Bundesliga-Vorschau - Teil 1

Teil 1 von 2

06.08.2007

Bald dreht sich wieder alles um das runde Leder: Meister VfB Stuttgart eröffnet die neue Bundesliga-Saison am 10. August gleich mit einem Spitzenspiel gegen den FC Schalke 04. Ein Jahr nach der Weltmeisterschaft im eigenen Land befinden sich Fußball-Deutschland und die Bundesliga noch immer im Aufschwung. Eine eine ganze Menge WM-Stars sind nun wieder da - ganz zur Freude der Fans, denn diesmal bleiben Luca Toni, Franck Ribéry und viele weitere auf Dauer: Sie kicken jetzt in der Bundesliga!


Selten wechselten so viele Weltstars vor einer Saison zu den Bundesliga-Vereinen. Und noch nie war dabei so viel Geld im Spiel - allein der FC Bayern München ließ sich seine Neueinkäufe über 70 Millionen Euro kosten. WM-Torschützenkönig Miroslav Klose, die deutschen Nationalspieler Marcell Jansen und Jan Schlaudraff, der türkische Nationalspieler Hamit Altintop, der paraguayische Nationalspieler José Ernesto Sosa, der brasilianische Nationalspieler Zé Roberto sowie Weltmeister Luca Toni aus Italien und Vize-Weltmeister Franck Ribéry aus Frankreich: Alle gehen sie nun für den FC Bayern auf Torejagd.

Doch auch Bayerns Mitkonkurrenten Bayer Leverkusen, Werder Bremen und der FC Schalke 04 griffen für ihre Verhältnisse tief in die Tasche. Im Vergleich zu der beispiellosen Einkaufstour der Münchner sind die Ausgaben von Leverkusen (etwa 14,5 Millionen), Bremen (acht Millionen) und Schalke (knapp acht Millionen) aber geradezu gering. Nicht zu vergessen sind auch Borussia Dortmund und der VfL Wolfsburg, die mit Spielereinkäufen im Wert von 7,5 sowie 11 Millionen Euro Anschluss an die Tabellenspitze finden wollen.

Mehr Geld, mehr Tore?

Je mehr die Vereine ausgeben, desto höher wird der eigene Erfolgsdruck, denn zu Recht fordern die Fans und der Vorstand der Vereine von den hoch bezahlten Stars Tore und Titelgewinne als Gegenleistung. Dass die Bundesliga-Vereine in den vergangenen Jahren keine internationalen Titel gewinnen konnten, ist der Hauptgrund für die hohen Ausgaben der Clubs.

Seit 2001, als der FC Bayern die Champions League gewann, ist kein deutscher Verein mehr als Sieger aus einem internationalen Wettbewerb gegangen. Denn auch die europäische Konkurrenz schläft nicht: In England, Spanien oder Italien werden oftmals noch höhere Summen bezahlt, um Spieler an einen Verein zu binden. Die Top-Vereine aus diesen Ländern kamen im UEFA-Cup und in der Champions League regelmäßig weiter als die deutschen Vertreter.

Gefeierte WM-Stars auf der Bank?

Auf der anderen Seite aber bringen sehr teure Spielerkader auch kaum berechenbare Risiken mit sich. Beim FC Bayern zum Beispiel werden sich Stars, die im vergangenen Jahr noch bei der WM gefeiert wurden, auf der Ersatzbank wieder finden. Denn noch teurere und bessere Spieler haben ihren Platz auf dem Feld eingenommen. Dieses Schicksal könnte auch Publikumslieblinge wie Lukas Podolski oder Bastian Schweinsteiger treffen. Wenn sich Unzufriedenheit unter den "Bankdrückern" breit macht und es innerhalb des Teams zu Unruhe kommt, ist der sportliche Erfolg gefährdet.

Beim DfB-Pokalspiel am Montag entgingen die Bayern nur knapp einer peinlichen Niederlage gegen Regionalligist Wacker Burghausen. Erst im Elfmeterschießen setzte sich der hoch favorisierte FC Bayern schließlich durch. Obwohl die Millionentruppe von Trainer Ottmar Hitzfeld kürzlich den Ligapokal gewinnen konnte, ist das Zusammenspiel der Weltklasse-Fußballer noch verbesserungswürdig.

Werder Bremens Manager Klaus Allofs weiß: "Man kann viel investieren und großes Risiko gehen. Das heißt aber nicht, dass man automatisch erfolgreich ist." Letztendlich setzt sich eben immer noch das beste Team durch - und das muss nicht unbedingt das teuerste sein.

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letzte Aktualisierung: 15.08.2009

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