von Andreas Fischer
Der Begriff "Zivilcourage" setzt sich aus dem lateinischen "civis" zusammen - das bedeutet übersetzt "Bürger" - und dem französischen "courage" - das heißt "Mut". Man kann das Wort auch mit "sozialem Mut" übersetzen. Gemeint ist, dass Menschen aus der Bevölkerung den Mut haben, bei Konflikten und Gewalttaten einzugreifen und Hilfe zu leisten.
Das bezieht sich auf Situationen, in denen Personen beleidigt, bedroht, wörtlich oder tätlich angegriffen, sexuell bedrängt oder zusammengeschlagen und gefährlich verletzt werden. Solche seelische und körperliche Gewalt verurteilen die meisten von uns - sie widerspricht unseren moralischen und ethischen Überzeugungen. Dennoch greifen viele Menschen nicht ein, wenn sie Zeuge von solchen Übergriffen gegen andere Menschen werden. Oft stehen Unsicherheit und Angst dahinter: Manche sind sich nicht sicher, ob es sie etwas angeht, wenn sie beispielsweise sehen, wie ein Mann auf der Straße eine Frau beschimpft oder ein Kind von seinen Eltern geschlagen wird. Viele haben auch Angst, dass sie selbst Ziel des Angriffs werden und in Gefahr geraten könnten, wenn sie sich in die Situation einmischen - etwa wenn eine Gruppe gewaltbereiter Jugendlicher einen Einzelnen bedroht.
Zivilcourage bedeutet nun, dass man sich trotz möglicher Nachteile, Risiken und Gefahren für menschliche Werte einsetzt und anderen Menschen uneigennützig Hilfe leistet. Natürlich sollte man dabei auch die Gefahren beachten, in die man sich in einer solchen Situation begibt. Wenn man dem Angreifer oder der attackierenden Gruppe körperlich unterlegen ist, kann Zivilcourage auch bedeuten, dass man die Polizei ruft oder andere Mitmenschen zu Hilfe holt. Zivilcourage zeigt sich oft in Notsituationen, in denen man schnell handeln muss. Jedoch kann man auch Zivilcourage beweisen, wenn man sich allgemein für bestimmte Werte oder Rechte und Interessen anderer Menschen einsetzt - zum Beispiel, wenn du mitbekommst, dass ein Mitschüler immer wieder geärgert und ausgegrenzt wird und du dich nicht an den Spottereien beteiligst, sondern ihn unterstützt, die "Mobber" darauf ansprichst oder ein Gespräch mit dem Klassenlehrer anregst.
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