23.03.2005
In einer Schule im US-Bundesstaat Minnesota hat ein 15-jähriger Jugendlicher am 23. März 2005 mindestens fünf Mitschüler, eine Lehrerin sowie einen Wachmann erschossen und außerdem 15 Schüler schwer verletzt. Anschließend tötete sich der Jugendliche selbst. Warum er ein so schreckliches und sinnloses Verbrechen begangen hat, kann niemand sagen.
Die Menschen sind fassungslos über den schlimmsten Amoklauf in einer Schule der Vereinigten Staaten von Amerika seit den Ereignissen an der Columbine High School in Littleton (US-Bundesstaat Colorado). Zwei Schüler hatten im April 1999 zwölf Mitschüler und einen Lehrer ermordet, ehe sie sich selbst erschossen.
Seitdem ist kaum ein Jahr ohne einen blutigen Anschlag auf eine Schule in den USA vergangen. Und nun wieder dieser Schock.
Waffen bringen keine Sicherheit, sondern den Tod
Der mutmaßliche Täter lebte in einem sehr armen Indianerreservat im kleinen Ort Red Lake (Roter See). Sein Großvater war Polizist und soll einige Waffen im Haus gehabt haben. Das ist in den Vereinigten Staaten von Amerika nichts Besonderes. Viele US-Bürger sind stolz auf ihre Schusswaffen, damit sie sich immer verteidigen können. Ein Präsidentschafts-Kandidat, der sagen würde, dass sich Bürger nicht mehr so einfach eine Pistole kaufen dürfen, der hätte bei den Wahlen wohl kaum eine Chance.
Aber obwohl es in den USA so viele Waffen gibt, sind die Menschen dort nicht besonders sicher. Im Gegenteil: Wo jeder Mensch ohne große Probleme an ein Gewehr kommen kann und es Munition sogar im Supermarkt zu kaufen gibt, da gelangen die gefährlichen Schusswaffen leicht auch mal in die faschen Hände. Sogar Kinder haben oftmals leichten Zugang zu den Schusswaffen ihrer Eltern oder Großeltern.
Traurige Bilanz
So war es auch diesmal. Der 15-jährige Schüler in Red Lake soll zunächst seinen Opa und dessen Freundin getötet haben. Dann soll er die Waffen seines Großvaters mit zur Schule genommen haben, wo er sich seine Opfer gezielt ausgesucht haben soll. Nun sind Menschen auf der ganzen Welt geschockt und trauern mit den Angehörigen der Opfer.
Der Jugendliche, der die Waffe schließlich gegen sich selbst richtete, hatte den Ruf einen intelligenten Außenseiters. Freunde hatte er keine, stattdessen soll er in seiner Freizeit alleine mit dem Computer gespielt haben.
Der verrückte Massenmörder Adolf Hitler war angeblich sein Vorbild. Schon ein Jahr zuvor hatte der Jugendliche einer Mitschülerin die Bluttat angekündigt. Leider hatte sie diese Warnung nicht ernst genommen.
Keine absolute Sicherheit
In den Vereinigten Staaten gehören solche unvorstellbaren Taten geistig verwirrter Jugendlicher inzwischen fast schon zur Normalität. Seit den Anschlägen von Littleton hat es bis heute sieben weitere blutige Verbrechen mit Todesopfern in US-Schulen gegeben. Ein wichtiger Grund dafür ist der lasche Umgang mit gefährlichen Waffen in den USA.
Doch auch in Europa gibt es keine absolute Sicherheit, obwohl die Waffen-Gesetze hier viel schärfer sind und Kinder nicht so einfach an einen Revolver oder ein Gewehr gelangen können. In Deutschland reagierten die Menschen fassungslos, als vor drei Jahren ein 19-jähriger Ex-Schüler ein ähnlich schlimmes Verbrechen in einem Erfurter Gymnasium verübte. 17 Menschen kamen damals ums Leben.
Hinweis zum Copyright: Die private Nutzung unserer Webseite und Texte ist kostenlos. Schulen und Lehrkräfte benötigen eine Lizenz. Weitere Informationen zur SCHUL-LIZENZ finden Sie hier.
Wenn dir ein Fehler im Artikel auffällt, schreib' uns eine E-Mail an redaktion@helles-koepfchen.de. Hat dir der Artikel gefallen? Unten kannst du eine Bewertung abgeben.