Finanzen plant. Mithilfe dieser sogenannten privaten Finanzplanung sollte man versuchen, finanzielle Risiken abzuschätzen. Zudem muss überlegt werden, wie viel Geld man besser sparen sollte und wie viel man ausgeben kann. Geht zum Beispiel in einem Haushalt mit einer fünfköpfigen Familie plötzlich der Kühlschrank kaputt, muss möglichst schnell ein neuer gekauft werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Familie mit einer guten Finanzplanung vorgesorgt und bereits Geld für solche Fälle zur Seite gelegt hat. Dabei hilft es zum Beispiel schon, wenn man täglich die Ausgaben notiert und schaut, ob die eigenen Einnahmen (Gehalt oder Arbeitslosengeld) ausreichen, um sich das Leben zu finanzieren und ob man sogar am Ende eines Monats Geld sparen kann.
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