27.06.2008
Mit einem souveränen 3:0-Sieg über Russland zieht Spanien ins EM-Finale ein. Die Russen, die eine furiose Europameisterschaft gespielt haben und im Viertelfinale Titelfavorit Holland aus dem Turnier schossen, konnten nicht an die guten Leistungen der vorherigen Spiele anknüpfen. Spanien dagegen glänzte mit sicheren Kombinationen und kontrollierte das Spiel. Im Endspiel gegen Deutschland müssen die Spanier womöglich auf ihren Toptorjäger David Villa verzichten, der sich verletzte.
Bei strömenden Regen im Wiener Ernst-Happel-Stadion sahen die Zuschauer von Anfang an eine klar überlegene spanische Mannschaft. Das junge Team aus Russland hatte kaum eine Chance gegen die sichere Abwehr der Iberer (Spanien wird auch als "Iberische Halbinsel" bezeichnet). Bereits in der Vorrunde war das Team des holländischen Trainers Guus Hiddink den Spaniern deutlich unterlegen. In der ersten Halbzeit fielen allerdings keine Tore und das Spiel hatte noch nicht die Klasse, die sich viele von dem Aufeinandertreffen der beiden offensiv ausgerichteten Teams erwartet hatten.
In der 50. Minute beendete Xavi mit einem schönen Volleyschuss aus sechs Metern Entfernung die Torflaute. Von nun an ließen die Spanier nicht mehr den Hauch eines Zweifels aufkommen, wer ins Endspiel einzieht. Spanien spielte seinen Gegner an die Wand. Mit einem gefühlvollen Heber über den russischen Torwart erhöhte Güiza in der 73. Minute auf 2:0. David Silva legte in der 82. Minute mit dem dritten Tor für Spanien nach. Getrübt wurde die Freude auf Seiten der Spanier durch die Verletzung ihres Torjägers David Villa, der in der 34. Minute ausgewechselt werden musste. Villa führt mit vier Treffern die Torschützenliste der EM an.
Dennoch steht nach diesem eindrucksvollen Halbfinal-Sieg der Spanier fest: Das deutsche Team muss an seine Grenzen gehen, um im Endspiel am Sonntag ab 20:45 Uhr gegen Spanien bestehen zu können. Eine magere Leistung wie gegen die Türkei wird dazu kaum ausreichen. Deshalb warnt Jogi Löw seine Spieler: "Die Spanier sind unberechenbar". Die Vorfreude auf das Finale ist sowohl in Spanien als auch in Deutschland groß.
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