von Tanja Lindauer
Bei der Prostitution handelt es sich um den Handel mit der menschlichen Sinnlichkeit. Der Begriff lässt sich von dem lateinischen Wort "prostituere" ableiten, was übersetzt so viel bedeutet wie "zur Schau stellen". Eine Prostituierte oder ein Prostituierter bietet dabei sexuelle Handlungen an, für die sie oder er im Gegenzug Geld verlangt. Es gibt männliche und weibliche Prostituierte, wobei deutlich mehr Frauen als Männer ihr Geld durch Prostitution verdienen, was vor allem daran liegt, dass viel mehr Männer als Frauen bereit sind, Geld dafür zu bezahlen, um mit Prostituierten Sex zu haben. Prostitution gibt es in jedem Land und in jeder Kultur. Häufig sagt man sogar, die Prostitution sei "das älteste Gewerbe" der Welt, denn bereits im Altertum gab es sie.
Es gibt seit jeher Versuche, Prostitution zu verbieten, da es als unsittlich gilt, Geschlechtsverkehr für Geld anzubieten. Viel schlimmer aber ist es, dass viele Menschen ihren eigenen Körper verkaufen, weil sie keinen anderen Ausweg sehen, um an Geld zu kommen oder gar dazu gezwungen werden - darunter sogar Kinder und Jugendliche. Die Freier, also die Personen, die für Sex bezahlen, nutzen die Situation dann schamlos aus und erniedrigen oftmals die Prostituierten. Einige Prostituierte, die dazu gezwungen werden, mit anderen gegen Bezahlung Sex zu haben, erhalten noch nicht einmal das Geld. Man schätzt, dass allein in Europa jedes Jahr 500.000 Menschen, meistens Frauen und Mädchen aus Osteuropa, verschleppt und zur Prostitution gezwungen werden.
Die Prostitution bei Erwachsenen ist aber schwer zu verbieten und man schreitet immer auf der Grenze zwischen legal und illegal - also zwischen gesetzlich erlaubt und verboten. Wie man in Europa mit dem Thema umgeht, ist ganz unterschiedlich. In den Niederlanden ist die Prostitution als Beruf zum Beispiel seit 2000 anerkannt, in Schweden hingegen werden die Freier bestraft. Und in Deutschland ist sie seit 2002 nicht mehr sittenwidrig. Das bedeutet, bis dahin war sie zwar offiziell nicht verboten, aber es lief dennoch auf ein Verbot hinaus. Seit zehn Jahren wird Prostitution nun auch in Deutschland als Beruf anerkannt. Es gibt auch Menschen, die es in Ordnung finden, dass sie für sexuelle Handlungen mit fremden Menschen bezahlt werden. Für sie ist es ein Job wie andere auch. Jedoch trägt Prostitution dazu bei, dass vor allem Frauen diskriminiert, als "käuflich" und "weniger wert" betrachtet werden oder zum Objekt sexueller Begierde herabgestuft werden. Auch wenn manche die Tätigkeit freiwillig ausüben, bleibt die Frage nach Menschenwürde, Menschenrechten und Geschlechterrollen in diesem Zusammenhang viel diskutiert. Menschen, die sich prostituieren, werden schließlich als eine Art "käufliche Ware" angesehen und gerade Sexualität gilt für viele Menschen als etwas sehr Persönliches, das man nur mit einem vertrauten und geliebten Menschen teilt.
Bei Kindern ist es eindeutig geregelt, Kinderprostitution ist immer verboten! Leider gibt es immer wieder Kinder, die zu sexuellen Handlungen gezwungen werden. Gerade für Kinder und Jugendliche handelt es sich bei Prostitution um derart menschenunwürdigen Handlungen und eine schlimme Form von Missbrauch, unter dessen Folgen sie ein Leben lang leiden.
Hinweis zum Copyright: Die private Nutzung unserer Webseite und Texte ist kostenlos. Schulen und Lehrkräfte benötigen eine Lizenz. Weitere Informationen zur SCHUL-LIZENZ finden Sie hier.
letzte Aktualisierung: 06.11.2014
Wenn dir ein Fehler im Artikel auffällt, schreib' uns eine E-Mail an redaktion@helles-koepfchen.de. Hat dir der Artikel gefallen? Unten kannst du eine Bewertung abgeben.