Zu den sogenannten Nichtregierungsorganisationen gehören alle Gruppen und Verbände, die sich aufgrund eines gemeinsamen Anliegens und Interesses zusammengeschlossen haben und nicht zur Regierung oder sonstigen staatlichen Einrichtungen gehören. Zudem sind sie weder an einem finanziellen Gewinn orientiert, noch werden sie überhaupt von staatlicher Seite aus mit finanziellen Mitteln gefördert. Sie können in einer Gemeinde auftreten, aber auch auf nationaler oder sogar internationaler Ebene tätig sein. Die Haupteinnahmequellen einer NGO sind dabei meist neben den Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Einnahmen durch den Verkauf bestimmter Waren.
Die Abkürzung für eine Nichtregierungsorganisation ist NRO bzw. NGO, was aus dem Englischen kommt und sich von der englischen Übersetzung „non-governmental organisation“ ableitet. Im Englischen hat sich auch immer mehr die Bezeichnung „non-profit organisation“ verbreitet, was soviel wie „Organisation, die nicht an Profit orientiert ist“ bedeutet.
Auch wenn alle Vereinigungen wie Gewerkschaften, kirchliche Organisationen, Sportvereine oder Bürgerinitiativen zu den NGOs gehören, benutzt man die Bezeichnung mittlerweile hauptsächlich für Gruppierungen, die sich durch ein Engagement für gesellschaftspolitische Themen wie zum Beispiel die Umwelt oder Menschenrechte auszeichnen.
In Nichtregierungsorganisationen kommen Menschen zusammen, die möchten, dass ihr Anliegen bekannter wird und dass sie auf Entwicklungen in der Gesellschaft und in der Politik mit ihrem Engagement einwirken können. Bestimmte Bürgerinitiativen zum Beispiel auf lokaler Ebene schließen sich häufig zu einem bestimmten Anlass zusammen und bestehen aus Menschen, die unmittelbar vom Anliegen der Initiative betroffen sind. Ein Anlass für die Gründung einer Bürgerinitiative kann zum Beispiel sein, wenn die Politik plant eine Autobahnbrücke in eine unberührte, geschützte Landschaft zu bauen. Die Bürgerinitiative macht sich nun zur Aufgabe den Bau dieser Brücke zu verhindern. So versucht man durch Bekanntmachung des Anliegens und Werbung für ihre Meinung Anerkennung in der Öffentlichkeit zu gewinnen. Je mehr Leute sich bei dem Anliegen beteiligen, desto größeren Druck auf die Politik kann die Initiative ausüben. So kann die Bürgerinitiative im besten Fall erreichen, dass der Bau der Autobahnbrücke verhindert wird.
Die NGOs zeichnen sich nicht nur dadurch aus, dass sie ein Zusammenschluss von interessierten Bürgern sind, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, sondern auch, dass sie niemals gewinnorientiert arbeiten. Dies bedeutet, dass bei ihrer Arbeit nie die Absicht verfolgt wird, Geld zu verdienen. Ihnen ist vielmehr die eigentliche Sache wichtig. So sind die NGOs auch demokratisch aufgebaut und ihre Vorstände dürfen von allen Mitgliedern gewählt werden. Die NGOs sind zwar in der Politik aktiv und nehmen dort sogar Einfluss, haben jedoch das Problem, dass sie niemals wie zum Beispiel eine Regierung demokratisch vom Volk gewählt worden sind. Sie haben also niemals eine vom Volk in einer Demokratie eigentlich nötige Erlaubnis bekommen, aktiv in der Politik mitzuwirken.
Zudem gibt es auch häufig Fälle, in denen der Staat an bestimmten NGOs beteiligt ist. Auch wenn der Begriff „Nichtregierungsorganisation“ eigentlich aussagt, dass eine Regierung bzw. der Staat keinen Einfluss auf eine NGO nehmen darf und diese mit Geldern von staatlicher Seite unterstützt werden, so ist das in der Realität doch häufig anders. Die britische Organisation Oxfam, die für die armen Menschen in den so genannten Entwicklungsländern kämpft, wird zu einem großen Teil von der Regierung des Vereinigten Königreiches und der Europäischen Union finanziert.
Die beiden bekanntesten Nichtregierungsorganisationen sind wahrscheinlich Amnesty International und Greenpeace. Amnesty International wurde bereits im Jahre 1961 gegründet und hat mittlerweile über 3,2 Millionen Mitglieder weltweit. Die Organisation kämpft für Menschenrechte und hilft beispielsweise politischen Gefangen, die aufgrund ihrer politischen Meinung ins Gefängnis geworfen worden sind, oder steht für die Abschaffung der Todesstrafe weltweit ein.
Die NGO Greenpeace, die im Jahre 1971 in Kanada gegründet wurde, setzt sich weltweit für den Umweltschutz ein und hat mittlerweile ebenfalls weit über 3 Millionen Mitglieder. Zentrale Punkte ihres Engagements sind Initiativen gegen die Atomkraft, den Walfang oder die Zerstörung der Regenwälder. Zudem kämpfen sie in heutiger Zeit auch immer mehr mit aktuellen Themen wie der Überfischung der Weltmeere, dem Klimawandel und der Gentechnik.
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