08.05.2006
Im neuen Asterix-Abenteuer landet ausgerechnet der größte Angsthase unter der Sonne bei den Galliern. Asterix und Obelix sollen aus Majestix' Neffen Grautvornix einen richtigen Krieger formen. Für den Jüngling aus der Stadt zählten bislang nur coole Musik, schicke Kleidung und hübsche Mädchen. Mit Römern, wilden Tieren oder gar mordlüsternen Wikingern will er dagegen lieber nichts zu tun haben. Kann das gut gehen? Du erfährst es im Kino.
Die wilden Wikinger ziehen brandschatzend und plündernd durch Europa. Doch das Wikinger-Geschäft macht Anführer Maulaf und seiner Bande immer weniger Spaß. Denn immer häufiger stürmen sie voller Tatendrang in ein Dorf - und sämtliche Bewohner sind wie vom Erdboden verschwunden. Alle sind ausgeflogen.
Der Seher der Wikinger, Odin, weiß, woran das liegt: "Nur der frühe Vogel fängt den Wurm." Und: "Angst verleiht Flügel." Maulaf ist begeistert: Auch er will fliegen können. Doch Angst kennen die Wikinger nicht. Also machen sich die Nordmänner auf die Suche nach dem größten Hasenfuß unter der Sonne. Dieser "Großmeister der Angst" soll ihnen das Fliegen beibringen. So rufen alle Wikinger im Chor: "Hurra, wir werden Hosenscheißer!" und ziehen nach Gallien.
Hipper Stadtbewohner unter Gallier-Kriegern
Kaum zu glauben: Ihr Ziel ist ausgerechnet das Dorf der mutigen Gallier Asterix und Obelix. Dort ist Grautvornix, der Neffe des Häuptlings Majestix, zu Gast. Dessen Vater hat den völlig verweichlichten Jüngling in die Obhut seines Bruders Majestix gegeben, damit er endlich zu einem richtigen Mann wird. Asterix und Obelix stehen vor einer gewaltigen Aufgabe.
Grautvornix achtet stets auf schicke Kleidung, fährt einen getunten Rennschlitten und verdreht allen jungen Damen den Kopf. Auf der Willkommensparty stoppt er das steinzeitliche Keltengedudel und zeigt den Hinterwäldlern, welche hippe Musik in der Stadt angesagt ist. Partys feiern und tanzen kann der Bengel. Doch Grautvornix ist Lichtjahre davon entfernt, ein unerschrockener Krieger zu werden.
Trainingsstunden für "echte Männer"
Asterix und Obelix haben am nächsten Morgen Mühe, den Langschläfer aus dem Bett zu bekommen. Als Obelix ihm einen "ganz kleinen" Hinkelstein gibt, bricht Grautvornix sofort zusammen. Grautvornix hat außerdem Angst vor wilden Tieren und den unheimlichen Geräuschen im Wald. So macht das Wildschwein plötzlich Jagd auf ihn. Und es kommt noch schlimmer: Der Bengel will einfach keinen leckeren Wildschweinbraten essen, um groß und stark zu werden. Obelix kann es nicht fassen. Aber Grautvornix ist Vegetarier und knabbert lieber Salat!
Von der komischen Suppe, die Miraculix gerade zusammenbraut, will Grautvornix noch nicht einmal kosten. Denn dieser "Zaubertrank" riecht gar nicht lecker und besteht bestimmt nicht aus biodynamisch angebauten Zutaten. Selbst als die Gallier ihren Gast zu einem lustigen Besuch bei den Römern mitnehmen, will bei Grautvornix keine rechte Freude aufkommen. Allein der Name "Römer" lässt den Angsthasen schon erzittern. Und Gewalt lehnt er als Pazifist sowieso ab.
Verleiht Angst dem Großmeister Flügel?
Grautvornix hat genug von den unzivilisierten Verwandten und haut ab. Auf der Flucht fällt er jedoch ausgerechnet den raubeinigen Wikingern in die Hände. Während Grautvornix von Maulaf und seinen Männern als "Großmeister der Angst" gefeiert wird, machen sich Asterix und Obelix auf den Weg, ihren Schützling zu retten. Denn die Glückssträhne des Ober-Angsthasen droht zu reißen. Die Wikinger wollen gezeigt bekommen, dass Angst tatsächlich Flügel verleiht. Und wenn Grautvornix ihnen diesen Gefallen nicht erfüllen kann, hat mit Sicherheit sein letztes Stündlein geschlagen.
Im neuen Asterix-Abenteuer spielen Asterix und Obelix eigentlich nur Nebenrollen. Die Hauptdarsteller sind Grautvornix und die junge Wikinger-Häuptlingstochter Abba. Es geht um das Erwachsenwerden. Da muss jeder die Entscheidung treffen, ob er so werden möchte, wie die anderen es von ihm erwarten.
Auch Wikingermädchen wollen Abenteuer erleben
Grautvornix möchte auf keinen Fall ein "richtiger Mann" werden, wie es sein Vater von ihm verlangt. Denn Römer verprügeln und sich immer wieder mutig in Gefahren stürzen, ist nicht sein Ding. Bei den Wikingern trifft er auf die starrköpfige Tochter des Häuptlings, Abba. Auch sie hat Probleme, so zu sein, wie Maulaf es von ihr erwartet. Abba will sich nicht damit abfinden, als "braves Mädchen" am Herd zu stehen, während die Männer spannende Abenteuer erleben. Und vermählen lassen will sie sich schon gar nicht.
In die beiden jungen Hauptdarsteller kann man sich gut hineinversetzen. Während sie in immer neue verrückte und oft sehr komische Situationen verwickelt werden, nimmt der Film an Fahrt auf. Am Ende beweist Grautvornix aus Liebe zu Abba wahren Mut und stellt sich seinen Ängsten. Und auch die Wikinger lernen die Angst kennen. Sie verleiht tatsächlich auch den wilden Nordmännern Flügel - allerdings anders als erhofft.
Asterix und die Wikinger ist eine spannende, lustige Umsetzung des Comics "Asterix und die Normannen" aus dem Jahr 1967. Dabei ist es Regisseur Stefan Fjeldmark gelungen, die alte Comicvorlage in unsere Zeit zu übertragen. In den vergangenen zehn Jahren haben auch zwei schrecklich misslungene Spielfilme den Spaß an Gallier-Abenteuern nicht zerstören können. Nun kommt endlich der achte Asterix-Zeichentrickfilm auf die Leinwand. Das Warten auf den Nachfolger von "Asterix in Amerika" aus dem Jahr 1994 hat sich gelohnt.
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