von Julia Servaty - 10.07.2006
Heute ging der J8-Gipfel so richtig los. Wir haben angefangen, über die Themen zu diskutieren, die auch die Staats- und Regierungschefs der G8-Staaten auf ihrem Gipfel am kommenden Wochenende besprechen werden. Unser Schwerpunkt war heute "ansteckende Krankheiten".
Als erstes hat ein Experte der russischen Regierung uns eine allgemeine Einführung gegeben. Viele Fakten über Krankheiten wie HIV und Aids, Tuberkulose sowie Vogelgrippe wussten wir schon aus unseren Vorbereitungen zu Hause, aber wir haben auch noch einiges Neue gelernt. Zum Beispiel konnten wir auf Fotos sehen, wie die einzelnen Krankheits-Erreger unter dem Mikroskop betrachtet aussehen. In kleinen Gruppen haben wir diskutiert, wie man diese Seuchen verhindern kann. Laura und ich haben unsere Position vorgetragen, die wir vorher ausgearbeitet hatten. Hier kannst du sie lesen:
"Wir, Julia und Laura, fordern als Vertreter des weiblichen Geschlechts, dass Frauen überall auf der Welt die gleichen Rechte haben wie Männer – auch im Bereich der Gesundheits-Vorsorge. Wir wollen, dass die G8-Staaten die notwendigen Geldsummen dafür bereitstellen, damit gefährlichen Krankheiten überall auf der Welt bekämpft werden können. Mit diesem Geld sollen Frauen auch zu Ärztinnen und Krankenschwestern ausgebildet werden. Wir sind davon überzeugt, dass gut ausgebildete Frauen vor Ort die Mauer des Schweigens über gefährliche Infektions-Krankheiten wie zum Beispiel Aids brechen können."
Wissen bedeutet Schutz
Erst haben wir uns in unseren nationalen Teams besprochen und dann haben wir uns mit den internationalen Delegierten ausgetauscht. Eines unserer Ergebnisse ist zum Beispiel, dass viele Leute, auch in den nicht industrialisierten Ländern, Zugang zu Medikamenten bekommen müssen. Oft sind diese aber zu teuer. Wir glauben auch, dass alle Menschen unbedingt über die Krankheiten aufgeklärt werden müssen. Je mehr wir wissen, desto besser können wir uns schützen.
Bei unseren Diskussionen mit den Teams aus den anderen Ländern haben wir gemerkt, dass wir uns zwar sehr gut über das Thema informiert hatten. Trotzdem gibt es noch so viele andere Gesichtspunkte, die wir noch nicht so sehr bedacht hatten.
Endlich Pizza!
Übrigens waren auch wieder die Unicef-Direktorin Ann Veneman und der Unicef-Botschafter Sir Roger Moore da, denen wir Fragen zu Themen wie HIV/Aids, Toleranz und Bildung stellen konnten. Zum Abendessen sah man überall glückliche Gesichter: Heute gab es keine sonderbaren russischen Spezialitäten, sondern... Pizza!!
Jeden Abend stellen einzelne Delegationen ihre Herkunftsländer vor. Heute haben wir viel über die USA und Japan gelernt. Die amerikanische Delegation hat einen Film über ihre Heimatstadt Los Angeles und ihre Highschool gedreht. Der Film war wirklich cool und interessant, aber auch typisch amerikanisch: Man hat zum Beispiel Hollywood und Disneyland gesehen.
Stockkampf und japanische Reis-Cracker
Ganz anders war die japanische Präsentation: Die Japaner, alle in Kimonos gekleidet (wie du auf den Fotos siehst!), haben viel über die Traditionen, das Essen und die Kultur ihres Heimatlandes erzählt. Sie haben nicht nur Reis-Cracker mitgebracht und herumgereicht, sondern uns auch Kendo vorgeführt. Kendo ist eine japanische Kampf-Sportart mit Stöcken, die wir selber sogar schon mal an unserem Unesco-Projekttag an unserer Schule ausprobiert haben.
Wir sind alle begeistert von diesem Abend gewesen und sind gespannt, was die anderen Länder vorstellen werden. Und wir selber werden jetzt noch am letzten Feinschliff für unsere Präsentation von Deutschland arbeiten!
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